Die drei wichtigsten Finanztricks für die Mittelschicht

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Finanztricks Mittelschicht

Die kommenden drei Finanztricks sind für die Mittelschicht am wichtigsten. Die sollte also wirklich jeder kennen.

Keine Lust zu lesen? Schau Dir unser Video zum Thema an:

1. Finanzielle Freiheit ist auch Kopfsache

Wenn Dein Ziel ist, ein glückliches Leben zu führen, wovon wir jetzt einfach mal ausgehen, dann hat mehr Geld viel weniger mit der Lösung zu tun als wir im Allgemeinen glauben.

In seinem Buch “Nichts als die Wahrheit” schrieb Dieter Bohlen damals, dass er auch mit Millionen auf dem Konto immer noch Existenzängste hätte.

Und damit ist er nicht alleine. Geld allein macht nicht glücklich. Den Spruch hauen einem ja gerne alle um die Ohren.

Aber dennoch ist Geld ein extrem wichtiger Teil unseres Lebens, denn es bestimmt darüber, ob wir ein Dach über dem Kopf und Essen auf dem Tisch haben und bestenfalls unser Leben nach unseren eigenen Regeln bestimmen können.

Geld macht also nicht zwangsläufig glücklich, aber ein Mangel an Geld macht zweifellos das Leben schwieriger. 

Und Geld kann uns sehr wohl dabei helfen, glücklicher zu werden, wenn wir es denn richtig einsetzen. Die Aussage, dass Geld nichts mit unserem Lebensglück zu tun hat, ist also gleichermaßen falsch!

Finanzielle Freiheit spielt sich jedoch hauptsächlich im Kopf ab, nicht auf dem Bankkonto.

Ja, ich weiß, von meinen Gedanken kann ich mir keine Malediven-Reise leisten, aber wenn ich die richtige Einstellung habe, kann ich auch ohne einen exotischen Urlaub glücklich sein.

Und das ist es ja, worauf es am Ende ankommt.

Schauen wir uns zum Beispiel Derek Sivers an. Das ist ein Unternehmer, der Eddys und mein Leben echt mitgeprägt hat. Derek hat damals seine Firma für über 20 Millionen Dollar verkauft. Das ist ja mega viel Geld!

Aber er selbst sagt, dass dieser Verkauf für seine finanzielle Freiheit keinen Unterschied gemacht hat. Ich zitiere mal:

“Nein, das hat in meinem Leben keinen großen Unterschied gemacht. Das war nur mehr Geld auf der Bank. Der Unterschied kam bereits, als ich 22 war.”

– Derek Sivers

Für ihn war die finanzielle Freiheit nämlich schon mit 22 erreicht, als er 12.000 Dollar auf dem Konto hatte und in der Lage war, mehr Geld mit dem zu verdienen, das er liebt, als er an Lebenshaltungskosten brauchte.

“Es geht nicht darum, wie viel man hat. Es geht um die Differenz zwischen dem, was man hat, und dem, was man ausgibt. Wenn Du mehr hast, als Du ausgibst, bist Du reich. Wenn Du mehr ausgibst, als Du hast, bist Du nicht reich. Wenn man günstig lebt, ist es leicht, frei zu sein.”

– Derek Sivers

Die eigene Haltung zu ändern ist unserer Meinung nach in der finanziellen Bildung total unterschätzt: Was hilft es Dir, wenn Dein Konto prall gefüllt ist und Du es nicht genießen kannst?

Entscheidend ist die psychologische Auseinandersetzung mit Dir selbst. Und nein, wir reden hier nicht von irgendwelchen Manifestationen, realitätsfernen Glaubenssätzen oder Affirmationen.

Unser Tipp lautet vielmehr: Lerne Dich wirklich selbst kennen, arbeite Deine hinderlichen Prägungen aus der Kindheit auf und finde heraus, was Dir Freude bringt und was nicht.

Wenn Du Dich hingegen nur darauf fokussierst, viel Geld zu verdienen, aber innen drin die größten Baustellen sind, kannst Du Dein Geld auch nicht richtig nutzen. Dann war alles für die Katz.

Lerne also, Deinen eigenen Weg zu gehen und weniger auf das Geschwätz anderer Leute zu hören. Denn viel finanzieller Druck entsteht dadurch, weil wir mit anderen mithalten wollen.

Und dann finde mit Deinem neuen Mindset einen Job, der Dir richtig Spaß macht und gutes Geld bringt. Vielleicht hast Du diesen Job sogar bereits und weißt es nur noch nicht wirklich.

Mach gerne richtig viel Kohle und genieße Dein Leben! 

Der Japaner spricht hier vom Ikigai: Das ist die Sache, die Dir Erfüllung und Geld bringt und gleichzeitig einen Nutzen für die Menschen stiftet.

Bevor wir persönlich unser Ikigai gefunden haben, haben wir damals auch geglaubt, dass alles endlich gut werden würde, wenn wir nur mehr Geld hätten und finanziell frei wären. Dann könnten wir endlich machen, was wir wollen.

Neben Büchern über Geld und Business fingen wir aber 2009 im gleichen Zuge auch an, Bücher über Persönlichkeitsentwicklung zu lesen. Im Deutschen nennt man die oft Ratgeber-Bücher.

Wir haben damals das Buch “Feel the fear and do it anyway”* von Susan Jeffers in die Hände bekommen, was uns so geflasht hat, dass wir ein Buch nach dem anderen aus der Richtung verschlungen haben.

Wir waren quasi auf “Selbsterkenntnisjagd” und konnten nicht mehr aufhören, mehr über uns zu erfahren. Eddy und ich haben teilweise unterschiedliche Bücher gelesen und sie uns dann jeweils empfohlen oder uns einfach gegenseitig abgeholt.

Außerdem haben wir angefangen, Yoga-Retreats zu besuchen, zum Burning Man Festival zu fahren und am laufenden Bande Neues zu erleben.

Die Erkenntnisse, die wir auf unserer Reise gewonnen haben, waren auch oft nicht einfach für uns, aber wir haben gemerkt, dass wir durch die Bearbeitung der Themen, die uns bislang zurückgehalten haben, immer glücklicher wurden und unser Leben viel mehr genießen konnten. 

Wir haben immer besser verstanden, was uns triggert oder traurig macht. Und haben immer mehr gelernt, wie wir ticken und was wir brauchen.

Das führt dazu, dass unsere Ängste und der innere Druck im Allgemeinen abgenommen haben und natürlich auch der Stress mit Geld.

Heute haben wir Spaß bei der Arbeit, was nicht heißt, dass es auch mal anstrengende Phasen gibt. Aber wir glauben, dass wir etwas Sinnstiftendes tun und können gleichzeitig wunderbar unseren Lebensunterhalt damit verdienen.

Dass das Gesamtpaket heute so super für uns passt, ist das Ergebnis unserer “Reise nach innen”.

2. Mach mit Geld Dein Leben besser – und nicht komplizierter

Geld hat das Potenzial, uns Freude zu bereiten und unser Leben zu bereichern, aber es hat auch die Fähigkeit, uns zu belasten und unser Leben zu verkomplizieren.

Letztendlich hängt es davon ab, wie wir es verwenden.

Oft tendieren wir dazu, Geld für Dinge auszugeben, von denen wir glauben, dass sie uns glücklich machen: ein neues Auto, ein größeres Haus, die neuesten technischen Gadgets.

Doch wie oft haben wir festgestellt, dass diese Dinge nicht nur zusätzliche Kosten verursachen, sondern auch mehr Zeit und Aufwand in Anspruch nehmen, um sie zu warten und zu pflegen?

Dann besitzen die Dinge uns, anstatt dass wir sie besitzen, weil wir zum Beispiel ständig das Auto in die Werkstatt bringen oder den Rasen im viel zu großen Garten mähen müssen oder was auch immer.

Der Trick lautet also: Statt Geld für Dinge auszugeben, die unser Leben komplizierter machen, können wir Geld als Werkzeug verwenden, um unser Leben einfacher und besser zu gestalten.

Wir können es zum Beispiel dazu verwenden, uns mehr Zeit zu kaufen.

Stell Dir vor, Du nutzt Dein Geld, um Aufgaben zu delegieren, die Du nicht gerne machst oder die Dir einfach zu viel Zeit rauben. 

Ein klassisches Beispiel dafür wäre das Reinigen Deiner Wohnung. Statt selbst Zeit und Energie dafür aufzuwenden, könntest Du eine Putzkraft beauftragen, die diese Aufgabe professionell und effizient übernimmt. So kannst Du Deine Zeit für andere wichtige Aktivitäten nutzen.

Ähnlich kannst Du es mit dem Essen handhaben. Eddy und ich lassen uns zum Beispiel ungefähr 70% unserer Essen liefern oder wir gehen ins Restaurant. Weil wir wissen, dass wir in der Zeit und mit der Energieersparnis viel mehr Geld erwirtschaften können, als uns das kostet.

Wir müssen uns zudem keine Gedanken darum machen, was wir einkaufen oder kochen und wann wir das machen. Das ist eine extreme Vereinfachung des Alltags.

Durch das Auslagern kannst Du Dich auf Deine Kernkompetenzen konzentrieren und anderen die Dinge überlassen, die sie besser können als Du. Und auf einen Pool qualifizierter Fachkräfte zurückzugreifen mit Expertise, die Du selbst nicht hast.

Das könnte zum Beispiel eine Steuerberaterin sein, die Dir Deine Steuersachen abnimmt, sodass Du Dich nicht in jede Kleinigkeit neu einarbeiten musst.

Und so gewinnst Du wertvolle Zeit zurück, die Du für Dinge nutzen kannst, die Dir Freude bereiten oder die Dir wichtig sind. Du kannst mehr Zeit mit Deiner Familie verbringen, Dich Deinen Hobbys widmen oder einfach nur etwas Zeit für Dich selbst haben.

Oder vielleicht kannst Du Dein Geld dazu verwenden, Dir mehr Freiheiten zu verschaffen: Also, statt immer das neueste iPhone oder ständig neue Klamotten zu kaufen, kannst Du das Geld am Kapitalmarkt in globale ETFs investieren.

Schauen wir mal auf ein Beispiel: Angenommen, Du investierst nur 200 Euro im Monat über 35 Jahre und rechnest mit historischen Durchschnittsrenditen. Dann könntest Du Dir nach der Ansparzeit monatlich über 20 Jahre lang 1.300 Euro auszahlen. Und zwar nach Kosten, Steuern und Inflation!

Auf diese Weise kannst Du Dir quasi die Freiheit kaufen, künftig weniger zu arbeiten, eine Auszeit zu nehmen oder sogar in den vorzeitigen Ruhestand zu gehen.

Wenn wir Geld richtig verwenden, kann es uns also helfen, ein einfacheres, stressfreieres und erfüllteres Leben zu führen.

3. Ohne finanzielle Bildung geht es nicht

Wie gut wir mit Geld umgehen, hat wenig damit zu tun, wie intelligent wir sind. 

Es ist viel mehr so, dass wir als Menschen eigentlich prädestiniert dafür sind, schlecht mit Geld umzugehen.

Denn es gibt Heuristiken – also sozusagen Faustregeln – die unser Gehirn automatisch anwendet und die dafür sorgen, dass wir in Bezug auf Geld irrational handeln. 

Zum Beispiel sorgt die “Sunk Cost Fallacy” dafür, dass wir weiter Geld in eine schlechte Entscheidung stecken, obwohl wir lieber damit aufhören sollten. 

Das sehen wir beispielsweise im Kasino, wenn wir schon ganz viel verloren haben, aber trotzdem denken „irgendwann muss es ja klappen“ und weiterspielen. 

Zum anderen sind wir als Menschen ziemlich getrieben von unserem Ego – auch hier oft total unbewusst.

Wenn wir zum Beispiel glauben, mit bestimmten Käufen wie einem Eigenheim unseren Status in der Gruppe zu erhöhen, sind viele von uns bereit, irrational viel Geld dafür auszugeben.

Vereinfacht gesagt ist unser status- und zugehörigkeitsgetriebener Teil des Gehirns durchsetzungsfähiger als die rationale Seite.

Wenn Leute also in Schulden geraten oder einfach schlecht mit Geld umgehen, hat das viel mit Gier, Unsicherheit, Ängsten oder Neid zu tun.

Ob aus Selbstüberschätzung oder mangelndem Selbstwert – wir manipulieren uns alle herzlich gerne, wenn es ums liebe Geld geht.

Jetzt könnte man denken, das klingt wie Küchenpsychologie. Aber es gibt ein riesiges wissenschaftliches Feld, was sich damit beschäftigt – nämlich die Verhaltensökonomik.

Ja, Gesundheit, Beziehungen und Finanzen gehören zu den wichtigsten Lebensbereichen, aber irgendwie haben wir in der Schule kaum etwas darüber gelernt.

Wenn wir uns jetzt nicht weiter von unserem irrationalen Gehirn in die Irre führen lassen wollen, ist es superwichtig, sich einmal mit dem Thema persönliche Finanzen zu befassen.

Wir brauchen also eine Strategie.

Das Gute ist dabei, dass wir keinen Abschluss in Wirtschaftswissenschaften brauchen, um finanziell ausreichend gebildet zu sein.

Ein tiefgreifendes und allumfassendes Verständnis ist gar nicht notwendig, sondern nur die wichtigsten Grundlagen müssen sitzen. Aber ohne diese Basics wird es sehr schwer, systematisch gute Entscheidungen zu treffen und wir verlieren so kontinuierlich Geld.

Es gibt viele Ressourcen da draußen, von Büchern über Online-Kurse bis hin zu Podcasts und Blogs, die uns helfen können, unser grundlegendes Wissen aufzubauen. Schau auch gerne mal auf unserer Ressourcen-Seite vorbei.

Wir haben viele wichtige Ressourcen rund um finanzielle Bildung, die Dir helfen, Deinen eigenen finanziellen Weg zu gehen und Fehler zu vermeiden. Schau mal rein!

Verfasst von Dr. Anna Terschüren
Veröffentlichung: 14. November, 2023
LETZTE AKTUALISIERUNG: 11. Dezember, 2023
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