Wenn Du in deinen Dreißigern Geld anlegen willst, dann gibt es vier wichtige Punkte, die Du unbedingt beachten solltest. Das sind nämlich Dinge, die uns sonst unglaublich viel Geld kosten werden. Und die wir häufig erst zu spät bemerken und dann nicht mehr ändern können.
Auf der anderen Seite: Wenn Du das direkt richtig machst, geht es Dir finanziell vermutlich tausendmal besser als anderen Menschen in Deinem Alter.
Keine Lust zu lesen? Schau Dir unser Video zum Thema an:
Punkt 1: Wo Dein Geld ist, bestimmt, wieviel Du haben wirst
Rund 70% des Geldvermögens der Deutschen liegt auf der Bank oder steckt in Versicherungsverträgen. Und das ist auch nicht sonderlich verwunderlich, denn wir wollen alle mit Sicherheit in den Ruhestand gehen. Und ja nicht nur darauf hoffen, dass das Geld dann möglicherweise auch reicht.
Bankguthaben und Versicherungen fühlen sich am besten an, da hier ja auf den ersten Blick kein Risiko vorhanden ist. Außerdem machen das alle so: Unsere Eltern, deren Eltern, die Freunde. Das ist einfach normal!
Auf den zweiten Blick stecken aber ziemliche Risiken in einer derartigen Geldanlage. Nämlich insbesondere, nicht genug Geld im Alter zu haben!
Die Sache ist nämlich die: Sowohl bei Geld auf der Bank als auch bei den allermeisten Versicherungen sinkt real der Wert Deines Vermögens, also unter Berücksichtigung der Inflation. Und das ist auch nicht erst seit der hohen Inflation so, das war auch schon davor der Fall.
Denn wenn Du Dein Geld absolut sicher anlegen willst, bekommst Du auch keine Rendite. Kommen dann noch hohe Kosten hinzu, wie es bei Versicherungen der Fall ist, dann wird Dein Geld also weniger und nicht mehr!
Der Punkt ist: Rendite ist immer die Belohnung für das Tragen eines Risikos. Und wenn wir in unseren Dreißigern sind, können wir durchaus Risiken eingehen. Aber hier müssen wir mal genau hinschauen und unterscheiden:
Schlechte Risiken sollten wir nie eingehen. Das wäre zum Beispiel in einzelne Aktien anzulegen, und sich dem Risiko von Unternehmenspleiten auszusetzen. Oder eben real, also nach Inflation, Geld zu verlieren, weil alles nur in total konservativen Anlagen steckt. Das hatten wir ja eben schon.
Wir können aber gute Risiken eingehen. Und dazu zählt insbesondere, Schwankungen am Markt auszuhalten. Denn sind wir in der Lage, Krisen erstmal auszusitzen, können wir viel renditestärker anlegen. Wir sollten dabei nur beachten, uns möglichst breit aufzustellen.
Hierfür eigenen sich hervorragend Aktien-ETFs, mit denen wir Tausende von Aktien auf einen Schlag erwerben können. Solange wir global investieren und die Anlagezeit lang genug ist, ist das Risiko hier nur, Wertschwankungen erst einmal auszuhalten. Also reine Kopfsache.
Hätten wir beispielsweise unser gesamtes Vermögen 15 Jahre vor der letzten großen Finanzkrise investiert, hätten wir mitten in der Krise verkaufen können, ohne Verluste zu machen.
Punkt 2: Wie viel Du anlegst, bestimmt, wieviel Du haben wirst.
Ganz ehrlich, die meisten von uns sind sich eigentlich gar nicht im Klaren darüber, wie viel Geld sie später brauchen werden. Das kommt jetzt auch nicht überraschend, woher sollen wir denn wissen, wie wir das rausfinden? In der Schule hat das auf jeden Fall niemand von uns gelernt.
Naja, und anstelle dann zu überlegen, wie viel wir wirklich zurücklegen müssen, orientieren wir uns natürlich gerne an einfachen Regeln wie „10% vom Nettogehalt anlegen“. Solche Faustformeln sind ja auf den ersten Blick auch total praktisch.
Allerdings unterschätzen die meisten von uns, wie viel sie investieren müssen. Vielleicht denkst Du auch, dass 10% doch eine ordentliche Sparquote ist und Du mit 50 eigentlich schon ausgesorgt hast, wenn Du mit 30 anfängst, zu investieren.
Und dann wachst Du nach ein paar Jahren auf und merkst, dass Du ganz weit davon entfernt bist.
Darum ist es echt wichtig, zumindest einmal ordentlich abzuschätzen, wie viel Geld Du zurücklegen solltest. Und keine Sorge, Du musst dafür kein Mathecrack sein.
Nutze doch einfach unseren Renten-Sparrechner. Der spuckt Dir aus, was Du mit welchen Investmentbeträgen in globale ETFs erreichen kannst.
Punkt 3: Wann Du anlegst, bestimmt, wieviel Du haben wirst.
In unseren Dreißigern haben wir ja oft das Gefühl, dass das Leben gerade erst angefangen hat und die Rente noch in weiter Ferne ist. Zumindest geht mir das auch noch mit Ende 30 so 🙂
Viele denken dann auch, dass es keine Eile bei der Geldanlage gebe. Nach dem Motto „Ich fang an zu investieren, sobald ich kann“. Nächsten Monat zum Beispiel, in diesem war ja der teure Urlaub.
Dann ist aber doch schon wieder Weihnachten, im Januar sind die Versicherungsbeiträge fällig und dann wolltest Du Dir doch eigentlich ein neues Sofa kaufen, das alte ist ja schon zehn Jahre alt…
Wenn wir kein klares System haben und uns darauf verlassen, dass irgendwann der richtige Zeitpunkt kommt, dann wird dieser leider nie kommen. Wir nennen das „Hoffnungssparen“: Wir hoffen, irgendwann sparen zu können, aber irgendwann ist nirgendwann.
Das Problem ist dabei aber nicht nur, dass wir natürlich so die ganze Zeit nicht mit dem Investieren beginnen und uns schlichtweg Einzahlungen fehlen, auch der Zinseszins kann so nicht für uns arbeiten. Jedes Jahr, dass Dein Geld nicht investiert ist und somit auch nicht für Dich arbeiten kann, kostest also massiv an Rendite.
Um aus dieser Situation rauszukommen, ist es enorm hilfreich, ein System aufzusetzen, mit dem direkt am Anfang des Monates Dein Sparbetrag investiert wird. Du bezahlst Dich also selbst zuerst und erst dann irgendwelche Dinge oder anderen Leistungen.
Falls Du wissen willst, wie Du ganz easy Deine Finanzen automatisierst, schau Dir unseren Blogpost hierzu an.
Punkt 4: In was Du anlegst, bestimmt nicht nur, wie viel Du haben wirst, sondern auch Dein gesamtes restliches Leben
Viele Menschen träumen vom eigenen Haus. Ohne Frage kann das ein tolles Lebensziel sein, aber ehrlicherweise ist es in den Dreißigern eigentlich viel zu früh dafür.
Dein Eigenheim legt Dir nunmal Fesseln an. Erstmal bist Du Jahrzehnte damit beschäftigt, einen Kredit abzubezahlen und das müssen wir erstmal als negative Rendite verbuchen.
Außerdem macht Dich das total unflexibel. Du kannst nicht so leicht umziehen, wenn es z.B. sinnvoll für Dein Einkommen wäre, aber noch viel schlimmer: Du bist total sicherheitsbedürftig, weil Du ja den Kredit tilgen können musst und kannst deshalb kaum gute Risiken eingehen.
Wir denken immer, das uns ein Eigenheim Sicherheit bietet, aber die Benefits, auf die wir alle hoffen, die kommen ja erst viel später, wenn die Immobilie abbezahlt ist. Bis dahin gehört Dir das Haus nicht, sondern der Bank.
Solange ist Dein Haus eine Verbindlichkeit, die mit einem hohen Risiko einhergeht. Denn weder ist eine ordentliche Wertentwicklung garantiert, noch ist sicher, dass Du da ewig wohnen möchtest.
Außerdem musst Du einen Haufen Instandhaltungskosten zurücklegen, deren notwendige Höhe leider auch regelmäßig unterschätzt wird. Nicht zuletzt, weil sehr viele aus der Banken- und Bauindustrie an Dir verdienen wollen und die Kosten dadurch zu niedrig kommuniziert werden.
Ein eigenes Haus ist also ehrlicherweise oftmals vielmehr eine Lifestyle-Entscheidung als ein wirklich gutes Investment.
Ja, die Frage nach dem Eigenheim ist für jeden von uns eine der wichtigsten finanziellen Entscheidungen unseres Lebens. Eine Immobilie bestimmt, welche Verbindlichkeiten wir haben, wo wir leben – und das für mehrere Jahrzehnte und manchmal sogar mehrere Generationen.
Gerade, weil das so wichtig ist, haben wir dazu nochmal einen eigenen Blogpost geschrieben. Danach weißt Du genau, was Du beachten musst, wenn Du für Dich die Entscheidung treffen willst: Kaufen oder mieten?