3 Dinge, die totale Geldverschwendung sind!

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totale Geldverschwendung

In diesem Blogpost geht es um drei Dinge, die totale Geldverschwendung sind.

Keine Lust zu lesen? Schau Dir unser Video oder hör Dir unsere Podcastfolge zum Thema an:

Kommen wir direkt zum ersten Punkt:

1. Geld auf dem Tagesgeldkonto „anlegen“

Nach vielen Jahren niedriger Zinsen gibt es ja nun endlich wieder was auf dem Tagesgeldkonto. Aktuell sind das rund 3-4% Zinsen, während es vor drei Jahren beispielsweise nur 0,15% waren.

Sollten wir uns jetzt nicht einfach darüber freuen und unser Geld schön risikoarm auf der Bank lassen?

Das wäre leider absolute Geldverschwendung, denn auf diese Weise würde unser Geld weniger werden und nicht mehr. Auch mit 4% Zinsen. Wie kann das denn jetzt sein?

Als es nur 0,15% Zinsen gab, gab es auch kaum Inflation. Der Durchschnitts-Döner hat zum Beispiel über Jahre unverändert 4 Euro gekostet, weil die Preise für Lebensmittel und Co. nicht gestiegen sind.

In Zeiten mit wieder höherer Inflation hingegen, so wie in den letzten Jahren, steigen die Preise kontinuierlich an. Der Döner kostet mittlerweile 7 Euro im Schnitt im Vergleich zu 5 Euro Ende 2021, das ist eine Dönerinflationsrate von durchschnittlich 11,8% pro Jahr!

Das bedeutet jetzt mit Blick auf unsere Zinsen: Die 3-4% bringen mir gar nicht unbedingt mehr als 0,15%, wenn meine Ausgaben genau so oder sogar noch mehr steigen.

Um nun herauszufinden, wie viel uns von den Zinsen wirklich bleibt, gibt es die sogenannten Realzinssätze. Das sind die, wo die Inflation bereits abgezogen wurde.

Hier siehst Du die Realzinssätze auf Bankeinlagen gemäß der Deutschen Bundesbank:

Bis 2003: Habenzinsen Banken / Sichteinlagen von Privatkunden mit höherer Verzinsung / Realverzinsung, ab 2003: Realzinssätze Banken DE / Neugeschäft / Einlagen privater Haushalte, täglich fällig

Quelle: Deutsche Bundesbank: Realzinssätze auf Bankeinlagen, URL: https://www.bundesbank.de/de/statistiken/geld-und-kapitalmaerkte/zinssaetze-und-renditen/realzinssaetze-auf-bankeinlagen/realzinssaetze-auf-bankeinlagen-772412

Die Zahlen sprechen wohl für sich: Die Zinsen, die wir auf der Bank bekommen, können nur bestenfalls die Inflation auffangen. Aber noch nicht mal das in letzter Zeit, obwohl es ja wieder mehr Zinsen gab als zuvor!

Du siehst also: Zinsangaben ohne Inflation, mit denen die Banken werben, sind schlicht irreführend und helfen uns nicht!

Ganz im Gegenteil: Sie sind super gefährlich, denn ganz viele Menschen fallen aktuell auf die höheren Zinsen rein und lassen ihr Geld so auf dem Tagesgeldkonto auch noch guten Gewissens liegen. Weil sie nicht mitbekommen, was für einen schlechten Deal sie da eigentlich eingehen.

Wenn Du genauer verstehen willst, warum Du mit „sicheren“ Anlagen auch niemals Gewinne machen kannst, schau Dir unseren Blogpost hierzu an.

Hast Du die Inflation nicht vor Augen, unterliegst Du der sogenannten Geldillusion, denn Du denkst, Dein Vermögen wächst, weil Du ein paar Zinsen bekommst, aber das Wachstum ist eben nur eine Illusion, da Dein Geld real an Wert verliert.

Das ist auch total ok, wenn es sich quasi um Deinen Sicherheitsanker handelt, an den Du immer rankommen möchtest, und der insbesondere im Wert nur wenig schwanken sollte. Also Deinen Notgroschen.

Da kommst Du nicht drum herum, auf risikoarme Anlagen zu setzen, mit denen Du keine Gewinne machst. Alles andere wäre völlig kontraproduktiv.

Sein Geld jedoch auf der Bank „anzulegen“ ist wirklich nutzlos. Im Grunde ist die Sache ganz simpel:

  • Lässt Du Dein Geld auf dem Girokonto liegen, wie es die meisten machen, verlierst Du real Geld: Die Inflation knabbert Stück für Stück Deine Ersparnisse weg.
  • Legst Du Dein Geld auf dem Tagesgeldkonto an, gelingt Dir hoffentlich ein Inflationsausgleich, wobei das auch nicht der Fall sein muss – wie wir ja eben hier gesehen haben.
  • Legst Du Dein Geld hingegen in globale, breit gestreute Aktien-ETFs an, wird sich Dein Geld vermehren.

Allerdings musst Du es unbedingt langfristig anlegen können, damit kurzfristige Wertschwankungen kein Problem sind. Langfristig heißt mindestens 10-15 Jahre.

Indem Du in globale, breit gestreute Aktienfonds investierst, minimierst Du außerdem enorm Risiken: Du kannst zwar ordentliche Gewinne erwarten, gehst aber gleichzeitig keine Risiken ein, die Du mit einzelnen Aktien hättest. Also beispielsweise einzelne Unternehmenspleiten.

Diese Streuung ist wirklich der Risiko-Minimierer Nummer Eins und das einzige sogenannte Free Lunch. Das bedeutet, es ist die alleinige Möglichkeit, Risiken zu reduzieren, ohne dass das zu Lasten Deiner Gewinne geht.

Aber es gibt ja noch weitere Möglichkeiten neben einer eigenen Anlage in ETFs. Besonders beliebt sind ja hierzulande auch Versicherungen für die Altersvorsorge. Damit kommen wir direkt zum zweiten Punkt, der absolute Geldverschwendung ist:

2. Versicherungen für die Altersvorsorge

Versicherer locken immer wieder Leute in ihre Altersvorsorge-Produkte, in dem sie insbesondere Steuervorteile anpreisen, in deren Genuss wir dann kommen – im Gegensatz dazu, wenn wir zum Beispiel eigenständig in ETFs anlegen.

Doch aufgrund von Steuervorteilen eine Versicherung abzuschließen ist so, wie 50 km zu einer Tankstelle zu fahren, um dort 5 Cent bei den Spritkosten zu sparen: Es rechnet sich einfach nicht.

Die meisten Versicherungen schaffen noch nicht mal einen Inflationsausgleich, schaut man auf aktuelle Untersuchungen zu Riester, Rürup, kapitalbildenden Lebens- oder Rentenversicherungen.

Das ist dann schlechter als das Tagesgeldkonto von eben und bedeutet, dass Du weniger aus Deiner Versicherung bekommst, als Du eingezahlt hast, wenn man eben berücksichtigt, dass unser Geld im Laufe der Zeit an Wert verliert.

Diese unterirdischen Ergebnisse haben insbesondere zwei Gründe:

  1.  haben Versicherungen super hohe Kosten, gerade im Vergleich zur eigenen Anlage in ETFs. Ist ja auch logisch, da macht das jemand anders für einen und der lässt sich dafür natürlich bezahlen. Mal ganz abgesehen von den Provisionen, die bei jedem Vertragsabschluss und bei jeder Erhöhung der Sparrate an den Versicherungsvermittler fließen – anstelle in deine Altersvorsorge.
  2. müssen die Versicherungen den Leuten ja garantieren, dass sie monatlich einen gewissen Betrag ausgezahlt bekommen. Deshalb können sie nur in sehr sichere Anlagen investieren, die aber wenig Gewinn bringen. Das Problem hatten wir ja bei Punkt 1 schon und das hat natürlich zur Folge, dass kaum etwas dabei herausspringt.

Und diese beiden Nachteile können leider keine staatliche Förderung und kein Steuervorteil auffangen.

Selbst vergleichsweise gewinnbringende und kostengünstige ETF-Rentenversicherungen kommen schlechter weg als die eigene Anlage in ETFs. Falls Dich das näher interessiert, schau Dir mal unseren Blogpost hierzu an.

Also die private Altersvorsorge über Versicherungen zu regeln, ist nur für die Versicherer sinnvoll – für uns Anleger aber nicht.

Auch die betriebliche Altersvorsorge lässt meist arg zu wünschen übrig. Selbst, wenn Dein Arbeitgeber richtig viel dazugibt und der Vertrag gut verzinst, hast Du am Ende oft weniger, als wenn Du das Geld auf dem Tagesgeldkonto liegen gelassen hättest.

Das ist leider kein Scherz, schau Dir gerne mal unsere aktuellen Berechnungen in unserem Artikel hierzu an.

Mittlerweile ist das Problem mit den Altersvorsorge-Versicherungen nicht nur in der Politik angekommen, sondern es gibt auch einen vernünftigen Reformvorschlag:

Bis Ende des Jahres soll es unter anderem auch ein „Altersvorsorge-Depot“ geben, worüber wir dann steuerbegünstigt und gefördert selbstständig mit Wertpapieren wie ETFs für unser Alter vorsorgen können.

Darauf warten wir persönlich auf jeden Fall schon seit Jahren und sind gespannt auf die Umsetzung.

Der nächste Punkt ist ziemlich anders als seine Vorgänger, aber auch ziemliche Geldverschwendung:

3. Dinge die Du nicht nutzt

Dieser Punkt klingt total offensichtlich, aber kaum wer beachtet ihn.

Ob Heimtrainer, Ski-Ausrüstung oder die typische Gitarre, die in fast jeder Wohnung in der Ecke steht: Wie oft sind wir anfangs erst total begeistert von einer Idee und kaufen uns das entsprechende Equipment mit voller Überzeugung, es regelmäßig zu nutzen…

… Um dann nach drei Monaten zu merken, dass man es nur zweimal in der Hand hatte und seitdem als Staubfänger dient.

Und dann gibt es wieder etwas, was im Weg rum liegt und bei der kommenden Frühjahrs-Ausmistaktion schweren Herzens verschenkt oder entsorgt werden muss. Oder halt weiterhin Platz wegnimmt, weil wir uns nicht trennen können.

Überleg mal: Je mehr Dinge wir in unseren Wohnzimmern, Kinderzimmern, Kellern und Garagen finden, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass wir ganz viele Sachen gar nicht oder kaum nutzen.

Sprich, wir haben da Sachen, für die wir Geld und somit Arbeitszeit aufgebracht haben, die aber nur Staub fangen. Deshalb sehen Eddy und ich bei jeder Sache auch die Kehrseite. Dinge nehmen nun einmal Platz weg, müssen aufgeräumt, instand gehalten oder zumindest gepflegt werden.

Darum stellen wir uns die folgende Frage vor jedem Kauf: Löst die Sache ein echtes Problem, das ich habe?

Klar, wir alle glauben meist, dass wir nur das besorgen, was wir benötigen. Wenn wir aber etwas kaufen, ohne uns bewusst diese Frage zu stellen, können wir auch erst im Nachhinein feststellen, dass wir die Sache möglicherweise gar nicht brauchten.

Damit wir unser Geld und somit unsere Arbeitszeit nicht unnötig verschwenden, sollten wir versuchen, schon vor einem Kauf unsere wahren Bedürfnisse so gut wie möglich zu kennen. Dabei gibt es ein paar einfache Tricks, die Dir schnell helfen können, ein besseres Gefühl zu bekommen und weniger Geld zu verschwenden:

  • Eine gute Hilfe, um da besser zu werden, ist, mit dem Kauf von etwas 30 Tage oder sogar länger zu warten. Haben wir dann immer noch den Wunsch, können wir eher davon ausgehen, dass der Kauf sinnvoll ist.
  • Nutze auch mal unseren Stundenlohnrechner, um herauszufinden, wie viel Arbeitszeit Du wirklich reinbuttern musst, um Dir die Sache zu kaufen. Das alleine wirkt manchmal schon Wunder.
  • Wenn es zum Beispiel um Sportequipment oder Musikinstrumente geht, können wir uns außerdem viel besser erstmal die Sachen leihen und so in Ruhe testen, ob wir dranbleiben. Kaufen können wir sie dann immer noch später.
  • Es lohnt sich auch richtig, regelmäßig mal seine Abbuchungen auf dem Konto durchzuschauen: Nutzt Du all die Abos, Mitgliedschaften und Streaming-Dienste wirklich? Oder versenkst Du nur regelmäßig Geld?

Selbst wir, die ja doch sehr minimalistisch leben, was Dinge betrifft, finden immer wieder Sachen, die wir nicht nutzen. Glücklicherweise wird das seltener und weniger, aber nur, weil wir da auch viel dran gearbeitet haben und uns wirklich vor jeder Anschaffung bewusst machen, ob wir die Sache in unserer Wohnung haben wollen oder das Abo Sinn macht.

Mittlerweile haben wir unter anderem fünf Ausgaben quasi abgeschafft, weil wir ohne sie nicht nur mehr Geld haben, sondern auch ein schöneres Leben. Welche das sind, erfährst Du in diesem Blogpost hier.

Verfasst von Dr. Anna Terschüren
Veröffentlichung: 08. November, 2024
LETZTE AKTUALISIERUNG: 10. November, 2024
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