Hier kommen drei Finanztipps, die eigentlich selbstverständlich sein sollten, aber leider kaum jemand kennt, geschweige denn befolgt.
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1. Kaufe nichts, was Du nicht brauchst
Eddy und ich lieben es ja, zu reisen und Erinnerungen zu sammeln. Und früher haben wir von unseren Reisen auch gerne mal etwas mitgebracht. Zum Beispiel große Kochstäbchen aus Vietnam oder Schüsseln aus Istanbul oder sowas.
Im Ausland fanden wir so Sachen super schön und waren total überzeugt, dass wir sie auch in der Heimat nutzen werden.
Aber zu Hause haben sie dann doch nicht so recht in die Wohnung gepasst oder wir haben sie schlicht und einfach nicht genutzt. Und es gab wieder etwas, was im Weg rum lag und dann bei der kommenden Frühjahrs-Ausmistaktion schweren Herzens verschenkt oder entsorgt werden musste.
Überleg mal: Je mehr Dinge wir in unseren Wohnzimmern, Kinderzimmern, Kellern und Garagen finden, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass wir ganz viele Sachen gar nicht oder kaum nutzen.
Sprich, wir haben da Dinge, für die wir Geld und Arbeitszeit aufgebracht haben, die aber nur Staub fangen. Deshalb sehen Eddy und ich bei jeder Sache auch die Kehrseite. Dinge nehmen nun einmal Platz weg, müssen aufgeräumt, instand gehalten oder zumindest gepflegt werden.
Stell Dir diese Frage
Darum stellen wir uns die folgende Frage vor jedem Kauf: Löst die Sache ein echtes Problem, das ich habe?
Klar, wir alle denken oft, dass wir nur das besorgen, was wir brauchen. Wenn wir aber etwas kaufen, ohne uns bewusst diese Frage zu stellen, können wir auch erst im Nachhinein feststellen, dass wir die Sache eigentlich gar nicht brauchen.
Damit wir unser Geld und somit unsere Arbeitszeit nicht unnötig verschwenden, sollten wir versuchen, schon vor einem Kauf unsere wahren Bedürfnisse so gut wie möglich zu kennen.
Eine gute Hilfe, um da besser zu werden, ist, mit dem Kauf von etwas 30 Tage oder gar länger zu warten. Haben wir dann immer noch den Wunsch, können wir eher davon ausgehen, dass der Kauf sinnvoll ist.
2. Nutze zusätzliches Geld schlau
Egal, ob wir ein Erbe, eine Gehaltserhöhung, einen Bonus oder eine finanzielle Entschädigung bekommen – wir alle tendieren dazu, das Geld auch wieder auszugeben.
Zum Beispiel für eine größere Wohnung oder ein neues Auto oder irgendwas in der Richtung.
Das Problem ist, dass uns hier das Parkinsonsche Gesetz in die Quere kommt. Das ist ein psychologischer Effekt, der dazu führt, dass wir die Ressourcen, die wir zur Verfügung haben, tendenziell auch komplett aufbrauchen.
Das heißt zum Beispiel, wenn wir 3.000 Euro im Monat zur Verfügung haben, sind wir geneigt, diese 3.000 Euro auch auf den Kopf zu hauen. Hätten wir nur 2.500 gehabt, wären wir aber auch damit zufrieden gewesen.
Selbst, wenn wir normalerweise effizient mit etwas umgehen, kann es sein, dass sich das Blatt wendet, wenn wir auf einmal mehr zur Verfügung haben. Dann haben wir unbewusst das Gefühl, dass wir es nicht mehr genau nehmen müssen.
Warum ist das so gefährlich für unsere Finanzen?
Die Folgen von Lifestyle-Inflation
Wir alle wollen ja irgendwann aufhören, zu arbeiten bzw. Geld verdienen zu müssen. Damit das funktionieren kann, müssen wir finanziell unabhängig werden. Denn sonst können wir nicht in Rente gehen, weil wir weiter Geld verdienen müssen, klar.
Der Zeitpunkt, wann Du finanziell unabhängig wirst, hängt wiederum stark davon ab, wie viel Geld Du benötigst. Es ist logischerweise ein großer Unterschied, ob Du 3.000 oder 5.000 Euro pro Monat brauchst.
Je weniger Du benötigst, desto früher bist Du finanziell unabhängig, weil Du dann ein kleineres Vermögen brauchst.
Heißt im Umkehrschluss: Je üppiger Dein Lifestyle ist, an den Du Dich gewöhnst, desto länger brauchst Du, um finanziell unabhängig zu werden, weil Du ja ein größeres Vermögen brauchst.
Genau deshalb ist es so wichtig zu verstehen, dass jedes Lifestyle-Upgrade nicht nur jetzt etwas kostet, sondern tendenziell auf ewig.
Und deswegen ist es in den allermeisten Fällen cleverer, zusätzliches Geld automatisch als Möglichkeit zu betrachten, unser finanzielles Ziel schneller zu erreichen. Denn wir sind vorher ja auch ohne das Geld wunderbar zurechtgekommen.
Manche Experten schlagen zwar vor, mit solchen Geldsegen 50/50 zu machen. Das heißt 50% anzulegen und 50% auszugeben.
Wir halten von solch einer Regel nicht viel. Das heißt nicht, dass wir nie unseren Spaß ausleben sollten. Es geht einfach nur darum, einen wirklich guten Grund zu haben, das frische Geld nicht ins Depot zu stecken. Und sich nicht einfach an irgendeine willkürliche Zahl zu halten.
Habe ich ein echtes Problem zu lösen, dann kann ich dafür so viel Geld verwenden, wie nötig. Habe ich so ein Problem aber nicht, dann gehen auch 100% ins Depot.
3. Automatisiere Deine Finanzen
Wir Menschen haben nur begrenzte Disziplin und Willenskraft. Das ist der Grund, warum es für uns oft so mühsam ist, uns nach einem anstrengenden Arbeitstag noch zu schwierigen oder nervigen Sachen aufzuraffen.
Um diese Herausforderung zu meistern, ist es wichtig, Entscheidungen zu automatisieren.
Beispielsweise überweist Du ja vermutlich nicht jeden Monat händisch Deinen Abschlag für Strom, sondern lässt Deinen Energieversorger den Betrag per Lastschrift einziehen.
Solche Automatisierungen sparen Zeit und minimieren Fehler. So vergessen wir keine Zahlung und riskieren auch keine Mahnungen.
Das gleiche gilt auch für unseren Vermögensaufbau. Wir brauchen am besten eine Methode, die auf Autopilot abläuft, um unser finanzielles Ziel zu erreichen.
Für einen automatisierten Vermögensaufbau gibt es ein einfaches System bestehend aus zwei Schritten:
Als Erstes sollten wir einen Notgroschen aufbauen, um unerwartete Ausgaben abdecken zu können.
Wie Du für Dich herausfindest, wie hoch der genau sein soll, erfährst Du in diesem Beitrag hier.
Für den Notgroschen eignet sich ein Tagesgeldkonto, auf das Du entweder einen bereits vorhandenen Betrag überweist oder per Dauerauftrag monatlich Geld von Deinem Gehaltskonto transferierst.
Sobald der Notgroschen dann aufgebaut ist, eröffnest Du ein Depot, das für den Vermögensaufbau unerlässlich ist.
Über Dein Depot kannst Du in globale ETFs investieren, die eine renditestarke und risikoarme Möglichkeit für den Vermögensaufbau bieten.
Renditestark heißt: Im Schnitt vermehrt sich Dein Geld viel stärker als durch die Zinsen auf Deinem Tagesgeld- oder Festgeld-Konto. Risikoarm ist es deswegen, weil wir langfristig und sehr breit gestreut anlegen und dadurch die größten Risiken aufs Minimum herunterfahren können.
Um das im Detail zu verstehen, schau Dir gerne dieses Blogpost hier an.
Damit das Ganze automatisiert abläuft, richtest Du nun einen Sparplan auf einen ETF ein. Das bedeutet, dass jeden Monat automatisch Geld von Deinem Girokonto abgebucht und in den ETF investiert wird.
Bonustipp
Und hier kommt ein Bonustipp und der absolute Gamechanger: Lass den Sparplan direkt am Anfang des Monats nach Deinem Gehaltseingang ausführen. So stellst Du sicher, dass Du Dich selbst zuerst bezahlst und automatisch genug Geld zur Seite legst, bevor Du es für andere Dinge ausgeben kannst.
Wenn Du schon einen größeren Betrag auf der Seite hast, der aktuell auf dem Bankkonto liegt, kannst diesen auch einfach über einen längeren Zeitraum gestreckt durch eine Erhöhung des Sparplans sozusagen in Häppchen investieren. So bist Du emotional entspannter, wenn die Kurse mal hoch und runter gehen, weil Du einfach verschiedene Marktphasen regelmäßig mitnimmst.
Letztendlich ist ein automatisierter Vermögensaufbau die sicherste Methode, um finanzielle Unabhängigkeit zu erreichen. Du hast so nur einmal Arbeit am Anfang von ein paar Stunden und profitierst den Rest Deines Lebens von Deinem System.