Überall heißt es, dass die Kurse sinken und uns eine Rezession bevorsteht. Was es damit wirklich auf sich hat und ob wir in einer Rezession lieber nicht mehr investieren sollten, schauen wir uns in diesem Beitrag genauer an.
Wichtig ist uns ganz besonders: Wir wollen hier keine Panik machen, sondern mal ganz rational aufrollen, was eigentlich gerade los ist. Und dafür müssen wir erstmal klären, was eine Rezession eigentlich ist.
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Rezession und Investmentszeitpunkte
Bei einer Rezession handelt es sich um eine Phase des wirtschaftlichen Abschwungs. Viele Unternehmen machen dann weniger Umsatz als im Vorjahr.
Das hat dann zur Konsequenz, dass die Wirtschaft insgesamt gerade nicht so weiterwächst wie zuvor, sondern auf einem gleichen Niveau bleibt oder sogar schrumpft. Mehr Unternehmen sind also in Schwierigkeiten und können ihre Umsätze nicht halten oder steigern, weil sie oft höhere Kosten und weniger Einnahmen haben.
Eine Folge davon kann nun sein, dass die Aktienkurse insgesamt sinken.
Nun stellt sich ja die Frage: Sollten wir aktuell lieber nicht mehr investieren? Denn wenn die Aktienkurse sinken und somit die Werte unserer Investments zurückgehen, machen wir ja Verluste!
Die Schlussfolgerung, also erstmal nicht zu investieren, wäre eigentlich naheliegend. Hinzu kommt eine große Angst vor den weiteren Folgen eines Abschwungs.
Es findet also bereits eine Rezession in den Köpfen vor lauter Angst statt, obwohl sie faktisch gar nicht vorhanden ist! Denn im Jahr 2022 hatten wir noch ein Wirtschaftswachstum von rund 2%.
Aber klar, Panik verkauft sich nunmal besser als nüchterne Daten. Darum berichten die Medien lieber von der bevorstehenden Rezession, als wäre sie ein Fakt. Doch niemand kann das verlässlich prognostizieren.
Das sieht man auch in der Berichterstattung: Schon seit Mitte letzen Jahres wird alle Nasen lang vor der baldigen Rezession gewarnt, die immer noch nicht da ist.
Und so bleiben viele in einer Art Schockstarre. Lieber erstmal abwarten.
Im Grunde ist es so: Vor 2020 hatten alle Sorge, dass die Aktienmärkte heißgelaufen waren. Dann kam Corona und alle hatten Sorge, dass alles zusammenbricht und sich nie wieder erholt. Trotzdem folgte ein ordentlicher Boom an der Börse.
Dann kam der Ukraine-Krieg und die Inflation. Und wieder haben wir Angst, dass alles kollabiert.
Ich fasse das mal zusammen: Vertraut man den News, ist es entweder schon zu spät, weil die Kurse zu hoch sind und „alles heißgelaufen“ ist oder es ist super gefährlich und riskant, weil jetzt die Welt untergeht.
Das lähmt uns natürlich und macht schlichtweg Angst, immer den falschen Zeitpunkt zu erwischen und das mit dem Investieren lieber sein zu lassen. Sicher ist sicher.
Bisherige Krisen und Auswirkungen
Die Realität sieht jedoch ganz anders aus. So etwas, was wir gerade erleben, das gab es in der Vergangenheit schon ganz oft. Wir blicken ja mittlerweile auf über 120 Jahre Börsengeschichte zurück. Da hatten wir zwei Weltkriege, diverse Staatsbankrotte und Währungsreformen sowie Pandemien, Rezessionen und Hyperinflation.
Also teilweise deutlich schlimmere Situationen als die jetzige. Aber – und das ist der entschiedene Punkt – langfristig ging es an der Börse immer wieder bergauf. Die Wirtschaft erholt sich also immer wieder.
Nun finden unsere Hirne das aber super schwer vorstellbar, wenn wir entweder gerade in einer Krise mittendrin stecken oder auf sie warten. Viele können sich dann oft gar nicht vorstellen, dass alles wieder gut wird sozusagen.
Was hilft da?
Wie immer ein Blick auf die Fakten, und zwar aus der Vogelperspektive:
Zoomt man mal ein bisschen raus, dann ist die aktuelle Lage deutlich weniger beängstigend. Schauen wir zum Beispiel auf die Daten rund um 2008/2009 wo wir die schwere Finanzkrise hatten. Auch seitdem haben sich die Kurse wieder erholt und sind wieder in ihrem langfristigen Aufwärtstrend gewesen, bevor es mit Corona sehr kurz ordentlich bergab ging, das war eine wirklich kurze Unterbrechung. Darauf folgte ein krasses Wachstum und nun eben gibt es mal wieder einen Einbruch.
Summa summarum ist es so: Es gibt seit Bestehen der Börse einen Aufwärtstrend mit ordentlichem Wachstum. Und wir hätten sogar Gewinne gemacht, wenn wir mitten in der Finanzkrise unsere Aktien verkauft hätten, solange wir sie mindestens 15 Jahre vorher gekauft hätten.
Egal, ob die Rezession jetzt kommt oder nicht: Von diesem Trend dürfen wir auch weiterhin ausgehen. Denn die Menschen sind super erfinderisch und lösen immer wieder die Widrigkeiten und Probleme, die ihnen vor die Füße fallen. Und das führt langfristig zum Wirtschaftswachstum. Genau deswegen ist es übrigens wichtig, langfristig anzulegen, damit einem Krisen eben nichts anhaben können.
Was bedeutet das konkret für Deine Geldanlage?
Im Grunde ist jetzt eine super Gelegenheit, um mit dem Investieren überhaupt zu starten oder das Ganze natürlich fortzuführen. Das liegt einfach daran:
Du bekommst jetzt bereits für den gleichen Betrag wie vor ein paar Monaten viel, viel mehr Anteile. Wenn es dann wieder bergauf geht, dann nimmst so auch richtig ordentliche Gewinne mit. Du profitierst also total von diesem günstigen Einstiegszeitpunkt.
Was die meisten Leute aber machen, ist das Gegenteil! Viele kaufen Aktien erst dann, wenn die Stimmung gerade gut ist, also die Preise schon total hoch sind, und verkaufen sie, wenn die Kurse abschmieren.
Wir Menschen lassen uns leicht von den ganzen Nachrichten, die den Untergang des Abendlandes prognostizieren, einschüchtern. Und da ist es schwer, rational zu handeln, wenn um einen herum Panik geschürt wird.
Möglicherweise denkst Du Dir jetzt: „Ah ok, verstehe, es macht total Sinn, zu schlechten Börsenzeiten einzusteigen. Aber wenn das so ist, dass diese Tiefpunkte so gut für mich sind, sollte ich dann nicht lieber noch abwarten mit dem Investieren? Denn wahrscheinlich wird es ja noch weiter bergab gehen mit den Kursen?“
Tja, das Problem ist: Keiner kann seriös ansatzweise vorhersagen, wie sich die Kurse in der Zukunft entwickeln werden. Keiner weiß, ob es übermorgen schon wieder bergauf geht oder ob es ein bisschen bergauf und dann wieder bergab geht oder was auch immer da so passiert. Wir haben wieder hier dieses klassische Glaskugel-Probem.
Und nicht nur das: Sobald Du erfährst, dass sich zum Beispiel die Wirtschaft wieder erholt, dann ist das ja längst schon wieder eingepreist in den Kursen an der Börse! Dann sind die Kurse also schon wieder gestiegen und Du hast den Tiefpunkt garantiert verpasst.
Also, wann das absolute Tal ist von so einer Krise, das weiß man immer erst hinterher. Und auch die Zusammenhänge sind nicht immer ganz so trivial: Nur, weil es eine Rezession gibt, heißt das noch lange nicht, dass es mit den Aktien auch bergab geht! Das haben wir zuletzt in 2009 gesehen, da stiegen trotz negativem Wirtschaftswachstum die Kurse.
Oder schauen wir mal auf den Corona-Einbruch in 2020. Viele haben gesagt „Ich warte noch mit dem Investieren, das muss ja noch weiter bergab gehen! Die ganze Wirtschaft wird noch viel mehr unter Corona leiden!“ Tja, und was passierte? Zack, die Kurse stiegen wieder innerhalb kürzester Zeit und erreichten andauernd neue Höchststände, die die Wartenden verpasst haben.
Gerade sind wir wieder exakt in der gleichen Situation. Auch jetzt weiß wieder niemand, ob die Rezession wirklich kommt und, wenn ja, wie schlimm sie wirklich wird. Das ist alles reine Spekulation.
Und so leiden im Grunde viel zu viele Leute unter hohen Opportunitätskosten in Form entgangener Renditen.
Wir blicken mittlerweile auf zahlreiche Studien aus den letzten 50 Jahren und alle kommen zu dem gleichen Ergebnis: 1. geht es immer wieder bergauf, nachdem es bergab ging und 2. funktioniert das Vorhersagen von solchen „richtigen“ oder „falschen“ Einstiegszeitpunkten einfach nicht. Das zu versuchen ist wirklich schädlich für Deine Geldanlage.
Darum nutze doch einfach, dass die Kurse jetzt schon so weit unten sind im Vergleich zum Stand vor einem Jahr. Du bekommst gerade viel mehr für Dein Geld als sonst, das ist eine klasse Gelegenheit.
Es lohnt sich einfach am meisten, stumpf regelmäßig zu investieren und entspannt alle Marktphasen mitzunehmen, anstelle irgendein Timing zu versuchen, das reine Glückssache ist.
Wenn Du regelmäßig in globale ETFs investierst, unabhängig davon, was gerade wieder prognostiziert wird und welche Marktphase herrscht, kannst Du Dir sicher sein, dass Du einfach an der langfristigen Marktentwicklung teilnimmst.
Setze darum übrigens auch nie auf einzelne Firmen, sondern nur darauf, dass die Menschen auch weiterhin Probleme lösen werden und sich dabei Dinge einfallen lassen, die wir gerade nicht einmal ansatzweise erahnen können.
Wenn Du das beachtest und langfristig anlegst, dann sind Aktien auch nicht wirklich gefährlich, sondern die beste Methode, um ein Vermögen aufzubauen – egal, wie es um die Wirtschaft jetzt gerade steht.
Und dann kannst Du Dich endlich entspannen und Dich wieder mit schöneren Themen als der Börse beschäftigen. Wir hören immer wieder von ganz vielen Leuten, die das so gemacht haben, also dieses lange verdrängte Thema Geldanlage endlich abhaken konnten und nun wieder einen freien Kopf haben.
Wie geht das ganz praktisch?
Mit Hilfe von kostenlosen Sparplänen können wir regelmäßig investieren, ohne uns um das Thema kümmern zu müssen. Wir brauchen nur einmal die Grundlagen zu verstehen, unser System aufzusetzen und das wars auch schon.
Aber die paar wenigen Grundlagen sind wirklich wichtig!
Und nur, wenn Du Dich selbst kümmerst, bist Du unabhängig und flexibel und verstehst, was eigentlich mit Deinem Geld passiert. Außerdem kannst Du nur so die ruinösen Kosten sparen, die Du sonst Versicherungen und Banken in den Rachen wirfst.
Und so hast Du die Möglichkeit, richtig gute Renditen zu bekommen und alles wissenschaftlich fundiert aufzubauen – ohne auf irgendeine Entwicklung spekulieren zu müssen.
So kann sich endlich ein Gefühl der Klarheit und inneren Ruhe einstellen. Dafür musst Du auch kein Experte werden, versprochen. Das ist wirklich einfach erlernbar und ist in keiner Weise vergleichbar damit, sich auf einmal selbst zu operieren 😉