3 unübliche Finanztipps, die mich finanziell unabhängig gemacht haben

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unübliche Finanztipps

Hier kommen drei unübliche Finanztipps, die mich finanziell unabhängig gemacht haben.

Keine Lust zu lesen? Schau Dir unser Video oder hör Dir unsere Podcastfolge zum Thema an:

Tipp Nummer 1: Nur Du selbst kannst Dich gut um Deine Finanzen kümmern

Das absolute Fundament, um finanziell unabhängig zu werden, bildet die Eigenverantwortung. Das mag offensichtlich klingen, aber die wenigsten Leute handeln danach. Das kann man zum Beispiel auch sehr gut an diesen Zahlen hier sehen:

Laut der Bundesbank liegt über 40% des Vermögens der Deutschen auf dem Bankkonto. Das Problem ist aber: Das Geld wird so einfach der Inflation überlassen und verliert so kontinuierlich an Wert.

Denn dadurch, dass die Inflation ständig an unserem hart verdienten Einkommen knabbert, verbrennen wir aktiv Geld.

Und das alles findet unbemerkt statt. Wenn Du zum Beispiel 20.000 Euro auf dem Konto hast, liegen da in 10 Jahren immer noch 20.000 Euro. Das Problem ist aber, dass sie dann nur noch 16.000 Euro wert sind. Nach 20 Jahren 13.000 Euro und nach 30 Jahren nur noch fast die Hälfte, also 11.000 Euro.

Jedes Jahr verlieren die 20.000 Euro also zwischen 300 bis 400 Euro an Wert – für nichts.

[GRAFIK 01]

Die meisten Leute ignorieren das aber eher – schließlich bekommt man das ja kaum mit. Das sind dann aber die gleichen Leute, die bis 67 Vollzeit arbeiten und in der Rente jeden Cent zweimal umdrehen müssen, weil sie ihr Geld nicht früher geschützt haben. Und dann können sie es auch nicht mehr rückgängig machen.

Dann gibt es die Leute, die sich schon durchringen, etwas zu machen und zum Beispiel zu einem Finanzberater gehen. Doch auch hier wird ja wieder die Verantwortung an jemand anderen abgegeben, was meist dazu führt, dass einem viel zu teure Produkte verkauft werden. Von denen hat zwar der Finanz”berater” etwas, aber nicht man selbst.

Falls Dich näher interessiert, warum sich Versicherungen nicht zum Vermögensaufbau eignen, schau Dir unseren Blogpost an.

In Summe liegen über 70% des Vermögens der Deutschen auf der Bank und in Versicherungen. Und leider weist das klar darauf hin, dass die Mehrheit der Menschen nicht gut genug finanziell gebildet ist und in dem Bereich noch keine Verantwortung übernommen hat.

Klar ist doch: Niemand von uns will sich Sorgen über Geld machen müssen. Das ist aber unmöglich, wenn wir nie das Ruder in die Hand nehmen, sondern es äußeren Faktoren überlassen, was mit unserem Geld passiert.

Denn niemand interessiert sich so sehr für deine Finanzen wie Du – nicht der Staat und auch nicht irgendein Finanzberater. Je dringender wir das abgeben wollen, desto eher kann uns der Finanzberater verkaufen, was er will. Und um so mehr machen wir uns abhängig.

Und dann haben wir noch mehr Bauchschmerzen mit dem Thema als vorher, weil wir einen Vertrag unterschrieben haben, den wir nicht mal ansatzweise verstehen. 

Wie viele Leute wissen schließlich, wie hoch die Provisionen und Gebühren sind? Die werden ja nicht in bar oder per Karte bezahlt – sondern mit jeder Transaktion, bei der Du denkst, dass das Geld eigentlich in Deine Altersvorsorge geht.

Wir müssen da also selbst irgendwie ran. Das ist alles bestimmt nicht immer einfach, aber die einzige Möglichkeit, sicher Frieden mit unseren Finanzen zu finden.

Mit welcher Methode werden wir finanziell unabhängig?

Um also finanziell unabhängig zu werden, müssen wir eine Methode finden, unser verdientes Geld möglichst sicher zu vermehren.

Aber wie sollen wir denn beurteilen, welches Investment dafür geeignet und welches zu risikoreich ist?

Der einzige Weg, um Risiken und Renditen richtig einschätzen zu können, ist ein Blick auf sehr langfristige Datenreihen.

Denn nur so können wir herausfinden, ob etwas dauerhaft funktioniert. Schauen wir nicht auf die Historie, können wir ja nur spekulieren, ob ein Investment „gut gehen“ wird oder nicht. Dann handelt es sich eher um eine Glaubensfrage als um eine rationale Entscheidung.

Also, was hat in den letzten Jahrzehnten funktioniert? Was hat die Wissenschaft herausgefunden und was bestätigt sich immer wieder in Studie um Studie?

Der Konsens – zumindest bei allen verbrauchernahen Forschern – liegt bei einer Geldanlage in globalen ETFs, die einfach nur die Entwicklung der Weltwirtschaft abbilden.

ETFs beinhalten oft Tausende von Aktien und mit so einer Anlage nehmen wir einfach die globale Marktrendite mit. Die lag langfristig während der letzten 120 Jahre im Schnitt bei 7-8% bzw. inflationsbereinigt bei 5-6%.

Hiermit werde ich also finanziell sehr sicher langfristig erfolgreich. Um das genauer zu verstehen, müssen wir auch nicht BWL studieren, sondern wirklich jeder kann sich das Wissen dazu innerhalb kurzer Zeit draufschaffen.

Wenn Du wissen willst, wie Du seriös und spekulationsfrei mit globalen ETFs die finanzielle Unabhängigkeit erreichst, schau Dir am besten unser kostenloses Webinar an.

Ja, niemand von uns ist mit einem ordentlichen Wissensstand über Finanzen auf die Welt gekommen, aber es ist wenigstens für uns alle erlernbar.

J.D. Roth von Get Rich Slowly hat es am besten ausgedrückt:

„Eine der wichtigsten Lektionen, die Du lernen kannst, ist, dass sich niemand mehr um Dein Geld kümmert als Du selbst. Wenn Du dies erkennst, wenn Du die Verantwortung für Deine eigenen finanziellen Entscheidungen übernimmst (anstatt sie von anderen treffen zu lassen), kann das ein enormes Gefühl von Macht und Kontrolle in Dein Leben bringen.“

Dass ich das früh erkannt hab und darum auch schon früher als die meisten mit dem Investieren begonnen hab, hat ehrlicherweise auch viel damit zu tun, dass mich das Thema Finanzen begeistert. Da hatte ich einfach Glück.

So hab ich mir zügig angeeignet, wie ich mich darum kümmern kann, ohne auf andere angewiesen zu sein. Das Gute ist aber, dass mittlerweile die Informationen wirklich so leicht zugänglich sind, dass das auch jemand hinkriegt, der da kein initiales Interesse mitbringt. Versprochen, das sehen wir täglich in unserer Arbeit 🙂

Als ich damals angefangen hab, mich mit dem Investieren zu beschäftigen, bin ich recht schnell auf den nächsten Tipp gestoßen, der super unüblich ist – aber mit den größten Beitrag zu meiner finanziellen Unabhängigkeit geleistet hat:

Tipp Nummer 2: Mieten kann eine finanziell bessere Entscheidung sein als Kaufen

Auch, wenn es viele verschiedene Gründe gibt, warum die Leute eine eigene Immobilie haben möchten, sind die Hauptgründe finanzieller Natur, wie man auch hier an der Untersuchung von Engel & Völkers aus 2023 sehen kann.

Die meisten Leute erhoffen sich also finanzielle Vorteile durch ein Eigenheim. Aber geht die Rechnung wirklich für die Käufer auf? Also bringt ihnen die Immobilie mehr Wohlstand, als wenn sie weiterhin mieten würden? Was sagen da die Zahlen?

Natürlich ist eine solche Rechnung immer total abhängig von individuellen Faktoren. Es gibt super viele Aspekte, die darüber entscheiden, ob sich ein Immobilienkauf nun lohnt oder nicht.

Aber als wir dazu Szenarien gerechnet haben, sind wir fast vom Stuhl gefallen: Es ist nur schwer möglich, aus einem Eigenheim-Kauf ein gutes Investment zu machen.

Vergleichen wir zum Beispiel einen Käufer und einen Mieter von einer 100qm-Wohung in Hamburg-Niendorf, so hat der Mieter nach 20 Jahren ein um 400.000 Euro höheres Vermögen als der Käufer, wenn er das, was er in den Kauf gesteckt hätte, am globalen Aktienmarkt investiert. Natürlich abzüglich seiner Miete.

Und nicht nur das: Seine Investments erwirtschaften weiterhin einen Gewinn, von denen der Mieter monatlich locker seine Miete inklusive Mietsteigerungen und noch mehr zahlen kann.

Kredit < Miete = Milchmädchenrechnung

Ja, mietfreies Wohnen im Alter ist nicht der Punkt – auch, wenn das immer wieder als Pro-Argument fürs Eigenheim aufgeführt wird. Auch nicht, ob die Rückzahlungsrate vom Kredit höher oder niedriger als die Miete ist.

Entscheidend ist, wer das höhere Endvermögen hat. Denn nur das bestimmt darüber, was man sich für einen Lebensstandard leisten kann.

Wir haben es 2017 schon durchgerechnet, als wir mitten im Immobilienboom waren, und schon da hat sich eine eigene Immobilie tendenziell nicht gelohnt. Hat es schon zu den (ziemlich ungewöhnlichen) Hochzeiten kaum Sinn gemacht, ein Eigenheim zu kaufen, wenn man das Ganze langfristig betrachtet, lohnt es sich jetzt erst recht nicht.

Wir haben noch ein paar andere, ziemlich überraschende Dinge herausgefunden, als wir uns die Zahlen genau angeschaut haben. Hier findest du den kompletten Blogpost dazu.

Ich habe auf jeden Fall mein Geld nicht in ein Eigenheim, sondern in globale ETFs gesteckt. Davon kann ich entspannt meine Miete und meine anderen Ausgaben bis an mein Lebensende zahlen.

So, den nächsten Tipp bedenken leider die wenigsten Leute und der ist auch gerade beim Immobilienthema besonders wichtig:

Tipp Nummer 3: Fälle niemals eine Entscheidung anhand des Kaufpreises

Viele Leute sparen an der falschen Ecke, wenn sie mehr zur Seite legen wollen. Sie versuchen dann, billiger ihre Lebensmittel einzukaufen oder verzichten auf den Takeaway-Kaffee.

Viel wichtiger ist es aber, die großen Kostenblöcke genau zu kennen:

Um bei dem Beispiel von eben zu bleiben: Wenn ich mir ein Eigenheim kaufen will, sollte ich nicht nur mit der Kreditrate kalkulieren. Ich muss unter anderem auch die Kaufneben- und Instandhaltungskosten einbeziehen und darauf basierend entscheiden, ob ich mir das wirklich leisten kann bzw. will. Gerade die Instandhaltungskosten werden teilweise viel zu niedrig angesetzt oder sogar gnadenlos ignoriert – haben wir alles schon erlebt.

Das ist mit ein Grund, warum es zum Beispiel echt fahrlässig ist, beim Eigenheimkauf nur die Kreditrate mit seiner aktuellen Miete zu vergleichen und darauf basierend eine Kaufentscheidung zu treffen. Da werden die ganzen weiteren Kosten überhaupt nicht berücksichtigt.

Gleiches gilt beim Auto: Der Kaufpreis ist nur ein Teil, den ich zahle. Hinzu kommen natürlich Spritkosten, aber auch Reparaturen, Steuern und Versicherungen. Das sollte alles bei der Entscheidung mit einfließen, ob bzw. welches Auto ich mir zulege.

Das klingt alles total offensichtlich, aber die wenigsten rechnen das richtig durch!

Um einigermaßen zuverlässig unsere Sparquote bestimmen zu können, müssen wir für solche großen Anschaffungen immer die Gesamtkosten über die komplette Nutzungszeit schätzen, also die sogenannten Total Cost Of Ownership.

Ich hab auf jeden Fall die Gesamtkosten immer im Blick und tappe so nicht in die Falle, etwas zu kaufen, ohne vorher die Konsequenzen zu kennen. Vielleicht bin ich da auch ein wenig extrem, also quasi sehr fixkostenavers 🙂

Aber genau das hat natürlich dazu geführt, dass ich keinen riesigen Apparat an Ausgaben hab, die ich monatlich bedienen muss, sondern schon früh sehr viel zur Seite legen konnte.

Klar, vielleicht gehören für jemand anderen Haus und Auto zum glücklichen Leben dazu. Das ist natürlich total ok und das kann jeder machen, wie er will. Aber in diesem Blogbeitrag geht es ja um Finanztipps, die mich finanziell unabhängig gemacht haben.

Und wenn das auch dein Ziel ist, gehört da ganz klar dazu, immer die Gesamtkosten Deiner Anschaffungen über die Zeit im Blick zu haben und diese möglichst klein zu halten.

Fazit

Um das mal kurz zusammenzufassen: Der einzige seriöse Weg, finanziell unabhängig zu werden – abgesehen von einer sehr üppigen Erbschaft oder einem Lottogewinn – ist, eine hohe Sparrate aufzubringen und das Geld nicht auf dem Konto liegen zu lassen oder in eine Versicherung über irgendeinen “Berater” zu stecken, sondern eigenständig in ETFs zu investieren.

So habe ich das wie beschrieben ja auch gemacht. Allerdings hätte ich mir einiges an Zeit, Geld und Nerven sparen können, wenn ich ein paar blöde Fehler vermieden hätte. Welche das sind und wie Du sie rechtzeitig umgehen kannst, erfährst Du in diesem Blogpost hier.

Verfasst von Dr. Anna Terschüren
Veröffentlichung: 08. November, 2024
LETZTE AKTUALISIERUNG: 10. November, 2024
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