Vorweg: Wir werden diesen Blogbeitrag laufend um neue Vergleichsrechnungen ergänzen – basierend auf Eurem Feedback! Schau also immer mal wieder rein, ob es frische Produktvergleiche gibt. Alle Angaben befinden sich auf dem Stand von März 2020.
Und noch etwas vorweg: Dieser Artikel spiegelt unsere persönliche Meinung als Privatanleger wieder – mit Anlageberatung haben wir nichts am Hut. Lies bitte den Disclaimer, hinterfrage alles kritisch und schau Dir möglichst viele verschiedene Quellen an!
1% hin oder her, ist doch wurscht oder? Ob mein Investmentfonds oder mein Robo-Advisor nun 0,8% oder 1,25% Verwaltungsgebühren nehmen – ist am Ende doch völlig latte?
Nicht so wirklich.
In diesem Blogartikel wollen wir mal einen Blick auf die Kostenunterschiede werfen und ausrechnen, was kleine Abweichungen bei Prozentwerten so ausmachen. Starten wir direkt und schauen auf unseren “Standard-Fall”: Die eigene Altersvorsorge selbst aufbauen.
Selbst für das Alter vorsorgen
Ob Du Dir Dein Essen selbst kochst oder die Wohnung selbst putzt – selber machen ist meist günstiger. So auch bei der Geldanlage. Unser langweiliges Weltportfolio aus ein paar ETFs z.B. hat eine Gesamtkostenquote von 0,15%. Hinzu kommen noch Transaktionskosten, die wir direkt vom monatlichen Sparbetrag (s. unten) abziehen.
Keiner von uns kann in die Zukunft sehen. Betrachtet man aber, wie die marktübliche Rendite der letzten Jahrzehnte war, so hat ein Anleger grob 7,7% mit einer Investition in einen ETF auf den Weltaktienindex MSCI World gemacht. Gar nicht mal so übel. Um unsere Beispiel-Rechnung überschaubar zu halten und nicht unser komplettes Portfolio nachzubauen, legen wir die 7,7% als “Weltmarktrendite” zugrunde.
Von jetzt an gilt für alle Rechnungen: Wir nehmen einen Sparbetrag von monatlich 200 Euro an, den jemand über 35 Jahre anlegt.
Was kommt da raus? Nach Abzug aller Kosten hat der Sparer ein Vermögen von rund 387.000 Euro aufgebaut. Klar – da fehlen noch Steuern und Inflation, aber das lassen wir der Einfachheit halber aus den weiteren Rechnungen für alle Varianten raus.
Wie auch immer, von der Kohle kann man sich schon mal einen netten Ruhestand machen. Zum Beispiel über 30 Jahre, also bis man 97 ist, knapp 2.700 Euro brutto ausbezahlen.

Aktive Investmentfonds (Bsp. Deka)
Vermutlich hat jeder schon mal den Namen “Deka” gehört. Diese Fonds werden von den Sparkassen ausgegeben und gerne Privatanlegern empfohlen. Von Deka gibt es diverse Varianten. Damit wir gut mit dem Szenario “Selbst vorsorgen” vergleichen können, wählen wir den Deka-BasisStrategie Aktien CF(A) aus. Der bezeichnet sich nämlich auch als “Aktienfonds Welt”.
Nehmen wir weiterhin an, dass sich der Fonds genauso entwickelt, wie der Markt – sprich die Rendite ist gleich hoch wie beim ersten Szenario. Mit wieviel Endvermögen und monatlicher Rente kann ein Anleger dann rechnen, wenn alle anderen Annahmen gleich bleiben?
Im Vergleich zum selbst vorsorgen fehlen einem über 122.000 Euro. Bei gleicher Rendite. Ups.
Warum ist das so? Weil der Fonds teuer ist. Hier zahlt man Verwaltungsgebühren von 1,63% pro Jahr (die übrigens schwanken können und noch keine Transaktionskosten enthalten!) und einen sogenannten Ausgabeaufschlag von 3,75%. Der fällt jedes Mal an, wenn eine Investition getätigt wird und verringert so den jährlichen Sparbetrag aus unserem Beispiel um fast 90 Euro.
Die monatliche Rente läge dann bei 1.588 Euro, also 1.111 Euro weniger als beim eigenen Investieren. Jeden Monat. Ohne, dass man irgendeinen Vorteil wie eine Absicherung oder ähnliches hätte.

Aber schauen wir nochmal genau auf die Annahme zur Rendite. Macht die überhaupt Sinn? Dazu müssen wir erst einmal erläutern, wie unser Beispiel-Fonds die Unternehmen auswählt, in die er investiert.
Gemäß der Website von Deka macht der Fonds folgendes:
Der Investmentprozess erfolgt im Rahmen einer Gesamtunternehmenseinschätzung, wobei in erster Linie Bilanzdaten und betriebswirtschaftliche Kennzahlen wie z.B. Eigenkapitalquote und Nettoverschuldung sowie qualitative Bewertungskriterien wie z.B. die Qualität der Produkte und des Geschäftsmodells des Unternehmens analysiert werden. Ergänzend wird die Markt- und Branchenattraktivität auf Basis volkswirtschaftlicher Daten bewertet. Bei der Titelauswahl wird neben der Einzeltitelanalyse auch berücksichtigt, welcher Anlagestil im herrschenden Marktumfeld besonders aussichtsreich ist.
Bislang hat sich jedoch in Langzeit-Studien herausgestellt: Ein aktives Auswählen von einzelnen Unternehmen, die in einen Fonds kommen, hat statistisch gesehen selten gut funktioniert. Mit unspektakulären globalen ETFs, die im Endeffekt nur die Marktentwicklung abbilden, fuhr man bisher langfristig meistens wesentlich besser mit Blick auf die Rendite. Meistens heißt in 90–98% der Fälle!
Oftmals performen die ersten Jahre nach ihrer Auflage aktive Fonds besser als ihr Vergleichsindex, verlieren dann aber zunehmend im Laufe der Folgejahre. Ganz schön ungünstig für eine Altersvorsorge über mehrere Jahrzehnte.
Fazit: In unserer Rechnung hat man beim selbst vorsorgen gegenüber dem Beispiel-Fonds ein höheres Endvermögen von über 120.000 Euro – bei gleicher Rendite. Das liegt ausschließlich an den höheren Kosten. Außerdem haben in der Vergangenheit aktiv gemanagte Fonds selten den Markt geschlagen und somit statistisch gesehen schlechtere Renditen als passive Fonds eingefahren.
Aber möglicherweise hast Du so gar keine Lust auf “sich einmal selbst damit beschäftigen” und willst, dass das jemand anders für Dich macht. Gibt es da nicht etwas kostengünstigeres?
Ja! Sogenannte Robo-Advisors.
Robo-Advisor (Bsp. Scalable)
Robo-Advisors sind Firmen, die am nächsten am “Selber machen” dran sind. Die bauen einem ein Portfolio aus passiven ETFs zusammen (je nach Risikoneigung) und legen dann für einen das Geld automatisiert am Kapitalmarkt an. Ohne, dass man die teuren Kosten wie im vorherigen Beispiel hat.
Trotzdem kann ein Algorithmus in die Gewichtung der ETFs nach gewissen Kriterien eingreifen – aber eben automatisiert und nicht nach der Einschätzung eines Fondsmanagers.
Gehen wir nun auch davon aus, dass die gleiche Rendite beim Robo rausfällt. Die Kosten sind jedoch meistens höher. Klar, macht ja jemand für mich. In unserem Beispiel schauen wir auf Scalable, einem der größeren und länger am Markt bestehenden Robos. Scalable erhebt insgesamt 0,91% Kosten. Wie hoch ist nun der Unterschied zur eigenen Vorsorge?
Über 60.000 Euro. Also wenn ich mich selbst um mein Geld kümmere, hab ich nach 35 Jahren in unserem Beispiel 60k mehr auf Tasche. Und das nur, weil ich 0,76% (0,91%-0,15%) mehr im Jahr für meinen Robo zahle. Naja, und soviel Arbeit ist das eigene Geld anlegen nun wirklich nicht. Logisch, erstmal muss man sich in das Thema reinfuchsen, aber dann wird es entspannt: Anna braucht z.B. 5-10 Minuten im Monat für ihre Altersvorsorge. Eddy ist noch fauler und braucht daher 5-10 Minuten im Quartal.
Da nehmen wir lieber die 60k. Das macht natürlich einen ordentlichen Unterschied in der Rentenzahlung: Wollen wir 30 Jahre lang von dem Geld leben, können wir uns im Robo-Beispiel 2.099 Euro auszahlen, also 600 Euro weniger pro Monat, als wenn man selbst das Geld angelegt hätte.

Schwierig ist es, einzuschätzen, ob die gleiche Rendite rauskommt wie bei einem eigenen Weltportfolio, dass auf “Buy and Hold” basiert – also ohne zwischenzeitliche Anpassungen einfach stur weiterläuft. Und Robos gibt es noch nicht so lange.
Scalable betreibt ein “dynamisches Risikomanagement” und passt somit die Gewichtung der einzelnen ETFs an, wenn eine Über- oder Unterschreitung des eigenen Verlustrisikos mit einer erhöhten Wahrscheinlichkeit prognostiziert wird.
Durch das System von Scalable werden Kursschwankungen also deutlich abgemildert. Hier stellt sich jedoch die Frage, inwieweit dies wirklich notwendig ist, wenn man sehr langfristig anlegt. Denn betrachtet man historische Daten, so fällt auf, dass es seit Bestehen des MSCI World (1969) noch nie den Fall gab, dass man nach 15 Jahren Anlage weniger hatte als man eingezahlt hat.
Solange man also die Nerven hatte, zwischenzeitliche Kurseinbrüche auszuhalten, war bislang ein aktives Eingreifen nicht wirklich von Nöten. Darum sollte man sich die Frage stellen, ob man auf potentielle Renditen verzichten möchte, um Schwankungen während der Ansparphase abzumildern.
Fazit: Unser Beispiel-Robo-Advisor schneidet kostenmäßig deutlich besser ab als der genannte aktiv gemanagte Fonds, kommt aber immer noch nicht ans selbst Geld anlegen heran. Im Beispiel-Szenario liegt er mit einem um 16% kleinerem Endvermögen zurück.
Jut, vielleicht ist Dir ja sowohl das selbst machen als auch der Robo zu risky. Du willst Dich absichern. Aber Riester und co. sind ja auch blöd, da kommt nix bei rum, sagt man sich.
Gute Nachrichten(?): Es gibt ein neues Produkt auf dem Markt, dass den Schutz einer Versicherung verspricht, gleichzeitig aber passiv in den globalen Kapitalmarkt investiert. Juchu!
Vorhang auf für
Flexible Altersvorsorge (Bsp. Vantik)
Wir sparen uns das paraphrasieren und zitieren direkt von der Website, was Vantik genau ist:
Bei Vantik kannst du frei entscheiden wie dein Sparbetrag aussehen soll, diese jederzeit anpassen oder auch mal einmalige Zahlungen tätigen. Vantik bietet zudem eine höhere Rendite als viele andere private Altersvorsorgen und das mit minimalem Risiko. Das ist möglich dank der Innovation des Sicherheitspuffers: Egal wie die Marktsituation gerade aussieht, zu deinem Renteneintritt soll dieser deine Einzahlungen absichern.
Wie beim Robo-Advisor glänzt Vantik also durch hohe Flexibilität und niedrige Kosten. Und was machen die nun genau?
Wir eröffnen bei der DAB BNP Paribas Bank ein Konto für dich und auf dieses Konto gehen deine Einzahlungen. Dieses Geld wird dann wiederum in einen Investmentfonds, dem Vantik Fonds, angelegt, welcher aus einem international gestreuten Portfolio besteht. Die Anlageklassen dieses Investmentfonds sind dabei mathematisch berechnet und bieten dir gute Renditen bei hoher Sicherheit, vor allem wenn du langfristig und bis zur Rente durchhältst. Der Vantik Fonds investiert in ETF’s (bestehend aus Aktien, Anleihen, Immobilien, Rohstoffe, Liquidität) und wird nicht aktiv gemanagt. So lässt Vantik dein Geld für dich arbeiten.
Das klingt schonmal gut – kein aktives Management. Aber wie steht es um die Rendite?
Gute Rendite heißt hier im Klartext: Eine Zielrendite von 3% nach Kosten. Das ist eine ganze Ecke weniger, als beim selbst anlegen rumkommen würde – aus zwei Gründen: Zum einen sind die Kosten wesentlich höher (1,18% laufend + 1% Ausgabeaufschlag), andererseits ist das Portfolio schwankungsärmer angelegt.
Wir unterstellen nun trotzdem dieselbe Marktrendite für unsere Vergleichsrechnung und sehen: Aufgrund der Kosten ist der Endwert natürlich deutlich geringer. Somit fehlen am Ende rund 85.000 Euro.
Die monatliche Rente liegt dann für 30 Jahre bei schlappen 1.898 Euro, also 800 Euro weniger als beim selbst anlegen.

Womit sich Vantik im Vergleich zu Robos und selbst vorsorgen hervortut, ist ein sogenannter Sicherheitspuffer. Es handelt sich nämlich, wie oben erwähnt, um ein Versicherungsprodukt. Und dieser Puffer ist dafür da, dass auch in Krisenzeiten genug Geld ausgezahlt werden kann:
Der Sicherheitspuffer ist ein von Vantik entwickeltes System, das verhindern soll, dass du mit weniger Geld in Rente gehst, als du über die Jahre eingezahlt hast. Vantik ist Fondssparen, und diese Art des Sparens ist immer mit dem Risiko des Wertverlustes verbunden. Der Vantik Sicherheitspuffer ist dafür da, diesen möglichen Wertverlust beim Renteneintritt auszugleichen. Im Gegensatz zum klassischen Fondssparen, ist das Risiko Geld aufgrund einer Wirtschaftskrise zu verlieren, signifikant niedriger.
Die Sache ist aber die: Wie oben erwähnt gab es seit Bestehen des MSCI World noch nie den Fall, dass man nach 15 Jahren Anlage weniger hatte als man eingezahlt hat. Auch nicht in den schlimmsten Krisen wie 2008/2009. Man versichert sich also hier gegen eine Situation, die es ist der gesamten Historie des MSCI World noch nie gab.
Hm. Für die Altersvorsorge sind 15 Jahre außerdem ein recht kurzer Zeitraum. Und genau das wirft die Frage auf: Warum soll ich diesen unwahrscheinlichen Fall dann in Form von hohen Rendite-Einbußen absichern? Zumal ich mir ja im Alter nicht alles auf einen Schlag am Tag X auszahlen muss, sondern über viele Jahre (und Marktphasen) hinweg peu à peu ausschütten kann.
Unklar ist außerdem, ob das mit dem Puffer dann auch tatsächlich funktioniert, denn es gibt keine Garantie. Auf die Frage, ob dem Sicherheitspuffer das Geld ausgehen kann, schreibt Vantik:
Ja, aber das ist sehr unwahrscheinlich. Unsere Finanzmathematiker*innen und Expert*innen haben alle möglichen Szenarien durchgespielt. Demnach reicht der Sicherheitspuffer indem meisten Fällen aus. Eine 100% Garantie können wir dir aber nicht geben. Sollte es tatsächlich einmal dazu kommen, dass nicht genug Geld für alle im Sicherheitspuffer zur Verfügung steht, wird das Geld proportional verteilt.
Also das haut uns jetzt summa summarum nicht so aus den Latschen. Denn so verzichtet man jahrelang auf ordentliche Renditen, um etwas abzusichern, das man sehr wahrscheinlich nicht braucht oder das man braucht, dann aber möglicherweise nicht mehr (in Gänze) da ist.
Das ist ein bisschen so als würde Deine Lebensversicherung sagen: “Tut mir leid, Frau Meier, heute haben besonders viele ihre Rentenversicherung in Anspruch genommen und es ist ja gerade Finanzkrise. Darum bekommen Sie ein paar Prozent weniger Geld ausgezahlt, als Sie über Jahrzehnte eingezahlt haben.”
Wir wollen in keiner Weise irgendein Bashing betreiben, aber eine Versicherung ohne Sicherheit bei niedriger Rendite finden wir nicht so prickelnd.
Fazit: Mit diesem Produkt hast Du in unserer Beispielrechnung ein um 85.000 Euro geringeres Endvermögen. Das liegt daran, dass Du eine hohe Versicherungsprämie für einen unwahrscheinlichen Fall zahlst. Achso, und möglicherweise bist Du dann übrigens doch nicht so richtig versichert.
Resümee
Egal, wie “risikobereit” Du bist oder wie viel Sicherheit Du brauchst: Natürlich weiß man im Vorhinein nicht, wie sich Renditen weiter entwickeln werden. Aber was man weiß, sind die Kosten von Produkten. Die sind bekannt und vorhersehbar. Und die kann man so niedrig wie möglich halten.
Wie auch immer Du Deine Altersvorsorge gestalten möchtest – bitte beschäftige Dich einmal intensiv mit dem Thema. Denn es geht um unheimlich viel Geld wie Du weißt. Du informierst Dich vermutlich auch genau zu anderen “materiellen” Dingen, z.B. beim Hauskauf.
Oder gehst Du zum Immobilienmakler und sagst: “Ich hab echt überhaupt keine Ahnung von Häusern und wäre froh, wenn Sie mir einfach ein nettes Domizil für den Rest meines Lebens aussuchen. Machen Sie das einfach für mich – ich vertraue Ihnen da!”?
Ein netter Nebeneffekt übrigens: Du bildest Dich finanziell weiter und kannst dann zum Beispiel Finanzkrisen viel entspannter sehen, anstelle in Panik zu verfallen, weil Du temporäre Kursrutsche einfach aussitzen kannst etc. Bildung macht halt frei.
Du traust unseren Rechnungen nicht? Hier wird mit den Zahlen getrickst? Rechne einfach selbst nach! Wer nicht der Zinseszins-Rechnung mächtig ist (oder – wie wir – zu faul) kann den Rechner hier auf einer unserer absoluten Lieblingsseiten nutzen. Anna träumt schon seit Jahren von einem T-Shirt mit dem Aufdruck “I love zinsen-berechnen.de”.
Die vollständige Vergleichstabelle kannst Du Dir hier herunterladen.
Hast Du konstruktive Anmerkungen oder Wünsche, welche Altersvorsorgeprodukte wir einmal genauer unter die Lupe nehmen sollten? Dann schreibe uns einen Kommentar!
Kurzer Hinweis noch dazu: Es gibt bereits ausführliche Artikel zur Altersvorsorge mit ETF, Riester-Rente, betrieblichen Altersvorsorge, Altersvorsorge für Selbstständige und zum Thema Eigenheim als Investment. In diesen Fällen sind simple Kostenvergleiche nicht möglich, weil es wesentlich mehr Einflussfaktoren gibt, die in verschiedenen Beispiel-Szenarien betrachtet werden müssen.
Vielen Dank. Ein echter Eye Opener. Ich habe gerade mal die ganzen Fonds angeschaut die ich Dank Drecks-AWD habe (wobei das das beste ist, was der schmierige Berater mir angedreht hat, alles andere ist der allerletzte Dreck, ich schäme mich, das jemals unterschrieben zu haben) und werde den ganzen Mist gleich morgen verkaufen!
HAbt Ihr denn auch eine Liste von ETFs, die Sinn machen?
Hej Bettina,
vielen Dank für Deinen Kommentar! Ich verstehe Deine Wut; ist ganz schön ärgerlich, wenn man auf einmal merkt, dass man „sich etwas hat andrehen lassen“. Aus unserer Sicht liegt aber die Verantwortung bei jedem einzelnen, sich mit dem Thema mal intensiv zu beschäftigen und dann eine (möglichst) qualifizierte Entscheidung zu treffen. Genau aus diesem Grund würde ich Dir auch keine Liste an ETFs rüberwerfen, sondern Dich ermuntern, Dich einmal richtig damit auseinanderzusetzen. Wenn Du magst, nutze unser Webinar als Einstieg dafür!
Viele Grüße
Anna
Vorabsteuerpauschale:
Egal, ob die Erträge ausgeschüttet, thesauriert oder in Kursgewinne umgewandelt werden: Anleger kommen mittlerweile nicht mehr um eine jährliche Besteuerung der Erträge herum. Insbesondere bei den beiden zuletzt genannten Fällen greift die sogenannte „Vorabpauschale”, welche eine pauschale Wertsteigerung als Bemessungsgrundlage vorsieht.
Damit entfallen der Vorteil der Steuerstundung bei synthetischen ETFs sowie der Dokumentationsaufwand bei den physischen thesaurierenden ETFs.
Angesichts dieser Gesetzesänderung, sind mir die getroffenen Angaben doch etwas sehr pauschal und wenig aussagekräftig.
Der Zinseszinseffekt greift durch die „Vorabpauschale“ nicht in dem Maße.
Hej Gregor,
vielen Dank für Deinen Kommentar! Die Besteuerung ist bei der Berechnung des Zinseszinseffektes bereits in vollem Umfang berücksichtigt. Die Ergebnisse bleiben somit sehr aussagekräftig 🙂
Viele Grüße
Anna
Hallo ihr beiden,
wie managed ihr in der Rentenphase die Auszahlungen? Gibt es Auszahlpläne analog zu den Sparplänen bei ETFs (falls ja, zu welchen antizipierten Kosten)? Oder plant ihr mehrere größere Entnahmen bei Bedarf?
Ich bin am Überlegen, ob ich mir eine ETF-basierte Privatrente suchen soll (neben des weiterhin bestehenden Alltags-Depots mit ETfs/Aktien), trotz bekannter höherer Kosten, aus folgenden Gründen:
– Schutz vor mir selbst. Ich werde nicht aus irgendwelchen Gründen vorab verkaufen können und mich so selbst um meine Rente betrügen
– Ich werde ab 67 monatliche Rente als Aufstockung bekommen, kann zusätzlich aber Teile investiert behalten/größere Summen auszahlen lassen. Kostenfrei bis auf die dann gültigen Steuersätze
– Steuerfreie/kostenlose Umschichtungen im Mantel in der Rentenphase möglich. Ich könnte also gegen Lebensende auch zu sichereren Anlageformen switchen, ohne Kapitalertragssteuer zu zahlen
– Vertragssicherheit. Ich weiß nicht wir Depots in der Zukunft mal kosten und wie Verkäufe besteuert werden. Bei der RV habe ich die aktuellen Konditionen vertragsfest.
Also hänge ich aktuell an der Frage ob die genannten Punkte die kosten einer ETF-basieren Privatrentenpolice wert sind. Könnt ihr mir dazu vielleicht noch Denkanstöße geben/Literatur empfehlen?
LG Lydi
Hej Lydi,
vielen Dank für Deinen Kommentar! Hier mal etwas unsortiert meine Gedanken: Zum Thema Steueroptimierung und Rendite bei Versicherung vs. eigene Anlage empfehl ich Dir schwer unseren Blogpost: https://lazyinvestors.de/etf-versicherung/
Depots und Transaktionen werden immer, immer billiger. Auszahlpläne werden in 30 Jahren vermutlich nix kosten (es macht aber auch sehr wenig Sinn, da jetzt drüber nachzudenken :). Diese Podcastfolge hier ist auch super zum Thema Entwicklung der Broker: https://finanzrocker.net/siegen-sich-die-etfs-zu-tode-mit-jan-altmann-von-justetf/
Mein Eindruck ist, dass Du Dich völlig absichern möchtest, aber das geht eh nicht: Die Steuergesetzgebung ändert sich alle Nasen lang und die Zukunft wird so anders sein, als wir es uns vorstellen können 🙂
Ich hoffe, das hilft Dir! Melde Dich sonst jederzeit gern bei weiteren Fragen.
Viele Grüße,
Anna