Was passiert, wenn die Aktienmärkte nicht mehr weiter steigen und ETFs somit auch nicht mehr?
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ETFs gelten ja als die beste Methode für fast alle Leute, um Vermögen aufzubauen und fürs Alter vorzusorgen. Das hab ich mir nicht ausgedacht, sondern da ist sich die Wissenschaft weitestgehend einig und alle verbrauchernahen Experten empfehlen eine Anlage in ETFs.
Aber diese Empfehlung basiert natürlich auf historischen Daten. Wer verspricht uns denn, dass das auch in Zukunft funktionieren wird? Was wäre bloß, wenn wir mit 60 Jahren feststellen, dass ETFs versagen, weil die Aktienmärkte nicht mehr steigen?
Wäre dann unser hart erspartes Vermögen gefährdet und wir können das mit unserer Rente aus ETFs vergessen? Oder anders herum gefragt: Wie können wir denn sicher sein, dass das in unserem Leben nicht passiert?
Voraussetzung für das Funktionieren von ETFs
Schauen wir zunächst mal, was überhaupt die Voraussetzung dafür ist, dass ETFs funktionieren. Also, damit wir positive Renditen mit unseren ETFs bekommen, müssen die Aktienmärkte steigen.
Dabei ist es glücklicherweise egal, wie es um einzelne Aktien steht, weil wir ja mit einem ETF ganz automatisch die wertvollsten Aktien besitzen, die es auf dem Markt gibt.
Das erklären wir auch genau in diesem Blogpost hier.
Da es sowieso unmöglich ist, vorherzusagen, welche Aktien in den nächsten 10, 20 oder 30 Jahren gut performen werden, umgehen wir dieses Glücksspiel komplett und investieren einfach in ETFs.
Was braucht es also nun wiederum, damit es am Aktienmarkt insgesamt langfristig bergauf geht?
Die Frage ist erstmal relativ leicht zu beantworten: Es braucht Wertschöpfung. Die entsteht zum Beispiel dann, wenn ein Möbelhersteller aus Holz und anderen Materialien Möbelstücke herstellt, die einen höheren Wert haben als das eingesetzte Material an sich.
Ganz vereinfacht gesagt steigen also die Aktienmärkte, solange mehr Unternehmen sinnvolle Sachen produzieren und Gewinne machen, verglichen mit den Unternehmen, denen es schlechter geht und die zum Beispiel Verluste machen.
Jetzt wissen wir, was die Voraussetzung dafür ist, dass ETFs funktionieren, aber was passiert, wenn das nicht mehr der Fall ist? Also wenn es global gesehen dauerhaft zu einem wirtschaftlichen Rückgang kommt?
Das passiert, wenn ETFs nicht mehr funktionieren
Mal völlig unabhängig von ETFs würden wir extrem schwierige Veränderungen erleben. Zum einen käme es zu einer krassen Arbeitslosigkeit, die wiederum ziemlich wahrscheinlich soziale und politische Konflikte zur Folge hätte. Schlimmer noch: Es käme zu Engpässen bei lebenswichtigen Dingen wie Essen oder Energie und schlimmstenfalls zu Kriegen um Ressourcen.
Wer sich hiervor sorgt, sollte also genug Essen, Wasser und ein sicheres Zuhause haben, gute Nachbarn und Freunde, die einem helfen, und insbesondere Wissen darüber, wie man sich selbst versorgen kann.
Denn denkt man den Rückgang unserer Wirtschaft wirklich konsequent zu Ende, so ist das das Einzige, was noch zählt. Gold bringt dann übrigens auch nix. Und auch keine Rentenversicherung. Die kann uns dann nämlich niemand mehr auszahlen.
Also, ein dauerhafter Zusammenbruch unserer Wirtschaft wäre eine Vollkatastrophe. Wenn dann die ETFs nicht mehr weiter steigen, wäre das unser kleinstes Problem.
Aber wie kommt es denn eigentlich dazu, dass sich Leute immer wieder die Frage stellen, ob unsere Wirtschaft zusammenbrechen wird?
Woher kommt die Sorge?
Schaut man in die Nachrichten, finde ich es ehrlicherweise nicht sonderlich verwunderlich, wenn öfters mal die Frage aufkommt, “ob das alles noch so weitergehen kann.” Denn immerhin haben wir ziemliche Probleme: Politische Unruhen und Kriege, immer mal wieder Finanzkrisen und, ach ja, den Klimawandel.
Der Fokus auf Probleme ist auch tief verwurzelt in unserer menschlichen Natur. Früher waren Unsicherheit und Angst vor dem Unbekannten nunmal überlebenswichtig und unser Hirn hat sich da seit der Steinzeit auch nicht sonderlich weiterentwickelt.
Aber wie realistisch ist denn nun ein wirtschaftlicher Kollaps?
Warum ETFs auch künftig funktionieren werden
Dafür möchte ich mal einen Schritt zurück gehen und etwas Grundsätzliches erklären:
Wertschöpfung wird so oft missverstanden. Fast automatisch denken wir bei dem Begriff an die immer weitere Ausbeutung unserer Ressourcen. Aber Wertschöpfung geht auch anders.
Und nochmal ganz kurz: Wertschöpfung bedeutet noch nicht einmal zwangsläufig Wachstum. Dennoch ist bereits in vielen Ländern das Wirtschaftswachstum schon lange von beispielsweise CO2-Ausstößen abgekoppelt. Es stimmt schlichtweg nicht (mehr), dass reichere Nationen mehr Energie verbrauchen.
Sie haben außerdem – und das ist der entscheidende Punkt – aufgrund ihrer Wachstumsbestrebungen immer mehr Alternativen zu fossilen Brennstoffen entwickelt. Ende 2023 ist zum Beispiel der erste große Passagierjet mit 100% Biotreibstoff über den Atlantik geflogen.
Wenn man mal auf die Daten blickt und die Emotionen außen vor lässt, dürfen wir eigentlich ziemlich optimistisch sein. Das ist leider nicht das, was wir in den täglichen News sehen, aber wir haben ungemeinen Fortschritt gemacht. Wir brauchen nur ein bis zwei Generationen zurückzuschauen: Unsere Eltern oder Großeltern mussten meist noch super hart arbeiten, oft auch körperlich, und konnten sich nicht damit beschäftigen, wie sie sich selbst finden.
Sie haben in ökologisch zweifelhaften Fabriken gearbeitet, am Rande ihrer Erschöpfung geackert und dafür gekämpft, ihre Kinder überhaupt ernähren zu können. Wir beschäftigen uns hingegen mit unserer Selbstverwirklichung, Work-Life-Balance und Bucket-Listen.
Denk auch mal an die Automatisierung, die uns harte Arbeit abnimmt, an den Fortschritt in der Medizin, den Rückgang der Kindersterblichkeit, an die vielen Maßnahmen im Umweltschutz. An die Weiterentwicklungen von Technologien und Industrien. An die weltweite Abnahme von Armut. Und das Internet erst – was für eine Errungenschaft!!!
Ganz wichtig: Es geht mir nicht darum, dass alles zweifelsohne besser ist, als es früher war. Selbstverständlich laufen (weiterhin) so viele Dinge schief auf der Erde und fast jeder Fortschritt bringt auch negative Begleiterscheinungen mit sich. Einige Dinge sind da äußerst bedenklich! Aber klar ist: Wir Menschen entwickeln uns immer weiter und werden immer versuchen, Lösungen für bestehende Probleme zu finden.
Und genau das ist der entscheidende Punkt bei der Frage, wie wahrscheinlich es ist, dass Aktienmärkte irgendwann nicht mehr weiter steigen:
Dieser urmenschliche Drang nach Verbesserung ist das, was auch weiterhin aller Voraussicht nach für ein langfristiges Wachstum der Aktienmärkte sorgen wird. Und solange ich daran glaube, kann ich mich darauf verlassen, dass es Sinn macht, an der Marktentwicklung teilzunehmen, indem ich in ETFs investiere.
Aber gibt es denn dafür irgendwelche Beweise?
Gibt es dafür Beweise?
Wer kann uns schon versprechen, dass das so weitergehen wird? Die Sorge, dass es an der Börse bergab geht, kommt ja auch nicht von ungefähr. Denn immer wieder gibt es ordentliche Crashs und Zusammenbrüche.
Wir müssen gar nicht weit zurückschauen, um zu sehen, dass es immer wieder Krisen gab, bei denen viele Leute prophezeit haben, dass ab jetzt alles kollabiert.
Zuletzt war da die Finanzkrise in 2008, die die Angst vor einem totalen wirtschaftlichen Zusammenbruch geschürt hat. Aber nach ein paar Jahren war der Kapitalmarkt wieder auf dem alten Stand.
Verglichen mit der Weltwirtschaftskrise in den 1930ern wirkt übrigens die letzte Finanzkrise wie ein Fliegenschiss. Damals erlebte die Wirtschaft eine tiefe und langanhaltende Depression. Die Arbeitslosigkeit stieg dramatisch an, die Produktion sank, und viele Menschen glaubten, dass die Wirtschaft nie wieder zu ihrem früheren Zustand zurückkehren würde.
Dass auch damals die Welt nicht dauerhaft zusammengebrochen ist, wissen wir ja jetzt.
Wir blicken ja mittlerweile auf über 120 Jahre Börsengeschichte zurück. Da hatten wir zwei Weltkriege, diverse Staatsbankrotte und Währungsreformen sowie krasse Pandemien, also teilweise deutlich schlimmere Situationen als in den letzten Jahren. Aber – und das ist der entscheidende Punkt – langfristig ging es an der Börse immer wieder bergauf. Die Wirtschaft erholt sich also immer wieder.
Warum sollte es also künftig anders sein? An sich ist doch so gut wie nichts, was wir gerade am Kapitalmarkt erleben, wirklich neu. Darum gibt es auch keinen ersichtlichen Grund für „neue“ Strategien oder ganz andere Annahmen.
So, das war jetzt eine ganze Menge, aber was wären denn die nächsten konkreten Schritte, die Du mit Blick auf diese Infos unternehmen solltest?
Das solltest Du tun
Es kommt darauf an, was Du für realistisch hältst. Aber was auch immer Du glaubst und wofür auch immer Du Dich entscheidest – werde tätig!
Du glaubst, während Deiner Lebenszeit wird es weiterhin Fortschritt geben? Dann nimm daran teil! Die ganze Zeit aus Angst nichts zu tun oder auch nur ganz “taktisch” darauf zu warten, dass der nächste Abschwung kommt, um möglichst günstig in den Markt einzusteigen, ist höchst gefährlich.
Zum einen geht Dir real Rendite durch die Lappen – mit jedem Monat, in dem Dein Geld rumliegt und nicht für Dich arbeiten kann. Zum anderen wirst Du den Tiefstand immer erst im Nachhinein wissen. Das geht gar nicht anders: Du kannst ihn nicht vorher erkennen, sondern wirst ihm nur hinterherlaufen.
Klar, die nächste Krise wird wirklich irgendwann kommen. Wir haben leider keine Ahnung, wann. Ist aber bei einer langfristigen Geldanlage auch recht egal. Du musst Krisen nur entspannt aussitzen können. Oder noch besser: sie nutzen! Denn ein Börsencrash bietet auch große Chancen für Deinen Vermögensaufbau.
Falls Du genauer verstehen willst, warum wir Tiefstände nicht zuverlässig erkennen können und warum Krisen nichts Schlimmes sind, schau Dir am besten unseren Blogpost zum Thema an.
Oder Du glaubst, die Wirtschaft bricht bald auf Dauer zusammen? Dann bereite Dich auch hierauf vor! Am besten überprüfst Du aber nochmal ganz in Ruhe für Dich, welchen Quellen Du bislang Deine Aufmerksamkeit geschenkt hast. Denn was wir die ganze Zeit hören, glauben wir auch irgendwann.
Und die Nachrichten sind nun einmal geprägt von negativer Berichterstattung und oftmals Angstmacherei, weil man damit die Aufmerksamkeit der Menschen bekommt. Schlagzeilen wie “Die nächste Finanzkrise wird alles zugrunde richten!” kommen besser an als “Noch nie gab es so wenig Armut wie heute.” Das ist traurig, aber so ist es nun mal.
Vielleicht lohnt es sich daher, Untergangsprognosen einem Realitätscheck zu unterziehen und darauf zu schauen, welche riesigen Krisen unser System schon überstanden hat und was wir weltweit für krasse Verbesserungen in der Lebensqualität erreicht haben.
Wer Lust hat, das Ganze mehr zu durchdringen, dem empfehlen wir schwer das Buch „Aufklärung jetzt„* von Steven Pinker.
Falls Du aber ganz konkret verstehen willst, warum eine langfristige Anlage in ETFs die sicherste Methode zum Vermögensaufbau ist und wie das ganz konkret funktioniert, dann schau Dir unbedingt unseren kostenlosen Video-Workshop zum Thema an.