Die beste Finanzstrategie für jedes Einkommen (30k, 60k, 90k+)

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beste Finanzstrategie

In diesem Blogpost erfährst Du die beste Finanzstrategie für jedes Einkommen. Wichtig ist: Egal bei welchem Gehalt Du gerade stehst – was wir hier für die erste Gehaltsgruppe erzählen, sind die Sachen, die auch in den höheren Gruppen sitzen müssen. Also los geht’s! Beginnen wir mit…

Keine Lust zu lesen? Schau Dir unser Video zum Thema an:

30.000 Euro Jahreseinkommen

… was netto monatlich ungefähr 1.800 Euro entspricht. Hier sind aus unserer Sicht zwei Dinge besonders wichtig:

1. Schulden vermeiden

Erstens: Vermeide Konsumschulden wie die Pest. Zinsen für Konsum zu zahlen ist wie eine negative Geldanlage. Hier schwimme ich gegen den Strom, weil mir der Kredit konstant Geld aus der Tasche zieht.

Habe ich Konsumschulden, sollte der Fokus darauf liegen, sie schnellstmöglich loszuwerden und keine neuen aufzubauen. Kein Konsumgut der Welt ist es wert, mich in eine Verschuldung zu begeben.

2. Mehr verdienen

Schauen wir nun mal auf den zweiten Aspekt, der super wichtig ist: Einen Fehler, den viele in dieser Einkommensklasse machen, ist, das Sparen zu priorisieren, anstelle ihre volle Energie dafür zu nutzen, ihr Einkommen zu erhöhen.

Viel Zeit darauf zu verwenden, zum Beispiel die besten Angebote für Lebensmittel zu finden, ist wenig zielführend.

Wenn wir unsere finanzielle Situation verbessern wollen, sollte der Fokus absolut auf mehr verdienen liegen, um sich erstens mehr leisten zu können und zweitens auch für später etwas zurücklegen zu können.

Geldfresser im Auge haben

Ok, das Sparen zu optimieren, ist hier kein großer Hebel.

Dennoch ist es wichtig, neben dem Fokus auf „Mehr Verdienen“ die größten Geldfresser im Auge zu behalten. Denn sonst wird weiterhin am Ende des Geldes noch zu viel Monat übrig bleiben.

Die größten Stellschrauben sind das Wohnen und – wer eins hat – das Auto.

Wohnen

Da es mit 1.800 Euro zumindest in der Großstadt schwierig wird, alleine gut zu wohnen, könnte jemand in dieser Einkommensklasse überlegen, in eine WG zu ziehen.

Das habe ich damals auch so gemacht. Neben den wertvollen Erfahrungen, die man beim gemeinsamen Wohnen macht, spart man sich so natürlich einen Haufen Kohle.

Neben der günstigeren Miete entstehen nämlich noch weitere Synergieeffekte: So werden Anschaffungen wie zum Beispiel eine Küche, ein Staubsauger oder vielleicht gar ein Auto usw., die man sonst alleine tragen müsste, durch alle geteilt.

Gerade, wenn Du noch jünger bist und keine Familie hast, ist das eine top Option, die ich nur jedem empfehlen kann. Wir kennen sogar Leute, die auch mit Familie in einer WG wohnen.

Auto

Die zweite große Stellschraube ist das Auto, dessen Kosten von vielen massiv unterschätzt werden. Ist auch nicht wirklich verwunderlich, denn die Aufwendungen, die ein PKW verursacht, sind einfach super schwer zu überblicken.

Beim Auto sollten wir also wirklich ganz genau schauen, ob es notwendig ist oder ob wir vielleicht näher an die Arbeit ziehen können. Oder ob – neben öffentlichen Verkehrsmitteln – Carsharing eine gute Alternative ist.

Mir ist aber auch total klar, dass das nicht bei jedem geht. Manche brauchen einfach ihr Auto, um von A nach B zu kommen, wenn sie in Gegenden wohnen, die schlecht an öffentliche Verkehrsmittel angebunden sind.

Dann ist es sehr wichtig, dass es einen Unterschied gibt zwischen einem Auto als Transportmittel (quasi als Vehikel, um Geld auf der Arbeit zu verdienen) und einem Auto als Statussymbol (also einem Geldfresser).

Wenn Du ein Auto wirklich brauchst, lautet die Frage also nicht “Auto: ja oder nein”, sondern “Welches ist die günstigste Möglichkeit, die den Zweck erfüllt?”

Falls Dich interessiert, was hier die wichtigsten Hebel sind und worauf Du achten solltest, schau Dir mal unseren Blogpost zum Thema an.

Wir sehen also, was in dieser Einkommensschicht finanziell am meisten helfen wird, ist Flexibilität: Sind wir bereit, in eine WG in die Nähe des Arbeit zu ziehen, für ein besseres Gehalt den Arbeitgeber zu wechseln und dafür vielleicht sogar in eine andere Stadt zu gehen, stehen die Chancen sehr gut, finanziell große Sprünge zu machen.

Notgroschen aufbauen

Unabhängig davon sollten wir in jedem Fall einen Notgroschen aufbauen. Der ist bei einem verhältnismäßig niedrigen Einkommen noch wichtiger als bei Besserverdienern, denn unvorhergesehene finanzielle Notlagen lassen sich hier viel schlechter abfangen.

Der Notgroschen sollte mindestens 3-10 Monats-Netto-Gehälter umfassen und jederzeit erreichbar auf dem Tagesgeldkonto liegen.

Ist der Notgroschen aufgebaut, können wir nun damit anfangen, Vermögen aufzubauen. Denn um künftig unsere Rentenlücke zu schließen, ist das ein super wichtiger Schritt.

Mit ETFs anfangen

Für den langfristigen Vermögensaufbau eignen sich am besten global gestreute ETFs. Auch Stiftung Warentest, Finanztip und die Verbraucherzentralen sehen ETFs ja als die beste Geldanlage für die allermeisten Leute an.

Mit 30.000 Euro Einkommen werden zwar die meisten beim Investieren keine riesigen Sprünge machen. Wir empfehlen aber trotzdem, auch mit ganz kleinen Beträgen anzufangen, um eine Gewohnheit zu etablieren.

Am besten automatisieren wir unsere Finanzen, damit wir uns mit voller Energie den anderen hier genannten Dingen – wie mehr verdienen – widmen können. In diesem Blogpost erfährst Du, wie das funktioniert.

Das habe ich genau so gemacht. Ich habe mit einem recht kleinen Gehalt mit dem Investieren angefangen und später mit steigendem Einkommen immer mehr angelegt.

A propos steigendes Einkommen, kommen wir nun zur nächsten Gehaltsstufe:

60.000 Euro Jahreseinkommen

Das entspricht ungefähr 3.100 Euro netto monatlich. In dieser Gehaltsklasse haben wir bereits alle Möglichkeiten, uns entspannt finanziell gut aufzustellen.

Finanzielle Unabhängigkeit zu erreichen, also so viel Vermögen aufzubauen, dass wir nicht mehr arbeiten müssen, ist hiermit schon relativ einfach in 15-20 Jahren machbar, wenn wir an den richtigen Stellschrauben drehen.

Auch hier gilt es zuerst, den Notgroschen aufzubauen. Wie schon eben erklärt, sollten wir mindestens 3-10 Netto-Monatsgehälter auf dem Tagesgeldkonto haben.

Wann willst Du finanziell unabhängig sein?

Nun überlegst Du Dir, wann Du die finanzielle Unabhängigkeit erreichen willst. Erst zur Rente mit 67 oder vielleicht sogar um einiges früher?

De facto müssen wir alle irgendwann finanziell unabhängig werden, um überhaupt in Rente gehen zu können. Das trifft natürlich auf Selbstständige zu, die komplett eigenständig vorsorgen müssen, aber auch Angestellte müssen natürlich die Rentenlücke schließen, wenn sie auch später nach ihren Vorstellungen leben und nicht jeden Cent zweimal umdrehen wollen.

Je nachdem, was wir für ein gutes Leben brauchen, ergibt sich daraus unsere benötigte Sparquote – also wie viel wir von unserem Einkommen jeden Monat sparen müssen.

Das Gute ist: Bereits mit einem Einkommen von 60.000 Euro im Jahr müssen sehr große Sparraten kein Traum sein und wir können relativ entspannt 10 oder gar 20 Jahre vorm offiziellen Rentenalter finanziell unabhängig werden.

Das weiß ich, weil ich es genauso gemacht habe. Schau Dir diesen Blogpost hier an, wo ich erzähle, wie ich in 15 Jahren finanziell unabhängig geworden bin.

Solange wir unsere notwendige Sparquote immer ohne Probleme erreichen, brauchen wir uns um unser Konsumverhalten eigentlich keine Sorgen zu machen und wir können mit der restlichen Kohle machen, was wir wollen.

Sollten wir jedoch trotz höherem Einkommen Probleme haben, unsere notwendige Sparquote zu erreichen, macht es natürlich Sinn – wie im ersten Teil beschrieben – sich zuerst an die größten Geldfresser Wohnen und Auto zu machen. Wenn wir dann noch mehr rausholen wollen, können wir unsere alltäglichen Konsumausgaben unter die Lupe nehmen.

Und jetzt schauen wir mal darauf, was die beste Strategie bei

90.000 Euro Jahreseinkommen und mehr

…ist. Hiermit kommen wir auf ein monatliches Nettoeinkommen von rund 4.400 Euro. Und dabei gilt natürlich auch alles aus der vorherigen Einkommensschicht, was Notgroschen und Investments angeht. Doch lauert auf die Hochverdiener eine ganz neue Falle:

Lifestyle-Inflation

In dieser Einkommensklasse spielt Status oft eine größere Rolle als in den anderen. Damit meine ich jetzt nicht nur das Offensichtliche, wie ein dickes Auto zu fahren oder teure Klamotten zu tragen.

Status kann auch etwas subtiler eine Rolle spielen, wenn wir zum Beispiel mit teuren Urlauben oder sowas zeigen wollen, dass wir es “geschafft” haben.

Keiner von uns will so sein, aber wenn wir mal tief in uns hineinschauen, können wir meist irgendwelche Tendenzen derart entdecken.

Und sowas kann zu einem riesigen Geldfresser werden. Denn habe ich das Gefühl, mit meinen Kollegen oder Freunden mithalten zu müssen, was deren Lifestyle betrifft, steigen meine Ausgaben einfach mit meinem Gehalt.

Dann lande ich im goldenen Hamsterrad und hab mich – ehe ich mich versehe – meinem Job versklavt, um meine Ausgaben weiterhin bedienen zu können.

Um das zu vermeiden, hilft es am allermeisten, immer zu hinterfragen, ob mir eine Sache wirklich das Geld wert ist oder ob ich etwas in erster Linie mache, um gut anzukommen bzw. weil das von mir erwartet wird.

Wenn wir diese Ausgaben-Falle kennen und uns vor ihr zu schützen wissen, sind hohe Sparraten natürlich ein Klacks, denn mit diesem Gehalt lässt sich wirklich super einfach viel zur Seite legen.

Zeitmanagement und Geld clever nutzen

Nun kommt eine kleine Wende. Denn nun wird es wichtig, unser Geld nicht nur richtig zu managen, sondern auch sinnvoll auszugeben. Das knappe Gut in dieser Einkommensschicht ist meistens die Zeit. Klar, die hohen Gehälter gehen oft mit viel Arbeit und erhöhten Arbeitsdruck einher.

So müssen wir eher schauen, wie wir uns Zeit wieder schlau zurückkaufen.

Sprich, wir sollten uns Services einkaufen, die uns außerhalb der Arbeit wieder Freiräume schaffen. Das wäre zum Beispiel eine Putzhilfe, sich Essen liefern zu lassen oder die Wäsche von einem Service reinigen zu lassen und so weiter.

Es geht also darum, aus der „Alles-selbermachen“-Falle rauszukommen und Geld so einzusetzen, dass Dein Leben kontinuierlich besser wird.

Falsche Finanzberatung vermeiden

Allerdings gibt es eine Sache, die Du gerade mit Deinem hohen Gehalt besser nicht auslagerst:

Deine Finanzen.

Vermögensberater locken am allerliebsten Besserverdiener mit besonderen „Premium“-Angeboten. Und so werden gut verdienende Leute, wie Ärzte zum Beispiel, zu den größten Opfern schlechter Anlageprodukte.

Was das Problem mit solchen Angeboten ist und warum gerade gut verdienende Leute dazu neigen, ihr Geld unbewusst zum Fenster rauszuwerfen – und sich dadurch ihrem Job oder Unternehmen versklaven – erfährst Du in diesem Blogpost mit den drei größten Finanzfehlern von Besserverdienern.

Verfasst von Dr. Anna Terschüren
Veröffentlichung: 26. August, 2024
LETZTE AKTUALISIERUNG: 26. August, 2024
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