Lohnen sich Kryptowährungen für die Altersvorsorge?

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Kryptowährung investieren sinnvoll

Kurz vorweg: Dieser Artikel spiegelt unsere persönliche Meinung als Privatanleger wieder – mit Anlageberatung haben wir nichts am Hut. Außerdem müssen wir pauschale Annahmen und Aussagen treffen, um das Ganze verständlich zu halten. Das Thema ist so schon komplex genug 🙂 Lies bitte den Disclaimer, hinterfrage alles kritisch und schau Dir möglichst viele verschiedene Quellen an!

Falls Du sowas hier denkst…

“Alle kaufen gerade Bitcoins, dann mach ich das auch mal. Da wird schon was dran sein. Wenn nicht jetzt, wann dann?!”

… und kurz davor bist, Dein Konto leerzuräumen, lies doch erstmal den Artikel hier.

Zunächst werde ich erst einmal die Technologie hinter Kryptowährungen verständlicher machen. Dann schauen wir im Anschluss genauer auf die Gründe, die mich zur Aussage in der Überschrift bewegt haben.

Ein kurzer Hinweis: Das Thema ist nicht ohne und ich habe versucht, alles so einfach wie möglich zu beschreiben. Verwarnungen von der Kryptowährungs-Wortwahl-Polizei bitte direkt an uns.

Ok, los geht’s! Widmen wir uns der Frage:

Was sind Kryptowährungen?

Das ganze Internet ist voll mit Erläuterungen zu Bitcoin, Blockchain etc. (hier z.B. ein super Video dazu); darum halte ich mich hier möglichst kurz.

Kryptowährungen beruhen im Gegensatz zu Fiatgeld (das ist der Fachbegriff für Euro, Dollar etc.) auf dezentralen Systemen, d.h. ihre Kontrolle liegt nicht in der Hand einzelner Regierungen bzw. Zentralbanken und Co., sondern in der Hand aller Leute, die eine solche Kryptowährung halten.

Die bekannteste Kryptowährung ist Bitcoin; es gibt aber mittlerweile Hunderte solcher Währungen. Und die zugrundeliegende Technologie, auf der Kryptowährungen basieren, nennt sich Blockchain.

Man merke sich: Kryptowährungen sind ein Anwendungsfall von Blockchain.

Was ist eine Blockchain?

Die Blockchain im Zusammenhang mit einer Kryptowährung kannst Du Dir so vorstellen: Ich schulde Eddy einen Lazy-Coin, weil Eddy den letzten gemeinsamen Wochenend-Trip bezahlt hat. Nachdem ich Eddy den Coin rüberschiebe, gibt Eddy ihn weiter an seinen Bruder, weil sein Bruder die neueste Nintendo-Konsole für Eddy gekauft hat.

Jede Transaktion wird im LazyInvestors-Kassenbuch mitgeschrieben. Der Knackpunkt ist aber: Das Kassenbuch liegt nicht zentral in Eddys Schublade oder in einem Bankschließfach, sondern bei allen dreien in deren „Online-Banking“.

Wie geht das? Transaktionen werden in Blöcken weggeschrieben, die wiederum bei jedem, der beteiligt ist, gespeichert werden: Nach diversen neuen Transaktionen ist ein neuer Block fertig, der bei jedem Nutzer wieder abgelegt wird. So entsteht eine Kette von Blöcken – die Blockchain. Am Ende wissen alle drei über die gesamte Historie (Anna->Eddy->Eddys Bruder) Bescheid.

Mit Hilfe der Blockchain können Leute beispielsweise digitale Güter tauschen, Verträge abschließen oder sich legitimieren (elektronisch ausweisen). Als Transaktionskosten für all dies dienen Kryptowährungen. So schließt sich der Kreis.

Erneut der Hinweis: Wen das Thema mehr interessiert, der möge googeln, aber ich möchte Dir an der Stelle noch kurz einen Podcast empfehlen, den ich gerne sonntags beim Puzzeln höre. Einsteigern empfehle ich die Folge: “Crypto 101: Everything You Need To Know About Bitcoin, Ethereum, Blockchains, ICOs, And More“.

Gut, warum ist das Thema gerade so hot? Oder grundlegender gefragt:

Warum sind Kryptowährungen super spannend?

In erster Linie wegen ihrer zugrundeliegenden Technologie. Sie ist absolut bahnbrechend: Erstmalig seit der Einführung von Fiatgeld können Menschen global miteinander handeln, ohne dass zentrale Institutionen involviert sind. Das bedeutet: Autoritäten wie Regierungen, die darüber entscheiden, wer wo mitmachen darf und wer nicht und zu welchen Konditionen überhaupt, sind hier raus.

Menschen werden souveräner

Schauen wir auf ein erstes Beispiel: In einigen Entwicklungsländern sind viele Leute vom Bankensystem völlig abgeschnitten – sie können gar kein Konto eröffnen und somit z.B. nie einen Flug im Internet kaufen. Oder ihre Transaktionen werden überwacht und sind vom Staat aufhaltbar.

Jetzt können sich Einwohner solcher Länder eine Kreditkarte für Bitcoin holen, die sie an einem Kiosk mit dem Cash in ihrer heimischen Fiat-Währung aufladen und – zack – online überall da bezahlen, wo man mit Bitcoin bezahlen kann.

Großartig oder?

Eine andere Anwendung, bei der die Blockchain-Technologie noch besser verständlich wird, sind sogenannte Smart Contracts. Hier wird ein Vertrag geschlossen, ohne dass es eines zentralen Mittelsmanns bedarf; die Abmachung wird direkt zwischen zwei Parteien getroffen und ausgeführt – alles mittels Blockchain.

Jeder Beteiligte kann immer in den Vertrag reingucken, aber gleichzeitig nicht einfach irgendetwas daran verändern. Die Ausführung erfolgt zudem automatisch (Beispiel: Das Geld ist da, also wird das Gut automatisch zur Verfügung gestellt).

So ist beispielsweise denkbar, dass künftig Wahlen auf der Blockchain basierend abgehalten werden können: Es wird komplett mitgeschrieben, wer gewählt hat und somit sichergestellt, dass jeder auch wirklich nur einmal wählen kann. Der Inhalt der Wahl ist komplett verschlüsselt. Das bedeutet: Es ist erkennbar, wer gewählt hat, aber nicht, für wen derjenige gestimmt hat! Bei der Auszählung der Stimmen spielt der Absender also keine Rolle.

Übrigens: Die bekannteste Blockchain für Smart Contracts ist die von Ethereum, ihre Kryptowährung für Transaktionen heißt Ether.

Veraltete Institutionen werden überflüssig

Wie auch immer, mit all diesen Möglichkeiten kann man sich in der Zukunft hoffentlich oftmals Notare und auch Rechtsanwälte sparen (Augen auf bei der Berufswahl!). Doch liegen Anwendungsfälle im öffentlichen Bereich vermutlich noch in weiter Ferne: Staaten und Regierungen sind träge – sie sind meist die allerletzten Nachzügler, wenn es um (technologischen) Wandel geht.

Was wir aber immer mehr sehen dürften, sind Firmen, die auf der Blockchain laufen (sogenannte Digitally Autonomous Organisations). In erster Linie bedeutet das, dass das Management eher überflüssig wird. Während aktuell Entscheidungen “von denen da oben” getroffen werden, können mittels Blockchain alle Token-Inhaber abstimmen und auch Vorschläge einbringen. Was nach einem mühsamen Prozess im bisherigen Leben klingt, geht hier aber ratz fatz.

Ohne weiter in die Tiefe zu gehen: So ein Hierarchieabbau wäre sicherlich ein Träumchen – unter anderem, weil es die riesige Macht und Verantwortung vom Rücken der CEOs nehmen und besser verteilen würde. Alle Prozesse und Regeln wären im Code festgeschrieben und könnten so nicht von einer Person bestimmt oder missbraucht werden.

Anwendungsfälle hiervon gibt es übrigens bereits. Ein bekanntes Beispiel eines solchen selbst regulierenden Protokolls ist Dash. Dieses ist so aufgesetzt, dass alle Nutzer über die Verteilung und Verwaltung des Budgets abstimmen. Jeder Dash-Inhaber kann Vorschläge einbringen und seine Ideen im Netzwerk pitchen.

Der Zug rollt längst

Das klingt alles für viele noch etwas abstrakt und futuristisch, aber Kryptowährungen können/werden/sollten nicht nur das Bankensystem, sondern auch unsere Verträge jeglicher Art revolutionieren. Wir befinden uns in einer unfassbar spannenden Zeit und werden vermutlich krasse Veränderungen durch die Blockchain erleben.

Und trotzdem schreibe ich hier, dass Kryptowährungen kein gutes Investment sind. Was soll das, wenn doch kaum ein Weg an ihnen vorbeiführen wird? Lass uns zunächst mal drei Schritte zurückgehen und darauf schauen, was Vermögenswerte überhaupt sind.

Denn nur, wenn man sich darüber im Klaren ist, kann man auch den (Un-)Sinn einer Anlage in Kryptowährungen einschätzen.

Was sind Vermögenswerte?

Bei einer Investition in einen Vermögenswert (Asset) geht die Investorin davon aus, dass sich künftig der Wert von der Sache, in die sie ihre Kohle gesteckt hat, erhöht. Das beste Beispiel sind Aktien – hier investiert man, weil man erwartet, dass das ausgebende Unternehmen künftig mehr wert sein wird als es aktuell der Fall ist. Dann kann ich meine Anteile wieder verkaufen und habe einen Gewinn gemacht. Easy.

Aber noch etwas spielt eine Rolle: Ein Unternehmen stiftet erst einmal grundsätzlich einen Wert. Es produziert Dinge oder bietet Dienstleistungen an, die die Leute nutzen. Somit macht es auch Sinn, in Unternehmen zu investieren, weil sie z.B. einen Teil ihrer Gewinne ihren Anteilseignern in Dividenden auszahlen können.

Aktien sind daher ganz klassische Assets, andere Beispiele wären Immobilien oder Produktionsmaschinen.

Ein Auto hingegen ist kein Vermögenswert. Der Wert eines Autos schwindet über die Zeit, weil es immer schrottiger wird.

Der Unterschied dürfte klar sein: Ich gehe bei einem Asset von einer Wertsteigerung aus und möchte außerdem an dem Nutzen partizipieren, den z.B. das Unternehmen für die Gesellschaft bietet, weil Gewinne über Dividenden mit mir geteilt werden.

Das Problem mit Bitcoin-Investments

2017 war ein witziges Jahr. Der Bitcoin/Euro-Kurs hat um über 1.000% zugelegt. Eine herausragende Steigerung. Warum sind sie kein gute Investition für uns faule Altersvorsorger? Ganz einfach: Weil erstens völlig unklar ist, welche der ganzen Kryptowährungen sich künftig durchsetzen werden und sie zweitens hoch volatil sind. Da geht es wilder rauf und runter als auf jeder Achterbahn.

Bitcoin-Kurs – wilder als jede Achterbahnfahrt

Hier mal eine Grafik zur Kursentwicklung des Bitcoins im letzten Jahr:

Quelle: finanzen.net

Und hier zum Vergleich irgendein ETF auf den MSCI World (das ist ein Aktienindex, der die entwickelte Welt abbildet):

Quelle: finanzen.net

Man beachte jeweils die Beschriftungen der rechten Achse. Witzig oder? Warum schwankt der Wert von Bitcoin denn so irre?

Darum sind Kryptowährungen so schwankungsreich

Du kannst Dir das so vorstellen: Kryptowährungen sind aktuell ungefähr auf dem Stand des Internets im Jahre 1994. Irgendwie weiß man: Da ist was im Busch und unsere Zukunft wird sich massiv verändern, aber, nun ja, es ist alles noch höchst ungewiss. In rasanten Schritten verändert sich die Technologie – was gestern top notch war, ist morgen überholt.

So auch mit Kryptos: Der Bitcoin z.B. hat eine ziemlich lange Transaktionsdauer. Es gibt mittlerweile Währungen, bei denen ein Besitzerwechsel deutlich flotter geht. Ist der Bitcoin deshalb auf dem absteigenden Ast? Nicht, wenn die Entwicklung hier entsprechend nachzieht. Ob das gelingen wird und nicht eine andere, neue Währung alle Nachteile vom Bitcoin wettmachen wird? Welche Währung wird sich also wann und warum durchsetzen? Keine Ahnung.

Es ist auch sehr amüsant, die Grabenkämpfe zwischen der Bitcoin- und Ether-Community zu verfolgen – ob es um Bitcoin Mining, also Proof of Stake vs. Proof of Work und was auch immer geht. Beide Lager können Dir auf jeden Fall genau „beweisen“, warum „ihre“ Technologie die bessere ist und die andere minderwertig. Identity Politics lassen grüßen.

Am laufenden Band kommen neue Währungen auf den Markt. Der Großteil davon wird vermutlich nie relevant werden. Dann sind da auch ein Haufen Scams dabei und am Ende des Tages ist noch völlig offen, welche Währung sich für was etablieren wird. Vielleicht gibt es drei starke Währungen, vielleicht 5.000.

Es gibt keine langfristigen Daten

Du siehst, wo es hingeht: Aktuell in einzelne Kryptowährungen zu investieren, ist hoch riskant und hat genau nix mit lazy Vermögensaufbau zu tun. Ganz deutlich ausgedrückt: Kryptowährungen wie der Bitcoin sind keine guten Kapitalanlagen, sondern Spekulationsobjekte.

Das ist eher ungünstig für eine langfristige Anlage, um künftig seine Rente zu bezahlen. Es geht dabei um Investitionszeiträume von mindestens 15-35 Jahren für die meisten Anleger. Wäre gut, wenn man da sicher sein könnte, dass die Strategie solange standhält.

Der Bitcoin ist kein echter Vermögenswert

Bitcoins stiften an sich überhaupt keinen Wert. Warum? Währungen sind zum Tausch von Waren und Dienstleistungen da. So macht es durchaus Sinn, Bitcoins zu besitzen, wenn man künftig damit handeln will. Sie schaffen aber keinen originären Nutzen, sondern sind nur dazu da, einen Handel eben zu ermöglichen.

Der Wert von Kryptowährungen beruht – ebenso wie der von Fiatgeld – auf dem Vertrauen der Leute, die mit ihnen handeln. Wenn also alle glauben, dass demnächst der Peruanische Sol durch die Decke geht, wird sein Wert steigen. Das ist immer das Gleiche – ob bei Peruanischen Sols oder Bitcoins.

Somit kann ich beim Bitcoin wirklich nur auf eine Wertsteigerung aufgrund des steigenden Vertrauens der Menschen in ihn hoffen. Eine Teilhabe an z.B. einem gesellschaftlichen Nutzen gibt es für mich nicht, wenn ich auf den Bitcoin als Investment schaue. Ich muss also daran glauben, dass mir jemand am Ende meiner Investitionsphase meine Bitcoins für mehr abkauft, als ich reingebuttert hab.

Und genau dies ist höchst ungewiss. Da setzen wir lieber auf langweilige ETFs, die einfach die globale Marktentwicklung mitnehmen. Aber ist das denn nicht auch spekulativ? Immerhin hoffen wir auch hier auf eine Wertsteigerung und die Zukunft kennt ja keiner!

Nun, an irgendwas muss man immer glauben. Aber die Frage ist, welche Wette man eingeht. Es ist ein großer Unterschied zwischen: “Ich glaube, dass zu unseren Lebzeiten weiterhin der Wohlstand global zunehmen wird.” oder “Ich glaube, dass eine einzige, aktuell hoch volatile, im Moment noch nicht in meinem Land sinnstiftende Kryptowährung an Wert gewinnen wird.”

Unser Freund Ties Lange fasste einfach perfekt zusammen, was das Problem mit Kryptoinvestments aktuell darstellt:

„Welche Elemente sind wirklich Währung, welche sind Wertspeicher und was davon (in erster Linie bei ETH) sind eigentlich Technologie- oder auch Fintechunternehmen? Gerade letztere Angebote konkurrieren stark miteinander und stehen jetzt vor einer massiven Regulierungswelle. Dann schauen wir mal, wer da übrig bleibt, kein Scam war und wirklich Nutzen stiftet. Vielleicht ein bisschen wie 1999.“

Tja, das trifft den Nagel auf den Kopf. Auch, wenn doch immer klarer wird, dass Kryptowährungen absolut relevant sind und das Potential haben, unser Geldsystem komplett zu reformieren, ist doch immer noch unklar, mit welchem Investment man aktuell am besten fährt.

Aufgepasst bei selbsternannten Krypto-Experten

Eigentlich ganz putzig: Vom gelangweilten Lehrer bis zum gesellschaftlichen Aussteiger – immer mehr solcher “Profis” bezeichnen sich als Krypto-Investoren und können Dir Tipps geben, wie Du am besten investierst.

Aber lass Dir keinen Bären aufbinden. Da erzählen so einige Nasen, sie hätten “2015 das Potential von Bitcoin erkannt” und verwechseln dabei ihr Glück mit Können. So wie Leute, die glücklicherweise auf die richtige Aktie gesetzt haben und dann behaupten, sie “hätten es ja gewusst”.

Dieses Phänomen hat übrigens einen Namen und nennt sich Hindsight-Bias. Im Nachhinein überschätzen wir Menschen gerne unsere Fähigkeit, Ereignisse vorherzusehen.

Von denen, deren Prognosen hingegen nicht eingetroffen sind, hört man nix mehr oder sie werden Dir genau erklären, warum andere schuld an ihrer jetzigen Situation sind. Eigentlich genau so, wie beim Pferderennen: Alles auf eine Aktie oder alles auf Bitcoin ist wie alles auf ein Pferd.

Ereignisse wiederholen sich immer wieder

Definitiv profitiert der Bitcoin gerade vom Herdentrieb, der Angst etwas zu verpassen und der Gier der Leute. Das hatten wir schon oft, also aufgepasst! Denk an die wahnwitzigen Gewinnerwartungen an die Dotcom-Unternehmen bis zum Jahre 2000.

Wir Menschen tappen irgendwie immer wieder in die gleiche Falle und scheinen nicht aus der Vergangenheit lernen zu wollen, weil der Wunsch so groß ist, dass es “dieses Mal alles anders ist” und gut geht. Risiken werden dann gerne mal außen vor gelassen.

Dabei hängt der Wert von Bitcoin genauso wie bei den damaligen Technologie-Unternehmen in 2000 an der Zukunft: an dem Glauben, dass Bitcoin eine der bzw. die wichtigste Währung werden wird.

Aktuell kann man auf jeden Fall hierzulande noch nicht viel mit Bitcoins anstellen, denn Preisfindungen sind aufgrund der starken Schwankungen geradezu unmöglich. Außerdem ist der Bitcoin nicht weitreichend anerkannt. Sinnvoll ist er gerade eher für Bewohner von Ländern ohne stabile Währungssysteme, die sonst vom Handel abgeschnitten sind.

Der Bitcoin ist schon seit 2013 auf dem Weihnachtsmarkt Hamburg-Sternschanze einsetzbar. Ansonsten bezahlen die Bewohner Hamburgs lieber mit Bargeld.

Aber das Thema macht Spaß und fasziniert; es ist für viele auch ein Hoffnungsträger – ob mit Blick auf unsere gesellschaftliche Entwicklung oder die eigenen Finanzen. Und ja, auch wir sind dabei!

Skandal: Anna und Eddy besitzen Kryptowährungen!

Sind wir furchtbare Heuchler und wollen eigentlich die ganzen Bitcoins nur für uns haben? Fast, aber nicht ganz: Wir haben uns ganz langweilig und lazy die größten Kryptowährungen zugelegt (wer es wissen will: gewichtet nach Marktkapitalisierung; damals waren nicht nur Bitcoin und Ether ganz oben, sondern auch Ripple und Bitcoin Cash).

Warum machen wir da mit?

Weil wir das super spannend finden (siehe oben), weil wir unbedingt noch mehr lernen möchten und weil auch wir an die immer weiter wachsende Relevanz glauben. Und ja, weil auch wir dabei sein wollen! Bei der Revolution unserer Gesellschaft und der Entmachtung zentraler Systeme! Aus unserer Sicht stellt sich also nicht die Frage, ob man mitmacht oder nicht, sondern wie und warum.

Aus Investorensicht behandeln wir Kryptowährungen wie Spielgeld: Maximal 2% unserer Kohle packen wir in sowas hoch Spekulatives. Wenn die Moneten weg sind, sollte das keinen Einfluss auf unser Leben haben. Und dann kann man mal ganz entspannt zuschauen, was die Kurse so machen. Anstelle Angst um unser Geld zu haben, befassen wir uns viel lieber mit dem technologischen Wandel und freuen uns auf das, was da alles noch kommen wird. Herrlich!

Zusammengefasst: Darum sind Kryptowährungen kein sinnvolles langfristiges Investment

  • Es handelt sich um reine Spekulation
    Wird sich der Bitcoin durchsetzen? Oder Ether? Wird es ein noch kommender Coin? Werden es alle? Wir wissen es nicht. Alles auf einen (oder auch 100) Coins zu setzen, ist super riskant.
  • Bitcoin ist ein Zahlungsmittel
    Vielleicht kaufen wir mit Bitcoins künftig unsere Brötchen (oder auch nicht, schau Dir diesen mega guten Artikel dazu an) – das macht sie noch lange nicht zu einem Vermögenswert. Sie stiften nicht einen originären Wert, wie etwa ein Unternehmen, an dem ich Anteile erwerben kann, sondern sind Mittel zum Zweck.
  • Langfristige Geldanlage erfordert eine gewisse Stabilität
    Wir möchten uns sicher sein, dass unsere Investmentstrategie die nächsten 15-80 Jahre Gültigkeit behält. Dass wir dabei Schwankungen aushalten müssen, ist nicht das Problem. Aber auf etwas zu setzen, dessen Zukunft völlig unklar ist, wäre uns zu heikel (siehe Punkt 1).

Und, bist Du auch ganz wild auf Bitcoin oder genervt vom Krypto-Rummel in den Medien? Schreibe uns einen Kommentar!

Verfasst von Dr. Anna Terschüren
Veröffentlichung: 20. Februar, 2018
LETZTE AKTUALISIERUNG: 11. Dezember, 2023
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