ETFs werden von vielen immer wieder als die Methode zur Geldanlage angepriesen. Aber einige Leute sagen „ETFs alleine reichen nicht“. Wer hat jetzt recht? Wir überprüfen mal die Argumente und schauen uns die Fakten an, damit Du eine finanzielle Entscheidung treffen kannst, mit der Du ruhig schlafen kannst.
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„ETFs alleine reichen nicht. Du brauchst mehrere Anlagen“
Wir hören und lesen es immer wieder: Die Mischung macht’s. Neben ETFs sollte man Immobilien, Versicherungen, Gold, Kryptowährungen, aktive Fonds und weiß der Geier was haben.
Und ich verstehe total, dass es sich komisch anfühlen kann, in scheinbar nur eine Sache zu investieren.
Diversifikation, also die breite Streuung über verschiedene Anlageklassen, ist auch wirklich essentiell wichtig für eine erfolgreiche Geldanlage.
Aber der Gag bei ETFs ist ja, dass wir damit super breit gestreut anlegen können. Denn sie sind eigentlich nur ein Topf oder eine Hülle und in diesen Topf können Anbieter so gut wie alles reinpacken.
Wir haben also damit die Möglichkeit, das gesamte Spektrum an sinnvollen Anlagen abzubilden. Somit können wir mit ETFs alleine unsere Geldanlage komplett regeln.
Achte auch mal genau darauf, wer Dir erzählt, dass Du noch weitere Produkte brauchst. Sehr wahrscheinlich sind es Versicherungs- und Immobilienmakler, Finanzberater und Banken.
Dann weißt Du ja, dass eine relativ hohe Wahrscheinlichkeit besteht, dass sie Dir eben auch diese anderen Produkte verkaufen wollen.
Vielleicht denkst Du jetzt: „Ja, und ihr, Anna und Eddy, ihr wollt genauso nur Euren Online-Kurs zu ETFs verkaufen. Das ist doch das Gleiche.“
Wir verkaufen sehr gerne unseren Kurs und das ist auch notwendig, um den Laden hier am Laufen zu halten, aber auch nur die halbe Wahrheit.
Denn unseren Kurs brauchst Du nicht, um erfolgreich in ETFs investieren zu können – im Vergleich zu vielen anderen Finanzprodukten, wo Du einen Mittelsmann brauchst, um das Produkt überhaupt kaufen zu können.
Der Grund, warum wir auf diesem Kanal eigentlich ausschließlich für ETFs als Geldanlage plädieren, ist, dass wir sie aus tiefster Überzeugung für die beste Anlage für die allermeisten Leute halten. Wir persönlich haben für unsere Geldanlage bzw. Altersvorsorge auch nichts anderes.
Und denk mal drüber nach: Wenn wir noch andere Sachen wie Immobilien oder so propagieren würden, könnten wir ja noch viel mehr Geld verdienen. Wir könnten zu allem einen Kurs machen oder irgendwelche Produkte anbieten.
Würden wir noch andere Sachen empfehlen, würde das vielleicht seriöser klingen, aber weder unserer Meinung noch der von vielen Experten entsprechen.
Das heißt im Umkehrschluss aber auch nicht, dass wir Dir komplett von allem anderen abraten würden. Wenn Dir eine zusätzliche Immobilie oder sogar Rentenversicherung oder sonstwas wichtig ist, ok. Am Ende musst Du Dich mit Deinen Geld-Entscheidungen wohlfühlen.
Unser Kurs ist übrigens nur für Leute, die schnell das essentielle Wissen aufbauen und in die Umsetzung kommen wollen oder zusätzliche Unterstützung wünschen, weil sie Anfängerfehler vermeiden wollen. Ganz einfach.
Du kannst alle Infos theoretisch auch im Internet finden. Aber wir haben ja vermutlich auch alle schon erlebt, dass zu viele Informationen überfordernd werden, wenn wir nicht beurteilen können, was richtig und falsch ist. Die Konsequenz ist dann meistens, dass wir die Sache ewig aufschieben, weil wir uns nicht rantrauen.
Fakt ist zudem: Wir haben einen großen finanziellen Vorteil durch den Zinseszins-Effekt, je schneller wir starten und genau so einen großen Nachteil, je länger wir die Anlage aufschieben. Deswegen haben wir für alle Sofort-Umsetzer einen Kurs entwickelt.
Wenn Dich dieser interessiert, schau Dir am besten hier erstmal unser kostenloses Einstiegs-Webinar an, damit Du schnell Durchblick im Geldanlage-Dschungel findest.
„ETFs schützen nicht vor dem Langlebigkeitsrisiko. Du brauchst eine Versicherung dafür”
ETFs mögen ja für den Vermögensaufbau eine gute Sache sein. Aber als Altersvorsorge stehen wir damit doch vor einem großen Problem: Was ist, wenn wir in der Rente nun Stück für Stück unser Vermögen aufbrauchen und das Geld einfach nicht reicht, weil wir viel älter werden als gedacht?
Dann wachen wir irgendwann morgens auf und die Kasse ist leer. Und dann?
Dieses Risiko nennt sich Langlebigkeitsrisiko. Und das sollten wir durchaus ernst nehmen, denn wer will schon ohne ausreichende Rente im Alter dastehen? Wir werden ja statistisch gesehen auch immer älter.
Hier kommen Rentenversicherungen ins Spiel, die einem einen gewissen Beitrag bis zum Lebensende auszahlen. Der entscheidende Punkt ist der garantierte Rentenfaktor. Denn dieser entscheidet darüber, wie viel Rente Du später für Deine eingezahlten Beiträge bekommst.
Nehmen wir an, Deine Versicherung garantiert Dir einen Rentenfaktor von 25. Das ist ein eher optimistischer Wert, denn die Rentenfaktoren werden schon seit einigen Jahren immer weiter gesenkt.
Ein Rentenfaktor von 25 bedeutet, dass Du pro 10.000 Euro Guthaben in der Versicherung 25 Euro Rente bekommst.
Hast Du zum Renteneintritt beispielsweise 100.000 Euro auf dem Konto, bekommst Du 250 Euro Rente pro Monat ausgezahlt. Dein Leben lang. Zwar muss davon auch noch ein Teil versteuert werden, aber das vernachlässigen wir hier mal.
Nun schauen wir mal auf ETFs. Hast Du zu Rentenbeginn ein Vermögen von 100.000 Euro in ETFs, kannst Du Dir davon nach Abzug von Steuern ein Leben lang eine Rente von 480 Euro auszahlen. Das ist fast das Doppelte von der Versicherung, trotz Steuern!
Wie kann das denn jetzt sein?
Das liegt schlichtweg an der viel höheren Rendite von ETFs, während Du bereits in Rente bist. Denn Dein vorhandenes Vermögen wächst ja weiter. So kannst Du allein aus dem laufenden Wertzuwachs 480 Euro monatlich entnehmen, ohne Dein angespartes Vermögen von 100.000 Euro anzutasten. Das könntest Du noch komplett vererben oder Dir natürlich einfach mehr auszahlen.
Außerdem ist es mit ETFs viel leichter, ein derartiges Vermögen überhaupt erst aufzubauen, weil Du ja auch in der Ansparphase höhere Renditen hast, die nicht durch die hohen Kosten der Versicherung geschmälert werden.
Schau Dir auch gerne mal unseren Beitrag zum Thema ETFs im Versicherungsmantel an, falls Dich das näher interessiert.
Dennoch sollten wir bei einer eigenständigen Altersvorsorge mit ETFs Richtung Ruhestand konservativere Anlagen hinzunehmen, um uns vor schlechten Börsenphasen – gerade am Anfang der Rente – abzusichern.
So können wir eine gute Ausgewogenheit zwischen renditestarken und stabilisierenden ETFs wählen. Damit lässt sich das Risiko von anfänglichen Wertschwankungen enorm eindämmen.
Schauen wir mal auf das Beispiel von eben: Selbst, wenn 50% von Deinem Vermögen zu Renteneintritt in konservativen Anlagen liegt, die keine nennenswerte Rendite bringen, kannst Du immer noch über 250 Euro netto monatlich rausnehmen.
Dann hast Du das Gleiche raus wie bei Deiner Versicherung, nur, dass Du Dein komplettes Vermögen dabei erhältst!
Bist Du hingegen bereit, Dein Vermögen auch zu verbrauchen, kalkulierst aber super konservativ, dass Du 100 Jahre alt wirst, könntest Du Dir noch über 400 Euro auszahlen, wenn Du auch zu 50% risikoarm investierst.
Ja, grundsätzlich ist das eine tolle Idee, sich durch eine Versicherung gegen die Langlebigkeit abzusichern. In der Realität ist aber die garantierte Rente so mickrig, dass wir sehr, sehr alt werden müssen, um überhaupt das rauszubekommen, was wir eingezahlt haben! Bei einem Rentenfaktor von 25 aus unserem Beispiel hättest Du erst mit über 100 Jahren Dein Geld wieder raus.
Da wärste wir mit dem Sparstrumpf besser drangewesen.
Klar, für die Versicherungen ist das Geschäft mit dem Langlebigkeitsrisiko ein Traum: Es lässt sich aus Marketingsicht gut verkaufen. Und dann profitiert die Versicherung von jedem, der früher stirbt.
Gegen das Langlebigkeitsrisiko können wir uns mit ETFs aber selbst wappnen, indem wir vernünftig anlegen. Das haben wir ja gerade gesehen.
Ok, die bisherigen Punkte aus dem Beitrag werden ETFs oft vorgeworfen, sind aber bei genauerer Betrachtung nicht haltbar. Allerdings gibt es auch einige Dinge, die ETFs schlichtweg nicht leisten können. Und die schauen wir uns jetzt mal an:
ETFs machen Dich nicht reich
In ETFs zu investieren wird Dich mit großer Wahrscheinlichkeit nicht reich machen. Das klingt jetzt erstmal hart und ganz anders als das, was Dir so gut wie jeder Finanz-Influencer weismachen möchte.
Die langfristige durchschnittliche Rendite eines globalen ETF-Portfolios liegt bei ungefähr 8 Prozent. Das ist prinzipiell schon mal richtig gut im Vergleich zu vielem anderen.
Doch selbst, wenn unsere prozentuale Rendite noch höher wäre, verdienen wir so faktisch immer noch nicht viel Geld, wenn wir nicht auch viel investieren!
Wenn wir beispielsweise in eine Aktie 2.000 Euro stecken würden und diese Aktie würde mit 20% Rendite pro Jahr richtig, richtig gut performen, dann hätten wir mit dieser Rendite von 20% trotzdem nur 400 Euro Gewinn gemacht.
Große Renditen auf wenig Kapital machen also kaum etwas aus. Große, absolute Renditen sind hingegen nur möglich, wenn wir bereits über viel Kapital verfügen!
Logisch: 10% von 10.000 Euro sind nur 1.000 Euro, wobei 10% von einer Million eben 100.000 Euro sind.
Mehr Geld mit Deiner Expertise zu verdienen, bringt Dir somit viel wahrscheinlicher wesentlich mehr.
Schau Dich mal um: Wie sind die meisten Leute, die Du kennst (also egal, ob persönlich oder nicht) reich geworden? Durch Investments? Oder, weil sie ihre Zeit anderweitig genutzt haben und ein Unternehmen gegründet oder sich eine besondere Fähigkeit angeeignet haben?
ETFs sind super für den Vermögensaufbau, aber eben auch nur ein Teil der Geschichte: Dein aktives Einkommen bzw. das, was Du zur Seite legen kannst, macht Dich wohlhabend. Deine Renditen sind nur der Booster.
Wenn Du für Dich mal berechnen willst, was bei einer Anlage in ETFs so an künftiger Rente drin sein kann, dann nutze unseren Renten-Sparrechner.
ETFs helfen Dir nur langfristig
Das heißt: Was wir in ETFs anlegen, sollte – basierend auf historischen Daten – ab dem Zeitpunkt des Investierens mindestens 10-15 Jahre nicht gebraucht werden. Denn die Kurse schwanken ganz schön im Wert, was Dir bei kurzen Anlagezeiträumen auf die Füße fallen kann.
Die 10-15 Jahre sind zwar der absolute Worst Case und beziehen sich auf die Sparrate, die zum ungünstigsten Zeitpunkt angelegt wurde. Und das Gute ist: Du brauchst ja zu Rentenbeginn nicht Dein komplettes Vermögen, sondern wirst vermutlich Stück für Stück entsparen (also Dir eine monatliche Rente entnehmen, beispielsweise).
Somit muss ja nicht alles 10-15 Jahre lang gelegen haben, wenn Du in Rente gehst, sondern nur die ersten Einzahlungen sollten so lange zurückliegen. Und wie gesagt, das ist auch nur im absoluten Worst Case der Fall.
Aber dennoch sollten wir immer sicherheitshalber eine lange Anlagedauer kalkulieren.
Wenn wir also mittelfristig unser Geld anlegen wollen, sind ETFs eher eine schlechte Wahl. Hier kommt eigentlich nur Festgeld in Frage, um zumindest ein paar Zinsen zu bekommen.
So kommen wir schon zum nächsten Problem:
ETFs sind kein Notgroschen
Im Leben treten immer wieder unerwartete Ausgaben auf, sei es durch plötzlich notwendige Reparaturen, Arbeitslosigkeit oder andere nicht planbare Ereignisse.
Solche Vorfälle sind total normal und betreffen alle Menschen. Und genau weil sie eben so normal sind, sollten wir uns auch darauf vorbereiten, damit sie uns finanziell nicht überfordern.
Viele Menschen sind sich dieser Sache aber nicht wirklich bewusst. Denn wie wir immer wieder sehen, haben viele kein finanzielles Polster, um genau diese unvorhersehbaren Dinge abzufedern.
Die meisten Menschen konzentrieren sich oftmals zu sehr auf ihre laufenden Ausgaben.
Wenn dir finanzielle Stabilität und zukünftig auch finanzielle Unabhängigkeit wichtig sind, brauchst Du aber zwingend einen Notgroschen.
Dieser Puffer sollte nicht in ETFs gesteckt werden. Denn wie wir eben gelernt haben, sind die eine langfristige Anlage, an die wir mindestens in den ersten 10-15 Jahren nicht rangehen sollten. Sie sind also völlig ungeeignet für den Notgroschen.
Aber auch auf dem Girokonto sollte er nicht liegen, damit er von dem Geld getrennt ist, womit wir unsere gewöhnlichen Ausgaben tätigen.
Am besten eignet sich ein Tagesgeldkonto für den Notgroschen. So kommst Du zwar jederzeit an Dein Geld, läufst aber nicht Gefahr, es “aus Versehen” auszugeben.
Wie hoch Dein Notgroschen genau sein sollte, ist nicht pauschal zu beantworten und hängt von mehreren Faktoren ab. In der Regel liegt die Höhe irgendwo zwischen drei und zehn Netto-Monatsgehältern.
Wenn bei Dir zum Beispiel jeden Monat 2.500 Euro auf Deinem Girokonto an Einkommen landen, solltest Du mindestens 7.500 Euro als Notgroschen zur Seite legen.
In diesem Beitrag erfährst Du, wie Du die richtige Summe für Dich ermitteln kannst.
Extrem wichtig ist es, diesen Notgroschen auch wirklich nur im absoluten Notfall zu verwenden! Und sollte er mal benutzt werden, ist die Prio Eins, ihn direkt wieder aufzufüllen.
Ja, Du siehst also, alle vermeintlichen Probleme von ETFs sind nicht wirklich welche, wenn wir genau hinschauen. Lass Dir darum keine Angst machen und Dich von „Experten“ verunsichern, die Dir entweder ihre angeblich überlegene Anlagestrategie oder Versicherungen für den Vermögensaufbau verkaufen wollen.
Klar, auch ETFs sind kein Allheilmittel. Wer das verspricht, lügt schlichtweg. Sie sind aber mit Abstand die beste Methode, um langfristig möglichst renditestark anzulegen und gleichzeitig schlechte Risiken zu vermeiden.