Bist Du besser als der Durchschnitt? Wir haben uns einige Geldstatistiken angeschaut und was da rauskam, ist um ehrlich zu sein teilweise recht erschreckend. Also lass uns mal auf die Zahlen schauen.
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Einkommen
Laut dem Stepstone Gehaltsreport für das Jahr 2024 liegt das Mediangehalt bei rund 44.000 Euro. Das bedeutet, dass die Hälfte der Leute über und die Hälfte der Leute unter 44.000 Euro verdient und das ist somit der hilfreichere Wert als das Durchschnittseinkommen, das bei rund 50.000 Euro liegt.
Denn dieses ist quasi durch ein paar hohe Ausreißer verfälscht und dadurch nicht sonderlich aussagekräftig, wenn wir ein gutes Bild von der Einkommensverteilung bekommen wollen.
44.000 Euro Mediangehalt ist erstmal ein recht solider Wert, damit landet man bei rund 2.400 Euro netto im Monat. Das ist übrigens das, was ein Versicherungsfachmann im Durchschnitt verdient.
Am meisten verdienen Ärzte im Schnitt, da liegt das Mediangehalt bei fast 95.000 Euro. Gemäß des Gehaltsreports liegen Einzelhandelskaufleute eher am unteren Ende des Einkommenspektrums. Dort liegt das Mediangehalt bei nur knapp 31.000 Euro.
Doch das Gehalt alleine ist nicht aussagekräftig; jemand kann über ein hohes Vermögen verfügen und darum gar nicht arbeiten müssen oder umgekehrt ein richtig hohes Einkommen, aber Null Vermögen haben, weil er oder sie jeden Monat alles ausgibt.
Während der erste Fall natürlich sehr angenehm ist, ist der zweite Fall recht gefährlich, denn wir brauchen unbedingt ein bisschen was auf der Seite, um uns vor unvorhersehbaren finanziellen Notlagen zu schützen.
Daher kommen wir zur nächsten Statistik, den finanziellen
Rücklagen
Gemäß einer Auswertung der BaFin haben mehr als die Hälfte der Leute einen Notgroschen von über sechs Monatsgehältern. Das bedeutet, sie könnten ihre Lebenserhaltungskosten für mindestens sechs Monate finanzieren, sollte beispielsweise ihr Einkommen wegbrechen.
Mehr als die Hälfte der Leute ist natürlich eine recht vage Aussage. Aus unserer Sicht ist es elementar, eine liquide Reserve zu haben – auch, um unnötige Kosten durch super hochverzinste Konsumkredite zu sparen, wenn wir mal in eine Notlage geraten. Das sollten wir um jeden Preis vermeiden.
Falls Du wissen willst, wie hoch Dein persönlicher Notgroschen sein sollte, schau Dir unseren Blogpost zum Thema an.
Laut der Auswertung ist übrigens von den befragten Leuten ein Viertel nicht in der Lage, wenigstens drei Monate lang ihre Lebenshaltungskosten aus Rücklagen zu finanzieren.
Also, zuallererst sollten wir eine Reserve aufbauen, so viel ist sicher. Dann geht es um den nächsten Punkt und den im Grunde wichtigsten, wenn es darum geht, wie gut wir finanziell dastehen. Das Vermögen.
Langfristig betrachtet ist Vermögen nämlich wichtiger, da es Dich unabhängiger von Deinem aktiven Einkommen macht. Ein hohes Einkommen ist zwar hilfreich, aber ohne Vermögensaufbau wird es kaum möglich, die finanzielle Unabhängigkeit zu erreichen und irgendwann nicht mehr arbeiten zu müssen.
Vermögen
Also, gemäß einer Studie der EZB haben die Deutschen ein Vermögen von rund 427.000 Euro im Schnitt. Der Median liegt aber bei nur 110.000 Euro. Das bedeutet, dass die Hälfte der Leute unter und die Hälfte der Leute über 110.000 Euro hat.
Der Unterschied kommt daher, dass das Vermögen nicht gleichmäßig verteilt ist. Denn ein großer Teil des Vermögens gehört nur wenigen Menschen.
Aber diese Ungleichheit in der Vermögensverteilung ist deutlich zurückgegangen. Insbesondere bei Leuten mit wenig Geld gab es richtig große Zuwächse. Ich weiß, dass sich das nicht so anfühlt, wenn man in die Nachrichten schaut, aber das hat die Deutsche Bundesbank so erhoben.
Zurück zu den Zahlen: Der im Verhältnis niedrige Medianwert hat auch noch mit dem folgenden Punkt zu tun, nämlich der
Verteilung des Vermögens
Ganz grundsätzlich ist es laut der Bundesbank so, dass Haushalte mit wenig Geld ihr Vermögen eher auf der Bank oder in Versicherungsverträgen haben, während Haushalte mit viel Geld eher investieren, zum Beispiel in Aktien oder andere Unternehmensbeteiligungen.
Und damit hat man viel mehr Chancen auf ordentliche Gewinne, als wenn das Geld auf dem Konto liegt. Denn spätestens nach Abzug der Inflation ist da nix zu holen.
In Summe liegen trotzdem über 70% des Vermögens der Deutschen auf der Bank und in Versicherungen.
Wir schauen mal, was das Problem dabei ist:
Um auf ein Vermögen von 110.000 Euro zu kommen, also das Medianvermögen der Deutschen, müssten wir 20 Jahre lang knapp 200 Euro jeden Monat in globale ETFs investieren.
Solche globalen ETFs sind Aktien-Töpfe mit den größten Firmen der Welt drin. Die Gewinne, die wir damit machen können, spiegeln – so ganz vereinfacht ausgedrückt – die Entwicklung der Weltwirtschaft wider. Und die betrugen im langfristigen Durchschnitt rund 8%.
Würden wir den gleichen Betrag monatlich auf die Bank aufs Tagesgeld bei durchschnittlichen Zinsen von 2% legen, bräuchten wir 33 Jahre, also 13 Jahre länger!
Auf dem Girokonto wäre es noch schlimmer, da bräuchten wir 46 Jahre. Also mehr als doppelt so viel, als wenn wir ordentlich investieren.

Aktien und ETFs
Zwar ist der Anteil derer, die in Aktien investieren, in den letzten zehn Jahren von 13,1 auf 17,6% gestiegen.
Das ist an sich erstmal zu begrüßen, aber wenn wir einzelne Aktien kaufen, ist die Wahrscheinlichkeit total hoch, dass wir Geld verlieren!
Gemäß Finanztip haben über 50% der US-Aktien zwischen 1926 und Ende 2023 Verluste gemacht. Die typische Aktie hat -8% eingefahren. Das bedeutet: Die Wahrscheinlichkeit, mit einer Einzelaktie Geld zu verlieren, ist größer als die Chance, einen Gewinn zu erzielen!
Trotzdem hat der US-Aktienmarkt über die Jahre insgesamt stark an Wert gewonnen. Aber das kommt von wenigen, besonders erfolgreichen Aktien. Nur 83 Unternehmen – das sind nur 0,3% der US-Aktien – haben für die Hälfte der Wertsteigerungen gesorgt.
Weltweit sieht es ähnlich aus: Zwischen 1990 und 2018 haben weniger als 1% der Aktien außerhalb der USA die ganzen Gewinne verursacht.
Die Sache ist die: Es ist nahezu unmöglich, die zukünftigen Gewinneraktien vorherzusagen. Sogar professionelle Fondsmanager schlagen den Markt nur super selten langfristig.
Mit einem globalen Aktien-ETF hingegen hast Du deutlich bessere Chancen: Du profitierst von den Gewinnen der erfolgreichsten Aktien – ohne das Risiko einer Fehlinvestition in Einzelaktien. Und nimmst so – ganz vereinfacht ausgedrückt – die Entwicklung der Weltwirtschaft mit. Nicht mehr und nicht weniger.
Doch auch mit ETFs verlieren super viele Leute hierzulande Geld. Warum das so ist und wie Du die Fehler vermeiden kannst erfährst Du in diesem Blogpost hier.