Ab welchem Vermögen kann man aufhören zu arbeiten?

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ab welchem vermögen kann man aufhören zu arbeiten

Ab welchem Vermögen kann man aufhören zu arbeiten? Wie viel brauchen wir, um 10 oder gar 20 Jahre früher den Ruhestand einzuläuten?

Ich hab ein paar Zahlen mitgebracht, um Dir zu zeigen, was überhaupt drin ist. Es ist aber wichtig, dass wir auf die richtigen Daten schauen, damit das Ganze auch wirklich realistisch ist.

Keine Lust zu lesen? Schau Dir unser Video zum Thema an:

Wichtige Annahmen

Also, zunächst nehmen wir an, dass wir möglichst risikoarm, aber dabei möglichst renditestark anlegen. Die beste Methode hierfür sind globale ETFs – da ist sich die Wissenschaft einig. Das sind große Aktienkörbe, in denen Tausende von Aktien liegen – aus der ganzen Welt.

Punkt zwei: Die Werte sind inflationsbereinigt, weil das Geld künftig einen anderen Wert hat als heute. So können wir den zukünftigen, realistischen Wert abbilden. 

Punkt drei: Alle Werte sind nach Steuern, die werden nämlich sonst gerne mal vergessen.

Außerdem nehmen wir für die Rente, also wenn du aufhörst zu arbeiten, eine nur halb so hohe Rendite wie in der Ansparphase an. Wir sollten nämlich dann, wenn wir das Geld wirklich brauchen, auch konservativer anlegen, damit wir nicht in Gefahr laufen, dass unser Geld am Ende nicht reicht, weil es gerade schlecht an der Börse aussieht. Darum legen wir dann einen Teil auch in Bankguthaben oder in Staatsanleihen an.

Das ist natürlich eine eher vorsichtige Rechnung, aber wir wollen ja auch mit einem guten Gefühl in den Ruhestand gehen und uns nicht sorgen müssen.

A propos vorsichtig: Wir gehen außerdem davon aus, dass Dein Vermögen bis Du 90 bist reichen muss. Aktuell liegt die Lebenserwartung durchschnittlich nur bei rund 80 Jahren, aber man weiß ja nie…

Mal am Rande dazu: Ein interessanter Fakt, den die meisten gar nicht wissen oder wissen wollen, ist, dass es vermögende Menschen statistisch gesehen nur ganz selten überhaupt schaffen, ihr Geld ansatzweise aufzubrauchen.

Sie bauen meist viel zu lange noch weiteres Vermögen auf, wenn sie eigentlich von ihren Ersparnissen längst ein entspanntes Leben führen könnten. Und sich beispielsweise jegliche Reisen leisten könnten, ohne weiter arbeiten zu müssen.

Vermögen für 1.500 Euro Rente

Ok, was wäre denn nun unter diesen eher vorsichtigen Annahmen das benötigte Vermögen, um Dir z.B. künftig monatlich 1.500 Euro Rente auszuzahlen?

Zum normalen Renteneintritt mit 67 bräuchtest Du schätzungsweise ein Vermögen von rund 326.000 €, um Dir eben bis 90 Jahre 1.500 Euro pro Monat auszuzahlen – und wie gesagt, alles nach Kosten, Steuern und Inflation!

Wenn Du bereits mit 57 aufhören möchtest, zu arbeiten, bräuchtest Du ein Vermögen von 426.000 Euro und mit schon 47 von 507.000 Euro.

Wir merken schon: Um früher in Rente zu gehen, müssen wir auch ne Ecke mehr auf der Seite haben, klar. Denn unsere Ansparzeit verkürzt sich einerseits, während sich andererseits unsere Rentendauer verlängert.

Vermögen für 2.500 Euro Rente

Jetzt schauen wir mal, wie es aussieht, wenn Du gerne etwas mehr zur Verfügung hättest, z.B. so 2.500 Euro monatlich.

Dann bräuchtest Du beim normalen Renteneintritt mit 67 rund 546.000 Euro, mit 57 713.000 Euro und mit 47 850.000 Euro.

Dir ist vermutlich auch schon aufgefallen, dass das ganz schön hohe Vermögenswerte sind, auf die wir hier so schauen. Und wenn man sich mit dem Thema bislang noch nicht viel beschäftigt hat, kann das unheimlich demotivierend wirken. 

Wie soll man denn so viel Geld zusammenbekommen?

Wie Du das benötigte Vermögen reduzieren kannst

Ich hab aber gute Nachrichten: Wir unterschätzen meist total, was möglich ist, wenn wir langfristig investieren. Wenn Du zum Beispiel mit 30 Jahren 20.000 Euro auf einen Schlag investierst und ab dann jeden Monat noch 500 Euro, hast Du bereits mit 57 Jahren die genannten 426.000 Euro beisammen und kannst Dir ab dann die monatlichen 1.500 Euro Rente auszahlen.

Das finde ich sind doch gute Nachrichten: Mit kontinuierlichem Investieren von überschaubaren Beträgen können wir auch ein hohes Vermögen erreichen, ohne im Lotto gewinnen zu müssen. Das ist so viel realistischer und für die meisten Leute machbar.

Wir haben übrigens eine umfangreiche Tabelle erstellt, wo Du für ganz verschiedene Renteneintrittsalter und verschiedene Rentenhöhen mal schauen kannst, was für ein Vermögen schätzungsweise benötigt wird. Lad sie Dir hier herunter. 

Aber ich hab nochmal gute Nachrichten: Es gibt eine Möglichkeit, dass Du sogar mit kleineren Vermögen als den hier genannten auskommst.

Dabei kommt es auf eine wichtige Sache an: Flexibilität.

Wenn Du einen Teil Deiner Ausgaben flexibel gestalten kannst, kannst Du den Aktien-ETF-Anteil auch während Deines Ruhestands deutlich höher lassen. Damit hast Du zwar mehr Schwankungen im Portfolio, wenn Du aber mal ein paar Ausgaben verschieben kannst, falls es z.B. gerade schlecht an der Börse zugeht, verlangsamt Du so enorm den Abbau von Deinem Vermögen bzw. verlängerst sozusagen die Überlebensdauer Deiner ETFs.

Ganz praktisch kannst Du dafür Deine Ausgaben in einen fixen und in einen flexiblen Teil aufsplitten. Fix ist natürlich sowas wie Deine Miete und Nahrungsmittel. In den flexiblen Teil können Reisen, Essen gehen oder größere Anschaffungen fallen, die sich auch mal schieben lassen.

Gerade, wenn Du früher als mit 67 in Rente gehen willst, wird es immer hilfreicher, auch im Ruhestand den Aktienanteil hochzuhalten, um noch weiterhin mehr Rendite zu erzielen. Aber wie gesagt, das geht nur, wenn Du mit Deinen Ausgaben in Teilen flexibel bist. Sonst kommst Du um einen höheren defensiven Anteil nicht drum herum und musst auch vorher mehr Gesamtvermögen ansparen.

Weitere Aspekte, die Dir helfen

Klar, ordentlich zu Investieren hilft in jedem Falle mit der absolut größten Wahrscheinlichkeit, früher ausgesorgt zu haben. 

Es gibt aber noch andere Aspekte, die Dir helfen können. 

Ich zeig darum noch mal ein paar Optionen auf, aber natürlich ist hierfür deutlich mehr Kontext nötig. Darum reiß ich das nur mal kurz an:

Wenn Du nicht viel sparen kannst, ist die andere Möglichkeit, sehr minimalistisch zu leben. Das hat zwei Vorteile: Erstens brauchst Du natürlich auch später nicht viel und zweitens musst Du deswegen auch gar nicht so lange sparen.

Falls auch das für Dich keine Option ist, solltest Du Dich unbedingt darauf fokussieren, erst einmal Dein Einkommen ordentlich anzukurbeln, um mehr investieren zu können.

Der größte Hebel ist dabei, Unternehmer zu werden, da Du hierdurch jegliche Gehälter und Honorare hinter Dir lassen kannst. Aber klar, das bedarf sehr viel Einsatz und geht natürlich auf der anderen Seite mit Risiken einher, die Angestellte so meist gar nicht erleben.

Du könntest aber auch überlegen, nicht die „vollständige“ Rente anzustreben, sondern möglichst früh in Teilzeit zu gehen, um einfach mehr Freizeit zu haben. Je mehr noch an Gehalt reinkommt nebenbei, desto weniger musst Du an Vermögen aufbauen.

Und: Falls Du auch noch eine gesetzliche Rente ausgezahlt bekommen wirst, brauchst Du ebenfalls weniger zu investieren, da ab dem gesetzlichen Renteneintrittsalter diese ja noch on top kommt.

So gehst Du vor

Fassen wir mal zusammen; so gehst Du vor, um früher mit dem Arbeiten aufhören zu können:

Beginne mit dem Investieren so früh wie möglich. Sobald Du Dein System aufgesetzt hast, konzentrierst Du Dich darauf, den Abstand zwischen Deinen Ausgaben und Deinen Einnahmen zu erhöhen. Das heißt entweder weniger auszugeben und / oder mehr einzunehmen. Dadurch erhöht sich Deine Sparrate natürlich am meisten.

Solltest Du in der Rente Deine Ausgaben zumindest in Teilen flexibel handhaben können, brauchst Du einen kleineren defensiven Anteil und kannst weiterhin renditestärker anlegen. Das reduziert das Vermögen, das Du für die Rente ansparen musst.

Wenn Du all diese Punkte zusammenbringst, entstehen sich selbst verstärkende Effekte und die finanzielle Unabhängigkeit rückt in richtig greifbare Nähe, versprochen!

Du kannst natürlich auch jetzt erstmal klein starten und dann in ein paar Jahren erneut evaluieren, wo Du stehst und nochmal hochrechnen, was möglich ist. Das ist auch total ok. Dann musst Du aber vermutlich deutlich mehr investieren, weil Du Deine wichtigsten Investmentjahre nicht richtig genutzt hast.

Am besten schaust Du Dir also mal unser Webinar zum Thema an, denn danach kannst Du sofort starten und heute schon Deine Zeit zur finanziellen Unabhängigkeit verkürzen. Außerdem gewinnst Du so Sicherheit, wie das Ganze funktioniert – gerade, wenn Du Dich noch gar nicht auskennst.

Wir haben so bereits Tausenden von Menschen helfen können, die jetzt auf dem Weg in ihre finanzielle Unabhängigkeit sind.

Verfasst von Dr. Anna Terschüren
Veröffentlichung: 27. April, 2024
LETZTE AKTUALISIERUNG: 27. April, 2024
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