Um finanziell unabhängig zu werden, können wir entweder mehr verdienen oder weniger ausgeben, klar. Mehr verdienen ist ein recht komplexes Thema und sieht für jeden individuell sehr unterschiedlich aus.
Deshalb schauen wir heute mal auf den zweiten Punkt und somit auf fünf Ausgaben, die Eddy und ich quasi abgeschafft haben, weil wir ohne sie nicht nur mehr Geld haben, sondern auch ein schöneres Leben.
Keine Lust zu lesen? Schau Dir unser Video zum Thema an:
Ausgabe Nr. 1
Aktionstage wie zum Beispiel Black Friday scheinen auf den ersten Blick für viele wie eine Goldgrube.
Die Angebote sind eine großartige Möglichkeit, Geld zu sparen, weil Geschäfte 20, 30, 40 Prozent Rabatt oder sogar noch mehr geben.
Die Ermäßigungen verleiten uns dann schnell dazu, einen Kauf als sinnvoll einzustufen.
Es gibt aber einen großen Unterschied zwischen dem Kauf von etwas im Angebot und dem Kauf von etwas, weil es im Angebot ist.
Wenn es beispielsweise eine Jacke gibt, die Du ohnehin kaufen wolltest und die jetzt von 200 auf 140 Euro reduziert ist, hast Du 60 Euro gespart.
Wenn Du sie jedoch nur kaufst, weil sie im Angebot ist, musst Du Dir das so vorstellen, als wärst Du jetzt einfach 140 Euro ärmer.
Zusätzlich liegt der Quatsch dann erstmal bei einem zu Hause rum, bevor er dann irgendwann vielleicht tatsächlich mal genutzt wird. Wenn überhaupt.
Deshalb halten Eddy und ich uns komplett von solchen Aktionstagen oder ähnlichem fern. Wir haben keine Newsletter von irgendwelchen Firmen abonniert und kaufen nur Sachen, die wir genau jetzt brauchen.
Auch im Supermarkt interessieren uns Rabatte nicht.
Wir kaufen nichts auf gut Glück oder weil es günstig ist und wir heute denken: „Irgendwann nutzen wir das bestimmt“.
Ist das, was wir grad brauchen, im Angebot – super, Schwein gehabt! Ist es nur zum Normalpreis verfügbar – auch ok.
Wir halten nichts von Schnäppchenjagd. Und stehen so summa summarum finanziell wesentlich besser da – auch, wenn wir ein Sonderangebot verpassen und den Normalpreis zahlen müssen.
Ausgabe Nr. 2
Gegenstände zu kaufen, steigert unser Glück ganz allgemein nur kurzfristig und in geringem Maße. Das haben nicht nur wir gemerkt, auch die Wissenschaft ist da auf unserer Seite.
Schauen wir mal auf das Beispiel Smartphones:
Die Geschwindigkeit, mit der heutzutage neue Handys auf den Markt kommen, übersteigt bei weitem unseren tatsächlichen Bedarf, sie zu ersetzen. Trotzdem gibt es genug Leute, die neue Sachen kaufen, nur weil es die neueste Version gibt.
Eddy hat sich früher gerne mal das neueste Smartphone gekauft – nur, weil es eben die neueste Version war. Auslöser waren oft so Features wie eine bessere Kamera oder irgendwelche anderen, neuen Funktionen, die aber nicht so wirklich wichtig sind.
Sein aktuelles Gerät hätte es aber noch ein paar Jährchen gut gemacht.
Heute kaufen wir Gegenstände nicht mehr, weil sie neu sind, sondern in der Regel nur aus zwei Gründen:
Entweder, weil sie uns tolle Erlebnisse bringen.
Das können zum Beispiel Brettspiele sein oder auch eine Kamera, weil wir damit Erlebnisse einfangen können und sie zu einem späteren Zeitpunkt in unseren Köpfen erneut erleben können.
Oder wenn eine Zeitersparnis damit einhergeht.
Studien zeigen, dass „Zeit kaufen“ eine der besten Investitionen für das eigene Glück ist. So macht es für uns zum Beispiel Sinn, frühzeitiger einen neuen Laptop zu kaufen, wenn wir damit schneller und störungsfreier unsere Arbeit machen können.
Wir ersparen uns dann etwaigen Frust, wenn die Performance von unserer alten Apple-Möhre in die Knie geht. Und wir können sogar mehr Geld verdienen, weil Aufgaben schnell erledigt werden können.
Unsere Kaufentscheidungen hängen also zu einem großen Teil davon ab, welche Erlebnisse wir schaffen können und wie hoch eine Zeitersparnis sein wird.
Ausgabe Nr. 3
Wir lieben es ja, zu reisen und Erinnerungen zu sammeln. Und früher haben wir von unseren Reisen auch gerne mal etwas mitgebracht. Zum Beispiel große Kochstäbchen aus Vietnam oder sowas.
Im Ausland fanden wir so Sachen super schön und waren total überzeugt, dass wir sie auch in der Heimat nutzen werden.
Aber zu Hause haben die Sachen dann doch nicht so in die Wohnung gepasst oder wir haben sie schlicht und einfach nicht genutzt. Und es gab wieder etwas, was im Weg rum lag und dann bei der kommenden Frühjahrs-Ausmistaktion schweren Herzens verschenkt oder entsorgt werden musste.
Die Stäbchen sind aus irgendwelchen Gründen noch da, wir nutzen sie aber nie zum Kochen.
Also verzichten wir heute komplett auf Reise-Souvenirs bzw. wenn, dann kaufen wir ausschließlich Dinge, die sich verbrauchen, wie Olivenöl, irgendwelche verrückten Süßigkeiten oder was auch immer.
Wir konservieren unsere Erinnerungen lieber in digitalen Bildern und Filmen oder in geschriebenen Worten in unserem Journal.
Diese Sachen haben nicht nur einen viel höheren emotionalen Wert, sondern sie sorgen auch dafür, dass unsere Wohnung super minimalistisch bleibt.
Ausgabe Nr. 4
Einer der größten Zeit- und Geldfresser ist ein Auto.
Ich meine, überleg mal: Wenn wir uns ein Auto für 25.000 Euro kaufen und jährlich vielleicht 2.500 Euro laufende Kosten haben, dann sind das auf 10 Jahre gesehen 50.000 Euro, die uns das Auto gekostet haben!
Diese 50.000 Euro clever angelegt können Deine komplette Altersvorsorge sein! Schau Dir dazu mal einen unserer beliebtesten Beiträge hier an.
Also klar ist, der Kauf eines Autos will richtig, richtig gut überlegt sein. Also ob es wirklich notwendig ist oder ob heutzutage nicht ein elektrobetriebenes Lastenrad oder Ähnliches ausreicht.
Für Eddy und mich kommt ein Auto zumindest aktuell auf keinen Fall ins Haus. Also vors Haus. Wir nutzen viel lieber öffentliche Verkehrsmittel oder leihen uns mal eins, wenn es unbedingt nötig sein sollte.
Aber klar, wir leben in Hamburg in der Großstadt und verreisen oft. Und ja, wir wissen, dass nicht alle Leute auf ein Auto verzichten können und das in ländlichen Gegenden sehr schwierig sein kann.
Aber am Verkehr hier mitten in der Stadt kann man gut sehen, dass es doch noch massives Einsparpotenzial bei so einigen Leuten gibt 😉
Falls Du für Dich mal beurteilen willst, ob sich ein Auto in Deinem ganz persönlichen Fall lohnt, schau Dir unseren Artikel mit Rechner zum Autokauf an.
Ausgabe Nr. 5
Wenn Du unsere aktuellen Videos auf YouTube anschaust, wirst Du feststellen, dass ich immer das gleiche Oberteil anhabe. Ok, ich hab da ehrlicherweise mehrere Stück von, aber es sind halt die gleichen.
Um das mal so zusammenzufassen: Wir haben unsere Garderobe massiv simplifiziert.
Im Vergleich zu früher kaufen wir viel weniger und seltener Kleidung. Und in den letzten Jahren haben wir Schritt für Schritt jedes Jahr mehr Klamotten aus unserem Kleiderschrank in die Altkleidersammlung gegeben.
Heute passt unsere gesamte Kleidung jeweils in einen mittleren Rollkoffer und unser Schrank ist super übersichtlich.
Auch hier ist der Vorteil nicht unbedingt der, dass wir Geld sparen, sondern dass wir so viel weniger Entscheidungen treffen müssen. Und das ist nicht nur an Drehtagen so; wir verbringen generell so gut wie keine Zeit damit, zu überlegen, was wir anziehen. Denn es gibt ja kaum Auswahl.
Wenn wir neue Kleidung brauchen, versuchen wir das, was wir haben und uns gefällt, einfach erneut zu kaufen. Klappt leider nicht immer.
Auch in diesem Bereich sind wir sehr rational. Wir glauben nicht, dass uns irgendein Kleidungsstück außergewöhnliche Freude bereiten kann, wie es zum Beispiel Erlebnisse oder Freundschaften können.
Deshalb legen wir hier keinen großen Wert darauf und beschäftigen uns nur mit dem Nötigsten.
So ganz allgemein gesprochen haben wir echt kein Problem mehr damit, Geld für etwas auszugeben, das uns wirklich Freude bringt und einen Wert hat. Da greifen wir gern mal richtig tief in die Tasche für.
Worum es uns hier geht: Wir wollen kein Geld aus Gewohnheit ausgeben oder weil wir unser Ego befriedigen und andere beeindrucken wollen. Denn haben wir da kein Auge drauf, kann die finanzielle Freiheit ganz schnell in weite Ferne rücken.
Darum haben wir die genannten Gründe für Käufe heute extrem minimiert. Das hat nicht nur unsere finanzielle Situation verbessert und uns dahin gebracht, wo wir heute sind, sondern hat uns jede Menge Freude im Leben geschenkt, weil wir Kaufentscheidungen sehr bewusst treffen.
Und wir haben dabei immer auch die Frage im Hinterkopf: Welche Konsequenz hat die Entscheidung für unser Glück im Leben?
Dadurch, dass Eddy und ich viele Sachen nicht mehr kaufen oder machen, sparen wir unendlich viel Zeit. Zeit, die wir für viel erfüllendere Dinge nutzen können.
Wir achten deshalb sehr darauf, wie viel Zeit ein Kauf in Anspruch nimmt. Und das nicht nur bei der Anschaffung, sondern auch bei der etwaigen Pflege, Lagerung und Verwendung.
In diesem Blogbeitrag haben wir übrigens drei eher unkonventionelle Finanztipps für Dich, schau mal rein.