In diesem Blogpost geht es um die sechs wichtigsten finanziellen Ziele, die Du vor Deinem Vierzigsten erreichen solltest.
Die durchschnittliche Lebenserwartung liegt aktuell bei plusminus 80 Jahren. Für viele von uns ist mit Vierzig also die Hälfte des Lebens erreicht.
Ja, und so viele Dinge in der Finanzwelt beruhen darauf, frühzeitig ein gutes Fundament zu legen, auf das wir später aufbauen können, weshalb die kommenden Ziele so ungemein wichtig sind.
Die erste Hälfte unseres Finanz-Lebens entscheidet also darüber, ob die zweite Hälfte einfacher oder zunehmend anstrengender wird.
So, das Problem ist: Einige der jetzt kommenden Punkte klingen einfach und offensichtlich. Leider ist aber genau das die Tücke dabei. Denn die wenigsten Leute setzen sie konsequent um, weil sie immer auf der Suche nach irgendwelchen Tricks sind.
Wer diese Ziele aber nicht erreicht, kann sich auch noch 27 andere Finanzvideos anschauen und sich immer wieder von neuen Trends oder angeblichen Hacks ablenken lassen. Aber finanzieller Seelenfrieden bleibt so unerreichbar.
Keine Lust zu lesen? Schau Dir unser Video oder hör Dir unsere Podcastfolge zum Thema an:
Kommen wir also nun zu den finanziellen Zielen, die Du vor dem 40. erreicht haben solltest:
1. Definiere Deinen idealen finanziellen Lebensstil
Viele Berufseinsteiger wollen direkt nach der Ausbildung einen Job, der sicher ist. Am besten gleich in die Beamtenlaufbahn, wenn es irgendwie geht.
Wir halten es nicht für smart, so früh im Leben zu sehr auf Sicherheit zu gehen oder den Job mit dem höchsten Gehalt zu nehmen. Besser ist es, eine Arbeit zu finden, wo wir am meisten lernen können.
In den Zwanzigern und Dreißigern haben wir viel Zeit, uns auszuprobieren und Fehler zu machen. Und das ist auch super wichtig. Gerade, falls Kinder geplant sind, sollten wir unsere jungen Jahre nutzen und Risiken eingehen, bevor wir für andere verantwortlich sind.
Vielleicht gehen wir für eine gewisse Zeit ins Ausland und arbeiten dort. Vielleicht gehen wir zu einem StartUp, das es nach drei Jahren nicht mehr gibt. All das schenkt uns Erfahrungen und stärkt unsere Resilienz, die so wertvoll für unser weiteres Leben ist. Aber all das ist schwer zu kriegen, wenn wir zu früh auf Nummer Sicher gehen.
Richtung Vierzig sollten wir jedoch so langsam einen Plan davon haben, was uns im Leben wichtig ist und welche finanziellen Ressourcen es dafür braucht. Am hilfreichsten ist es, sich Fragen zu stellen wie:
- Mit welchem Alter möchte ich so viel Vermögen haben, dass ich aufhören kann, (gegen Geld) zu arbeiten?
- Bin ich mit meiner aktuellen Sparquote und meinen Investments auf dem richtigen Weg dahin? Hier kannst Du auch gerne mal unseren Renten-Sparrechner nutzen, um das zu überprüfen.
- Welche Träume habe ich noch, für die ich Geld zur Seite legen sollte?
Überprüfe also einmal, ob Deine finanziellen Ziele und Dein finanzielles Setup übereinstimmen.
Doch falls dies nicht der Fall ist, was kannst Du tun, um auf den richtigen Weg zu kommen, damit Du Deine Ziele erreichen kannst? Darum geht es im nächsten Punkt:
2. Erweitere Deine beruflichen Fähigkeiten
In den Zwanzigern und Dreißigern haben wir nicht nur die Chance, uns auszuprobieren; wir haben auch die besten Voraussetzungen, uns spezielles Fachwissen und besondere Fähigkeiten anzueignen, die uns von anderen abheben.
Basierend darauf können wir natürlich viel besser verhandeln und uns auch eine berufliche Laufbahn aufbauen, die wirklich zu uns passt.
Klar, anfangs ist das alles recht mühsam und wir machen vielleicht erstmal kleine Schritte, aber mit der Zeit werden wir immer selbstbewusster in unserer Arbeit, bilden ein wertvolles Netzwerk und bauen unsere Expertise aus.
Das zahlt sich mit der Zeit mehr und mehr aus. In den Vierzigern wird es dann immer einfacher für uns, mehr Geld zu verdienen oder ist zumindest mit weniger Aufwand verbunden, weil wir unser Fach immer besser beherrschen.
Außerdem können wir zunehmend unsere Arbeit so gestalten, dass sie uns Spaß macht und zu uns passt, weil wir viel mehr Hebel haben.
Aber egal, wie viel wir verdienen: Es gibt ein finanzielles Ziel, was absolute Prio haben sollte, sobald wir im Arbeitsleben stehen:
3. Baue einen Notgroschen auf
Im Leben treten immer wieder unerwartete Ausgaben auf, sei es durch plötzlich notwendige Reparaturen oder andere nicht planbare Ereignisse.
Solche Vorfälle sind total normal und betreffen alle Menschen. Und genau weil sie so normal sind, sollten wir uns auch darauf vorbereiten, damit sie für uns eben nicht mehr so überraschend kommen.
Viele Leute sind sich dieser Sache aber nicht wirklich bewusst. Denn wie wir immer wieder sehen, haben viele kein finanzielles Polster, um genau diese unvorhersehbaren Dinge abzufedern.
Wenn Dir finanzielle Stabilität und zukünftig auch finanzielle Unabhängigkeit wichtig sind, brauchst Du aber zwingend einen Notgroschen. Diesen solltest Du übrigens schon weit vor Deinem Vierzigsten haben, also am besten seit gestern.
Wie hoch Dein Notgroschen genau sein sollte, ist nicht pauschal zu beantworten und hängt von mehreren Faktoren ab. In der Regel liegt die Höhe irgendwo zwischen drei und zehn Netto-Monatsgehältern.
In diesem Blogpost hier erfährst Du, wie Du die richtige Summe für Dich ermitteln kannst.
Dein Puffer sollte übrigens nicht auf Deinem Girokonto liegen, damit er von dem Geld getrennt ist, womit Du Deine gewöhnlichen Ausgaben tätigst. Am besten eignet sich ein Tagesgeldkonto dafür. So kommst Du zwar jederzeit an Dein Geld ran, läufst aber nicht Gefahr, es “aus Versehen” auszugeben.
Der Notgroschen ist also eine super wichtige Rücklage, aber was braucht es, um ab den Vierzigern auch entspannt Richtung Rente zu schauen?
4. Regele Deine Altersvorsorge
Mit Vierzig ist es ein gutes und realistisches Ziel, „Coast-Fire“ zu erreichen oder auf deutsch „gleitende finanzielle Unabhängigkeit“.
Das bedeutet, dass wir eingangs Geld investieren, dann liegen lassen und einfach durch die Kraft des Zinseszinseffekts zu einem späteren Zeitpunkt unsere finanzielle Unabhängigkeit erreichen.
Sobald wir also genug Geld investiert haben, können wir aufhören, zu sparen und brauchen „nur“ noch unsere Lebenshaltungskosten zu erwirtschaften, bis wir in Rente gehen.
Schauen wir mal auf ein Beispiel, um das besser verständlich zu machen:
Wenn Du im Alter von 67 Jahren in den Ruhestand gehen möchtest und 1.000 Euro netto zusätzlich zur gesetzlichen Rente im Monat benötigen wirst, dann müsstest Du – konservativ gerechnet und unter Berücksichtigung von allen Kosten, Steuern und Inflation – mit 40 Jahren bereits 80.000 Euro in globale ETFs investiert haben.
Benötigst Du das Doppelte netto im Monat, also 2.000 Euro, dann wären es fast 170.000 Euro, die Du bis Vierzig angelegt haben solltest.
Natürlich kannst Du auch in Deinen Vierzigern weiterhin sparen und musst nicht bis dahin Deine Altersvorsorge komplett gewuppt haben. Aber solltest Du dann schon Coast Fire erreicht haben, wird Dich das finanziell total entspannen und Dir ganz neue Möglichkeiten eröffnen – zum Beispiel für einen Karrierewechsel, eine Selbstständigkeit oder um einfach mehr Zeit mit Deiner Familie zu verbringen. Du kannst dann also wieder viel höhere Risiken eingehen, um Dein Leben zu gestalten.
Wenn Du wissen willst, was Du genau machen musst, um Deine Altersvorsorge schnell und unkompliziert zu regeln, schau Dir hier unser kostenloses Webinar zum Thema an.
Ja, Altersvorsorge schön und gut, aber vermutlich geht es in Deinen Vierzigern nicht mehr nur um Dich. Was passiert denn im Notfall mit Deinem Geld und Deinen Angehörigen?
5. Regele Deinen Nachlass und andere Vorsorgemaßnahmen
Ob Du Kinder hast oder nicht – spätestens mit Vierzig solltest Du Dir überlegt haben, was im Fall der Fälle mal passieren soll. Dazu gehört natürlich, ein Testament aufzusetzen, um sicherzustellen, dass Dein Erbe an die richtigen Leute oder Organisationen geht.
Aber auch eine Vorsorgevollmacht ist super wichtig, falls Dir etwas zustößt. Denn im Notfall können Dein Partner oder Deine Kinder nicht einfach für Dich entscheiden. Wenn Du nicht explizit vorher bestimmst, wer wie was für Dich regeln darf, bestimmt ein Gericht einen Betreuer. Der Prozess dauert natürlich, ist teuer und mit einer Vorsorgevollmacht zu vermeiden.
Im eigenen Interesse solltest Du außerdem eine Patientenverfügung aufsetzen. Zumindest, wenn Dir wichtig ist, ob Du beispielsweise lebensverlängernde Maßnahmen erhältst und in welchem Umfang.
Klar, das sind keine angenehmen Themen, aber dies einmal vernünftig geregelt zu haben, gibt echt Seelenfrieden und ist das einzig Faire Deiner Familie gegenüber. Wir haben den ganzen Kram an einem Nachmittag aufgesetzt und seitdem herrscht Ruhe im Karton.
Ja, dieser Punkt hier betrifft ja vermutlich Dich und Deine eventuellen Nachkömmlinge. Aber wie steht es eigentlich finanziell um Deine Eltern?
6. Sprich mit Deinen Eltern über Geld
Spätestens mit 40 sollten wir uns mit unseren Eltern mal an einen Tisch setzen und offen über Geld sprechen.
Sind Deine Eltern bis an ihr Lebensende finanziell gut abgesichert? Oder kann es passieren, dass Du sie in irgendeiner Form finanziell unterstützen willst oder sogar musst?
Oder anders herum:
Gibt es ein Erbe, das bereits zu Lebzeiten schon an Dich verschenkt werden kann, um Steuern zu sparen? Oder kommt eine Erbschaftsteuerzahlung auf Dich zu, die Du begleichen können musst?
Aber die wichtigste Frage: Wollt Ihr zusammen noch Dinge unternehmen, um lieber ein potentielles Erbe für gemeinsame Erlebnisse auszugeben?
All das sind Themen, die besser früher als später geklärt werden sollten, um künftige Überraschungen zu vermeiden und besser planen zu können.
Wenn Dir unser Blogpost gefallen hat, dann schau Dir unbedingt diesen hier an. Darin zeigen wir, wie viel Geld Du mit welchem bestimmten Alter auf der Seite haben solltest.