Wie viele ETFs sollte man haben?

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Wie viele ETFs

Vielleicht hast Du auch schon mal gehört, dass es ausreichen kann, für Deine Altersvorsorge bzw. Deinen Vermögensaufbau in nur einen einzigen ETF zu investieren. Ob das wirklich so ist oder ob wir mehr ETFs brauchen und wenn ja, wie viele – das schauen wir uns in diesem Blogpost mal an.

Keine Lust zu lesen? Schau Dir unser Video zum Thema an:

Im Grunde kommt es beim Vermögensaufbau auf zwei Dinge an:

  1. Eine breite Streuung und
  2. eine langfristige Anlage.

Wenn wir diese beiden Punkte berücksichtigen, haben wir schon mal 90% richtig gemacht. Denn die meisten Leute verlieren Geld, weil sie entweder nicht breit genug anlegen und so ein hohes Risiko tragen, weil sie z.B. in nur ein paar einzelne Aktien investieren. Wenn dann eine Firma pleite geht, ist eine ganze Menge Geld weg. Stichwort Wirecard.

Oder sie verlieren Geld, weil sie zum Beispiel in einer Krise kalte Füße bekommen, aus Panik verkaufen und so ordentliche Verluste einfahren.

Wenn wir hingegen breit gestreut und langfristig anlegen, reduzieren wir die Risiken enorm, haben aber gute Renditeaussichten, weil wir auch in Aktien investieren können.

Und dafür eignen sich am besten globale Aktien-ETFs.

Verhältnismäßig risikoarm ist das, weil wir sehr breit anlegen. Wir investieren weltweit und branchenweit in Tausende Aktien gleichzeitig und spekulieren nicht auf die Entwicklung von einzelnen Firmen.

Und wir investieren langfristig, also mindestens über 10-15 Jahre, damit uns kurzfristige Kursschwankungen nichts anhaben können.

Mit so einer Anlage nehmen wir einfach die globale Marktrendite mit und die lag langfristig während der letzten 120 Jahre im Schnitt bei 7-8% bzw. inflationsbereinigt bei 5-6%. Nur mal zum Vergleich: Auf Deinem Tagesgeldkonto bekommst Du langfristig eine inflationsbereinigte Rendite von 0%. Das ist also keine gute Anlagemöglichkeit.

Wenn Du Dich jetzt fragst, ob Du außer ETFs noch andere Anlageklassen brauchst, dann schau Dir unseren Blogpost hierzu an.

Kann ein ETF reichen?

Nun war aber die Frage, ob bereits ein einziger ETF reichen kann.

Gerade mit Blick auf die Vorgabe “breite Streuung” wirkt das ja erstmal widersprüchlich. Doch tatsächlich ist es möglich, mit nur einem einzigen ETF die gesamte Welt abzubilden.

Aber Vorsicht: Die ETF-Namen sind da leider etwas irreführend: Sehr bekannt ist ja der Index MSCI World, der nach ganze Welt klingt, klar. Investieren wir aber nur in einen ETF auf den MSCI World, bilden wir lediglich die entwickelte Welt ab.

Ein super wichtiger Bestandteil unserer Weltwirtschaft sind aber auch die Schwellenländer. Die machen mittlerweile über 40% unserer globalen Wirtschaftsleistung aus. Wenn wir nur in den MSCI World investieren, lassen wir also diese gesamte Anlageklasse außen vor und diversifizieren nicht ausreichend!

Wenn es wirklich unbedingt nur ein ETF sein darf, sollten wir auch einen auswählen, der die Schwellenländer beinhaltet. Da gibt es z.B. den Index MSCI ACWI. Das steht für All Country World Index und der beinhaltet wenigstens einen kleinen Anteil an Schwellenländern. Ebenso der FTSE All-World Index.

Um das Verhältnis von entwickelten Ländern zu Schwellenländern zu optimieren, können wir auch in zwei ETFs investieren. Dann würden wir mit einem ETF die entwickelte Welt und mit einem ETF die Schwellenländer abbilden – im Verhältnis von etwa 70/75 zu 25/30 Prozent.

Damit erhöhen wir unsere Renditechancen ein bisschen, im Vergleich zu der Variante mit einem globalen ETF, aber wir müssen auch immer wieder schauen, ob unser Portfolio im Lot ist – ob also das Verhältnis der beiden ETFs zueinander so bleibt, wie es sein soll.

Denn entwickelt sich ein ETF stärker als der andere, kann es passieren, dass die Gewichtung aus den Fugen gerät und wir nachjustieren müssen. Das nennt sich im Fachjargon Rebalancing.

Die Frage, ob Du nun einen oder zwei Aktien-ETFs wählen solltest, hängt also in erster Linie davon ab, ob Du Dich ab und zu mit dem Thema beschäftigen willst – dann kannst Du auch zwei ETFs nehmen – oder ob Du wirklich einmal alles aufsetzen und nie wieder was damit zu tun haben willst. Dann solltest Du nur einen einzigen, globalen ETF nehmen.

Ok, aber welche konkreten ETFs – je nach Szenario – solltest Du jetzt kaufen?

Die richtige ETF-Wahl

Klar könnte ich Dir jetzt irgendwelche ETFs nennen, die kannst Du Dir übrigens auch einfach aus dem Internet raussuchen. Aber jetzt muss ich Dich wahrscheinlich enttäuschen: Das wäre keine gute Idee.

Einfach blind etwas “nachzumachen” schadet Dir sehr wahrscheinlich, weil Du viele Anfängerfehler machen wirst und im schlimmsten Fall Deine ETFs mit Verlusten verkaufst, weil Dir die Grundlagen nicht klar sind und Du aus irgendwelchen Gründen kalte Füße bekommst.

Genauer gesagt gibt es viel wichtigere Fragen vorab zu klären, bevor es um die konkreten ETFs geht:

  • Wie steht es um Deine Fähigkeit, Kursschwankungen auszuhalten? Also emotional und real
  • Solltest Du nicht nur in Aktien-ETFs, die wir uns gerade angeschaut haben, sondern auch in andere, konservativere Anlageklassen investieren? Wenn ja, in welche und mit welcher Gewichtung?
  • Hast Du genug Hintergrundwissen, um Krisen gut auszuhalten?

Du musst also selbst einmal die paar Aspekte verstehen, die wichtig sind und die entscheidenden Fragen beantworten. Das ist nicht viel, aber sehr entscheidend, um Dich sofort sicherer zu fühlen.

Ich weiß, das klingt anstrengend, aber wenn wir die Grundlagen nicht drauf haben, werden wir uns einfach nie mit unseren Finanzen wohlfühlen – egal, wie viel Geld wir haben.

Da für viele von uns die Fülle an Informationen, die es im Netz gibt, erschlagend ist und gegensätzliche Aussagen wirklich jeden verwirren, haben wir 2016 unser Online-Programm ins Leben gerufen. Wir leisten quasi Hilfe zur Selbsthilfe, um schnellstmöglich in die Umsetzung zu kommen.

Wir haben mit Tausenden von unseren Altersvorsorge-Kursteilnehmern zusammengearbeitet, so dass wir so gut wie alle typischen Fehler kennen, wo Leute hängen bleiben oder wo sie in der Regel falsch abbiegen.

Und wir können Dich daher mühelos durch den ganzen Prozess leiten:

Du bekommst eine klare Struktur vorgegeben, wodurch Du nie verwirrt sein wirst. Du kannst uns jederzeit Fragen stellen und schauen, wie es die anderen in der Community machen. Du wirst immer in guter Gesellschaft sein und Dich nicht alleine fühlen.

Allein dadurch, dass Du durch uns schneller investiert bist, spült Dir der Zinseszins-Effekt ein Vielfaches des Kurspreises auf Dein Konto.

Am besten schaust Du Dir erstmal unser kostenloses Webinar an, wo wir Dir nochmal den maximalen Durchblick im Geldanlage-Dschungel geben und danach entscheidest Du, ob Du alleine weitermachen willst oder mit uns gemeinsam.

Verfasst von Dr. Anna Terschüren
Veröffentlichung: 27. Juni, 2024
LETZTE AKTUALISIERUNG: 27. Juni, 2024
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