Geld geerbt: Was tun?

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Geld geerbt

Du hast eine größere Summe Geld geerbt und fragst Dich jetzt, was Du damit machen sollst?

Laut einer Studie des Instituts für Altersvorsorge bekommen die Deutschen im Schnitt je Erbfall 363.000 Euro vermacht. Es geht in der Regel also um wirklich große Summen.

Was sollen wir nun tun, wenn wir plötzlich mit 50.000, 500.000 oder gar einer Million Euro dastehen?

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Viele Leute haben in so einer Situation erstmal Angst, etwas falsch zu machen und fühlen sich ziemlich überfordert. Oft wird das ganze auch als Luxusproblem abgewertet – von uns selbst oder unserem Umfeld.

Das finde ich ehrlich gesagt total unfair, denn damit entwertet man die Herausforderung und ignoriert die Komplexität der ganzen Situation. Es geht ja nicht nur um „mehr Geld“, sondern um Verantwortung, schwierige Gefühle und Beziehungen zu anderen aus der Familie.

Wir stecken also in einer anspruchsvollen Situation, um die wir uns auch noch zügig kümmern sollten. Denn regeln wir nicht zeitnah, was mit dem Erbe geschehen soll, wird unser „Geldgeschenk“ Stück für Stück an Wert verlieren.

Die meisten Leute lassen ihr Erbe auf dem Konto liegen, weil sie eben überhaupt nicht wissen, wie sie damit umgehen sollen. Woher auch? Schließlich bereitet uns da niemand drauf vor und oft ist es gefühlt auch ein Tabuthema, über das man ja sicherlich nicht mit jedem spricht.

Außerdem herrscht der weitverbreitete Glaube, dass unser Geld nur auf dem Bankkonto sicher ist. Doch das ist ein Trugschluss: Auf dem Tagesgeldkonto oder Sparbuch frisst die Inflation meist alle Zinsen auf. Denn über längere Zeit sind Inflation und Zinsen fast gleich hoch. Das hat zur Folge, dass unser geerbtes Vermögen schleichend an Wert verliert.

Schauen wir mal auf ein Beispiel: Wenn Du 300.000 Euro über 20 Jahre zu 2% Zinsen anlegst, ergibt sich daraus ein Vermögen nach heutiger Kaufkraft und nach Abzug von Steuern von rund 275.000 Euro. Du hast also 25.000 Euro von Deinem Erbe verloren, weil die Inflation so viel angeknabbert hat.

Auf der anderen Seite ist es aber auch keine Option, sein Erbe super riskant anzulegen, weil das Geld schnell deutlich weniger werden oder sogar ganz weg sein kann, wenn wir uns verzocken.

Wir wollen also etwas, wo unser Erbe zwar mit möglichst wenig Risiko liegen kann, aber auch nicht an Wert verliert, sondern mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit sogar mehr wird.

Die idealen Anlagen für Dein Erbe

Vielleicht hast Du auch schonmal gehört, dass es sehr wichtig ist, sein Geld breit gestreut anzulegen, um Risiken zu minimieren. Das ist auch eine ganz logische Sache: Wenn wir beispielsweise nur in Aktien von einer einzigen Firma investieren, kann es passieren, dass wir unser ganzes Geld verlieren. Denk da nur mal an den Wirecard- oder Enron-Skandal.

Sein Geld möglichst breit zu investieren, ist also wirklich ein super wichtiger Risiko-Minimierer.

Ein Beispiel hierfür, wie wir extrem breit streuen können, sind globale Aktien-ETFs. Das sind im Grunde Aktien-Töpfe mit den größten Firmen der Welt drin. Wir investieren damit branchenweit in Tausende Aktien gleichzeitig und spekulieren nicht auf die Entwicklung von einzelnen Firmen.

Die Gewinne, die wir damit machen können, spiegeln – so ganz vereinfacht ausgedrückt – die Entwicklung der Weltwirtschaft wider. Nicht mehr und nicht weniger. Und diese Gewinne lagen in den letzten 120 Jahren im Schnitt bei 7-8% bzw. inflationsbereinigt bei 5-6%.

Um beim Beispiel von oben zu bleiben: Wenn Du 300.000 Euro über 20 Jahre in Aktien-ETFs investierst, ergibt das bei einer Rendite von 7% ein inflationsbereinigtes Vermögen von rund 670.000 Euro – nach Abzug von Kosten und Steuern! Du hast Dein Erbe also verdoppelt und nicht geschmälert, wie auf dem Tagesgeldkonto.

Also, wenn Leute von ETFs sprechen, meinen sie normalerweise eben solche Aktien-ETFs. Aber ETFs an sich sind eigentlich nur ein Topf oder eine Hülle und in diesen Topf können Anbieter so gut wie alles reinpacken.

Wir haben damit also die Möglichkeit, das gesamte Spektrum an Anlageklassen abzubilden. Mal ein weiteres Beispiel: Neben Aktien können wir über ETFs auch in Anleihen investieren.

Das Schöne ist nämlich: Anleihen dienen als Stabilitätsanker in unserem Portfolio und können so die etwas wilderen Schwankungen von Aktien abfedern. Anleihen-ETFs eignen sich deshalb zum Beispiel super für den Teil von unserem Erbe, der nicht 10-15 Jahre lang liegen kann, sondern früher gebraucht wird.

Ich fass das mal zusammen: In einem breit gestreuten ETF-Portfolio haben wir also z.B. Aktien und Anleihen und am besten die ganze Welt sowie verschiedene Entwicklungsstände, z.B. junge, stark wachsende Firmen und Schwellenländer, aber auch bereits etablierte Firmen und Industrieländer.

Durch diese breite Streuung vermeiden wir das sogenannte Klumpenrisiko, das immer entsteht, wenn ich zum Beispiel in eine Aktie, eine Immobilie oder eine Kryptowährung investiere.

Da man dem selbst überhaupt nicht mit vertretbarem Aufwand entgegenwirken kann – wir können ja zum Beispiel schlecht Tausende von Immobilien kaufen – kommen wir im Grunde gar nicht um ETFs drum herum, wenn wir Risiko reduzieren wollen, aber nicht unsere Gewinnerwartungen!

Apropos Immobilien: Mit globalen ETFs investieren wir auch in den Immobiliensektor. Etwa 2-3% unseres angelegten Geldes fließen dort hinein.

Vielleicht überlegst Du aber auch, Dir eine eigene Immobilie von Deinem Erbe zu kaufen. Macht das nicht mehr Sinn als ETFs, weil Du darin im Alter mietfrei wohnen kannst?

Warum Du dann ziemlich wahrscheinlich weniger Geld haben wirst, als wenn Du ein Leben lang mietest und in ETFs investierst – bei gleichzeitig viel höherem Risiko, erfährst Du in diesem Blogpost.

Dann gibt es ja auch noch Kryptowährungen und Gold, in die gerne investiert wird.

Doch Kryptowährungen sind leider nach wie vor super riskant. Da sollte also nur – wenn überhaupt – etwas Spielgeld reinfließen, weil die Gefahr viel zu groß ist, dass Du Dein Erbe verlierst.

Denk auch hier an das Thema mit der Streuung: Du investierst ja maximal in ein paar Währungen und wer weiß, welche es davon in den nächsten Jahrzehnten noch geben wird und wie viel sie wert sein werden?!

Gold hat ein ungünstiges Verhältnis von Risiko zu Rendite: Hohen Wertschwankungen stehen deutlich niedrigeren Gewinnaussichten gegenüber – insbesondere im Vergleich zu Aktien-ETFs. Daher können wir hier keinen Mehrwert als Ergänzung sehen.

Es macht also nicht sonderlich viel Sinn, in jede erdenkliche Anlageklasse zu investieren. Gerade, wenn wir möglichst wenig Risiko eingehen wollen.

Ja, ich verstehe total, dass es sich komisch anfühlen kann, sein Erbe in scheinbar nur eine Sache zu stecken. Aber das Großartige an ETFs ist ja, dass wir damit super breit gestreut anlegen können.

Achte auch mal genau darauf, wer Dir erzählt, dass Du noch weitere Produkte brauchst. Sehr wahrscheinlich sind es Versicherungs- und Immobilienmakler, Finanzberater und Banken. Denn mit dem direkten Vertrieb von ETFs lässt sich nicht wirklich Geld verdienen, da es beispielsweise keinerlei Provisionen für die Vermittlung gibt.

Und das ist auch gut so! ETFs sind besonders günstig und benötigen kein großes Management. Das ist wunderbar für uns Anleger, weil wir am Ende mehr Geld haben, aber eben schlecht fürs Marketing, wenn man keine Provisionen bekommt.

Und genau das erklärt auch, warum viele Leute ein großes Interesse daran haben, andere Produkte zu verkaufen: Damit wird viel mehr Geld verdient.

Doch so gut wie alle verbrauchernahen Institute und wir eben auch sehen ETFs als die beste Geldanlage für die allermeisten Leute an und wir selbst haben unser Geld auch in nichts anderem investiert.

Sofort alles oder gestaffelt investieren?

Ok, aber wie geht das jetzt ganz konkret mit dem Investieren von Deinem Erbe? Solltest Du den ganzen Betrag direkt in ETFs schieben?

Die Antwort lautet: Jein. Je länger das Geld angelegt ist, desto länger arbeitet der Zinseszins für Dich. aber, was passiert mit dir, wenn Du das Geld heute zum Beispiel komplett in Aktien-ETFs investierst und kurz danach rauschen die Kurse erstmal so richtig in den Keller? Und Dein Depotwert hat sich innerhalb kürzester Zeit – sagen wir mal – halbiert?

Aus rationaler Sicht wäre das für uns langfristige Anleger kein Problem. Denn mit Blick auf Daten aus den letzten 120 Jahren Börsengeschichte werden sich die Kurse über kurz oder lang wieder erholen. Unser Portfolio wird also wieder im Plus landen, wenn wir ihm genug Zeit geben.

Allerdings ist die emotionale Seite hier auf keinen Fall außer Acht zu lassen. Den meisten Leuten wird ein Portfolio im tiefen Minus schlaflose Nächte bereiten. Besonders, wenn sie gerade erst mit dem Investieren begonnen haben und auch noch gleichzeitig richtig viel Geld reingeschoben haben.

Besser geht es einem da, wenn man Stück für Stück das Erbe anlegt und so verschiedene Marktphasen mitnimmt. Je nach Summe kannst Du Dein Investment gleichmäßig verteilt über sechs Monate, ein oder zwei Jahre anlegen. Hier gibt es kein richtig oder falsch, sondern es ist eine ganz persönliche Sache und hat eher was mit Deinem Gefühl als mit Mathematik zu tun.

Hast Du das auch für Dich geklärt, lautet natürlich noch die große Frage: In welche ETFs solltest Du Dein Erbe konkret investieren?

Die richtige ETF-Wahl

Klar könnte ich Dir jetzt irgendwelche ETFs nennen, die kannst Du Dir übrigens auch einfach aus dem Internet raussuchen. Aber jetzt muss ich Dich wahrscheinlich enttäuschen: Das wäre keine gute Idee.

Einfach blind etwas “nachzumachen” schadet Dir sehr wahrscheinlich, weil Du viele Anfängerfehler machen wirst und im schlimmsten Fall Deine ETFs mit Verlusten verkaufst, weil Dir die Grundlagen nicht klar sind und Du aus irgendwelchen Gründen kalte Füße bekommst.

Genauer gesagt gibt es viel wichtigere Fragen vorab zu klären, bevor es um die konkreten ETFs für Dein Erbe geht:

– Wie steht es um Deine Risikotragfähigkeit? Also emotional und real?

– Solltest Du nicht nur in Aktien-ETFs, sondern eben auch in defensivere Anlageklassen wie Anleihen-ETFs investieren? Wenn ja, wie gewichtet?

– Was für ETFs passen genau zu Deiner Situation? Also solltest Du zum Beispiel lieber in nur einen einzigen ETF investieren oder selbst zwischen entwickelter Welt und Schwellenländern splitten? Oder gar weitere ETFs hinzunehmen?

– Solltest Du thesaurierende oder ausschüttende ETFs wählen?

– Hast Du genug Hintergrundwissen, um Krisen gut auszuhalten?

Du musst also selbst einmal die paar Aspekte verstehen, die wichtig sind. Das ist nicht viel, aber sehr entscheidend, um Dich sofort sicherer zu fühlen.

Ich weiß, das klingt anstrengend, aber wenn wir die Grundlagen nicht drauf haben, werden wir uns einfach nie mit unserem Erbe wohlfühlen, weil wir immer anzweifeln werden, ob wir damit richtig umgehen.

Da für die meisten Leute die Fülle an Informationen, die es im Netz gibt, erschlagend ist und gegensätzliche Aussagen wirklich jeden verwirren, haben wir 2016 unser Online-Programm ins Leben gerufen. Wir leisten quasi Hilfe zur Selbsthilfe, um schnellstmöglich in die Umsetzung zu kommen.

Wir haben mit Tausenden von unseren Geldanlage-Kursteilnehmern zusammengearbeitet, so dass wir so gut wie alle typischen Fehler kennen, wo Leute hängen bleiben oder wo sie in der Regel falsch abbiegen.

Und wir können Dich daher mühelos durch den ganzen Prozess leiten:

Du bekommst eine klare Struktur vorgegeben, wodurch Du nie verwirrt sein wirst. Du kannst uns jederzeit Fragen stellen und schauen, wie es die anderen in der Community machen. Du wirst immer in guter Gesellschaft sein und Dich nicht alleine fühlen.

Allein dadurch, dass Du durch uns Dein Erbe schneller investieren kannst, spült Dir der Zinseszins-Effekt ein Vielfaches des Kurspreises auf Dein Konto.

Am besten schaust Du Dir erstmal unser kostenloses Webinar an, wo wir Dir nochmal den maximalen Durchblick im Geldanlage-Dschungel geben und danach entscheidest Du, ob Du alleine weitermachen willst oder mit uns gemeinsam.

Verfasst von Dr. Anna Terschüren
Veröffentlichung: 17. März, 2025
LETZTE AKTUALISIERUNG: 17. März, 2025
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