In diesem Beitrag stellen wir Dir fünf harte Wahrheiten über Finanzen vor, die regelmäßig verschwiegen werden. Aber wenn Du diese nicht kennst, wirst Du Deine Finanzen leider niemals im Griff haben.
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Wahrheit Nummer 1: Finanz”berater” helfen Dir nicht bei Deinen Finanzen
Das klingt jetzt erstmal verrückt, aber Finanzberater helfen Dir nicht bei Deinen Finanzen. Denn die meisten “Berater” sind eigentlich Verkäufer.
Verlassen wir uns nun auf Bank-, Versicherungs- oder Finanzberater, sind wir finanziell massiv im Nachteil.
Denn dann sind wir unflexibel und abhängig. Wir verstehen selten, was mit unserem Geld eigentlich wirklich passiert und alles kostet uns einen Haufen von unserem hart verdienten Geld.
Nur mal ein kleines Beispiel, was Gebühren ausmachen können:
Nehmen wir an, wir investieren monatlich 200 Euro, und zwar über 35 Jahre. Einmal in ein breit gestreutes ETF-Portfolio und einmal in einen aktiv gemanagten Fonds, den Bankberater besonders gern verkaufen.
Wir nehmen an, beide hätten die gleiche Rendite von 7%. Aktive Fonds performen statistisch gesehen langfristig viel, viel schlechter, aber das lassen wir sogar hier außen vor.
Für das ETF-Portfolio zahlst Du 0,15% an Gebühren und für den aktiv gemanagten Fonds 1,85% Gebühren. Das entspricht einfach aktuellen Durchschnittswerten.
Wenn wir nun bei beiden Varianten unser Vermögen am Ende vergleichen, könnte man aus den Latschen kippen. Nur aufgrund der “leicht höheren” Kosten haben wir mit dem aktiven Fonds über 100.000 Euro weniger!
Du siehst, das ist mehr als nur ein Kleinwagen.
So schreibt auch Gerd Kommer in seinem Buch Souverän Investieren mit Indexfonds*: “Rund 750 Milliarden Dollar an Gebühren, die die globale Finanzbranche jährlich in der Vermögensverwaltung und dem Wertpapierhandel verdient, sind ein mächtiger Anreiz, die Dinge so zu lassen, wie sie sind.”
Wahrheit Nummer 2: Investieren muss langweilig sein
So einige hier auf YouTube und auch die Medien vermitteln gerne den Eindruck, dass Investieren schnell und aufregend sein sollte und leider glauben das auch zu viele Menschen.
Die Konsequenz ist: Viele investieren in riskante Anlagen, die sie nicht wirklich verstehen. Und werden dabei eher von Emotionen als von Logik angetrieben. Doch nur, weil es Leute gibt, die schonmal schnelles Geld verdient haben, ist es noch lange nicht klug, so zu investieren und das nachzumachen.
Wir Menschen haben ja leider den psychischen „Fehler“, dass wir immer alles möglichst sofort haben wollen, weshalb viele auf den schnellen Reichtum aus sind und dann leider auf derartige Angebote, die das versprechen, hereinfallen.
Doch Tausende von Menschen haben Geld verloren, als der Kryptomarkt kürzlich zusammenbrach. Sie haben sich von Gefühlen und Ideologie statt von Logik leiten lassen und jetzt nunmal den Preis dafür bezahlt.
Die Sache ist: Wenn Du Dich beim Investieren von Deinen Emotionen führen lässt, wird das Ganze zum Glücksspiel. Einzelaktien, Kryptowährungen, generell aktives Investieren – all das ist wie mit Deinem Geld ins Kasino zu gehen.
Paul Samuelson, der erste amerikanische Wirtschaftswissenschaftler, der einen Nobelpreis erhielt, hat es so ausgedrückt: „Investieren sollte eher so sein, als würde man einer Farbe beim Trocknen zusehen oder Gras beim Wachsen. Wenn Sie Aufregung wollen, nehmen Sie 800 Dollar und fahren Sie nach Las Vegas.“
Der effektivste Weg, um durch den Aktienmarkt sein Geld zu vermehren, ist ein breitgestreutes ETF-Portfolio aufzusetzen und dieses eeeewig zu halten. Das günstig, einfach und basiert auf jahrzehntelagen Daten, ist also wissenschaftlich durch und durch fundiert.
Zahlreiche Studien der letzten 50 JAHRE haben belegt, dass es langfristig nahezu unmöglich ist, den Markt zu schlagen, also zum Beispiel die Gewinneraktien auszuwählen, die sich besser als der Durchschnitt entwickeln werden. Und zwar auch nicht für „Profis“ wie Fondsmanager. *
Mit einem langweiligen ETF-Portfolio hingegen investierst Du einfach in die Weltwirtschaft zu niedrigen Kosten und vertraust darauf, dass der Zinseszins seinen Job macht. Diese Art des Investierens ist klug, aber sie erfordert Geduld und dass man seine Gefühle im Griff hat.
Wenn wir jedoch darauf aus sind, nächste Woche oder nächsten Monat reich zu werden, ist diese Strategie nichts für uns. Weshalb viele nach schnellen „Get Rich Quick“-Methoden Ausschau halten und so meist Geld verlieren.
Wahrheit Nummer 3: Investieren muss einfach sein
Die Medien, die Versicherungsindustrie oder Finanz”berater” lieben es, Investieren als super kompliziert und riskant darzustellen. Aber es klingt und fühlt sich nur deshalb so kompliziert an, weil alle hart daran arbeiten, uns dieses Gefühl zu vermitteln.
Viele Leute glauben deshalb, Finanzen seien für uns normale Menschen undurchdringbar. Und für einen großen Teil der Finanzwirtschaft mag das ja auch vollkommen richtig sein.
Aber für das, was wir Normalos brauchen, um erfolgreich zu Investieren, sind nur wenige Faktoren wichtig! Und die sind für jede und jeden erlernbar.
Wir müssen auch nicht alle Fachausdrücke verstehen oder von morgens bis Abends Börsennachrichten schauen oder BWL studiert haben.
Mit dem besagten einfachen ETF-Weltportfolio und nicht mehr als vielleicht 30 Minuten pro Jahr kann jeder von uns ein echter Investor werden. Glaube nicht die Lüge, dass Investieren kompliziert sein muss.
Jack Bogle, der Gründer von Vanguard und Vater der Indexfonds, hat es am besten ausgedrückt: „Wenn es mehrere Lösungen für ein Problem gibt, wähle die einfachste.“
Wahrheit Nummer 4: Investieren braucht Zeit
Die meisten Leute denken, dass es am wichtigsten sei, richtig viel Geld zu sparen. Aber der Zeitpunkt, an dem Du mit dem Investieren beginnst, kann viel entscheidender sein!
Schauen wir mal auf ein Beispiel:
Nehmen wir an, Sandra investiert im Alter von 25 bis 35 Jahren 100 Euro pro Monat und lässt das Geld danach einfach liegen. Arno hingegen wartet 10 Jahre länger als Sandra und investiert dafür ab 35 Jahren bis zum Renteneintritt mit 67 die 100 Euro im Monat. Während Arno also 32 Jahre lang spart, macht das Sandra nur 10 Jahre lang.
Was ist das Ergebnis? Sandra muss über 26.000 Euro weniger als Arno sparen und hat am Ende trotzdem mehr Geld auf der Seite!
Das ist die Power vom Zinseszins!
Sehr gut können wir diesen Effekt auch beim besten Investor unserer Zeit sehen: 109 Milliarden von Warren Buffetts aktuell 112 Milliarden USD großem Vermögen kamen nach seinem 65. Geburtstag hinzu, mittlerweile ist er über 90 Jahre alt.
Also, das sind über 97% an Wertsteigerung seitdem er 65 Jahre alt ist.
Morgen Housel hat in seinem großartigen Buch The Psychology of Money* vorgerechnet: Wenn Warren Buffett nicht mit 10 Jahren, sondern erst mit 30 mit dem Investieren angefangen hätte (was ja die meisten von uns frühestens machen) und mit 60 in den Ruhestand gegangen wäre, dann läge bei gleichen unterstellten Renditen sein Vermögen heute bei “nur” rund 12 Millionen.
Das sind 99,9% weniger als er aktuell hat.
Deshalb denke langfristig und lege über lange Zeiträume an.
Denn die Zeit ist genau das, was unser Vermögen wachsen lässt, nicht irgendwelche „Get Rich Quick“-Methoden oder das „beste“ Investment.
Und da kommen wir schon zum nächsten Thema:
Wahrheit Nummer 5: Investieren alleine reicht nicht
Investieren wird Dich mit großer Wahrscheinlichkeit nicht reich machen. Das klingt jetzt erstmal hart und ganz anders als das, was Dir so gut wie jeder Finanz-Influencer weismachen möchte.
Doch selbst, wenn unsere prozentuale Rendite wirklich hoch ist, verdienen wir so faktisch immer noch nicht viel Geld.
Wenn Du beispielsweise in eine Aktie 2.000 Euro stecken würdest und diese Aktie performt mit 20% Rendite pro Jahr richtig, richtig gut, dann hast Du mit dieser Rendite von 20% trotzdem nur 400 Euro Gewinn gemacht.
Große Renditen auf wenig Kapital machen also kaum etwas aus. Große, absolute Renditen sind hingegen nur möglich, wenn Du bereits über viel Kapital verfügst!
Logisch: 10% von 10.000€ sind nur 1.000€, wobei 10% von einer Millionen eben 100.000€ sind.
Mehr Geld mit Deiner Expertise zu verdienen, bringt Dir somit viel wahrscheinlicher wesentlich mehr, als Dich mit der Suche nach dem besten Investment auseinanderzusetzen, um ein paar Prozent mehr Rendite rauszuholen.
Schau Dich mal um: Wie sind die meisten Leute, die Du kennst (also egal, ob persönlich oder nicht) reich geworden? Durch Investments? Oder, weil sie ihre Zeit anderweitig genutzt haben und ein Unternehmen gegründet oder sich eine besondere Fähigkeit angeeignet haben?
Also, Dein aktives Einkommen macht Dich wohlhabend, Deine Renditen sind nur ein Booster. Richtig unverschämt reich werden zudem in der Regel nur Unternehmer.