Kein Plan, wo Deine ganze Kohle hingeht?
Auf den ersten Blick mag das nach einer Mammutaufgabe klingen. Doch keine Sorge: Es gibt Wege, Deine Finanzen einfach zu optimieren und so den ersten Schritt in die finanzielle Freiheit zu machen und Dir ein Vermögen aufzubauen.
Eine Möglichkeit Ordnung in Dein Finanzleben zu bekommen, könnte ein Kontenmodell sein, mit dem Du immer und zu jeder Zeit den Überblick hast, was Deine Finanzen angeht.
Wir erklären Dir in diesem Beitrag, was es mit dem Thema auf sich hat.
Was ist ein Konten-Modell?
Ein Kontenmodell ist ein Konstrukt aus mehreren Konten für verschiedene Bereiche, auf die Du Deine Einkünfte verteilst.
Nun kommt es aber darauf an, das passende Kontenmodell für Dich zu finden. Es gibt nämlich viele verschiedene Konten-Modelle, die Finanzcoaches und Autoren entwickelt haben.
Nicht alle Konten-Modelle sind für jeden geeignet.
Du solltest Dir das aussuchen, das sich am besten mit Deiner Lebenssituation vereinbaren lässt und vom Aufwand her okay für Dich ist.
Vor- und Nachteile von Konten-Modellen
Wie alles im Leben haben auch Konten-Modelle Vor- und Nachteile.
Fangen wir mit den Vorteilen an: Wenn Du Dich für ein Kontenmodell entscheidest, hast Du einen besseren Überblick über Deine Finanzen. Außerdem kann es Dir nicht mehr passieren, in einem Lebensbereich zu viel Geld auszugeben.
Schließlich gibt es für jeden Lebensbereich einen festen finanziellen Rahmen – Overspending ausgeschlossen!
Und zu guter Letzt schaffst Du Dir so einen Rahmen, um Deine Sparziele zu erreichen und Vermögen aufzubauen.
Auf der Minusseite steht der teilweise hohe Aufwand, den die Kontenmodelle mit sich bringen. Vor allem die größeren Modelle wie das 5-Konten-Modell oder gar das 10-Konten-Modell können einen schnell überfordern.
Hier ist dann Ausdauer gefragt bzw. sollte man wirklich gute Gründe dafür haben, überhaupt so viele zu nutzen 😉
Welche Konten-Modelle gibt es?
Werfen wir nun einen Blick auf die verschiedenen Konten-Modelle. So kannst Du am besten herausfinden, welches Kontenmodell zu Dir passt.
Hier nun alle im Überblick:
Das 2-Konten-Modell
Beim 2-Konten-Modell hast Du ein Konsumkonto und ein Spar- / Investitionskonto. Auf den Konsumkonto packst Du maximal 80 Prozent Deines Einkommens.
Der Rest wandert auf Dein Investitionskonto, das Dir dient, um Vermögen aufzubauen und für größere Anschaffungen zu sparen.
Aufgrund seiner Einfachheit ist dieses Modell auch unser liebstes 🙂
Das 3-Konten-Modell
Das 3-Konten-Modell besteht aus einem Hauptkonto, einem Spaßkonto und einem Vermögenskonto.
Für das Hauptkonto sind 50 Prozent Deiner Einkünfte vorgesehen, die Du für alles Lebensnotwendige ausgeben kannst. Der Rest wird zwischen deinem Spaßkonto für Urlaube, Partys usw. und deinem Vermögenskonto aufgeteilt. Achtung, nicht schummeln: Auf Dein Vermögenskonto sollten mindestens 25 Prozent Deines Einkommens gehen, also am besten mehr als auf Dein Spaßkonto.
Das 4-Konten-Modell
Das 4-Konten-Modell hat keine festgelegten Quoten. Hier muss jeder für sich gucken, wie viel Geld er für welches der vier Konten aufbringen möchte. Es gibt das Alltagskonto für lebensnotwendigen und alltäglichen Konsum, das Versicherungskonto für – wer hätte es gedacht? – Versicherungen, das Anschaffungskonto, auf dem sich immer mindestens 3 bis 6 Monatseinkommen befinden sollten, und das Investitionskonto für Deine Altersvorsorge.
Das 5-Konten-Modell
Auch beim 5-Konten-Modell gibt es ein Alltagskonto für Deinen alltäglichen Konsum, Versicherungen, Lebensmittel usw. Zusätzlich solltest Du ein Konsumkonto für nicht alltägliche, aber notwendige Anschaffungen haben, und ein Spaßkonto für alles, was Dein Leben versüßt.
Um Deine Zukunft drehen sich das Zukunftskonto für Deine Altersvorsorge mit ETFs und Dein Investitionskonto für riskantere Investitionen, zum Beispiel eine Unternehmensteilhabe.
Es gibt keine festgelegten Prozentsätze.
Das 6-Konten-Modell
Weiter geht’s mit dem 6-Konten-Modell. Hier verteilst Du Dein Einkommen wie folgt: Maximal 55 Prozent Deiner Einkünfte bleiben auf dem Alltagskonto für Deinen Lebensunterhalt.
Jeweils 10 Prozent verteilst Du auf ein Rücklagenkonto für größere, ungeplante Ausgaben, ein Spaßkonto, ein Bildungskontofür Deine Bildung und Weiterentwicklung und ein Vermögenskontofür Deine Altersvorsorge. Die übrigen 5 Prozent packst Du auf ein Spendenkonto, mit dem Du die Welt besser machen kannst.
Das 7-Konten-Modell (Für Selbstständige: 8-Konten-Modell)
Puh, langsam wird es unübersichtlich. Wir hoffen, Du hast noch den Durchblick.
Beim 7-Konten-Modell gibt es ein Konto für Fixkosten, eins für Investments, eins für Bildung, eins für Dein Vergnügen, eins für Spenden, eins für Deine Visionen und eins für spätere Generationen.
Für Dein Fixkostenkonto sind 40 Prozent Deines Einkommens gedacht, für alle anderen Konten jeweils 10 Prozent.
Du bist selbstständig? Dann brauchst Du bei diesem Modell ein weiteres Konto für Deine Steuerrücklagen.
So findest Du das richtige Kontenmodell
Wie kannst Du Dich nun für das passende Modell entscheiden? Zugegeben, das ist nicht einfach, aber machbar.
Als erstes musst Du Dich fragen, ob Du überhaupt ein Kontenmodell brauchst. Diese Frage solltest du dann mit Ja beantworten, wenn Du Probleme hast, Deine Finanzen im Blick zu behalten und mehr sparen möchtest.
Dann kommt Schritt Nummer 2, die Problemanalyse: Wo hast Du im Umgang mit Geld Schwierigkeiten?
Konsumierst Du zu viel, fehlt Dir einfach nur der Durchblick oder willst Du einfach gern mehr sparen und für Dein Alter vorsorgen?
Je nachdem, wo Deine Baustellen sind, kannst Du ein passendes Kontenmodell wählen.
Nicht zuletzt ist es auch wichtig, welcher Typ Mensch Du bist. Computer- und zahlenaffine Menschen können problemlos ein Mehrkontenmodell wählen.
Wenn Du in der Richtung eher lazy unterwegs bist, versuche es am besten erstmal mit unserem präferierten 2-Konten-Modell.
Tipps für die praktische Umsetzung
Dann kann es ja losgehen! Wenn Du Dein Kontenmodell gefunden und umsetzen möchtest, mach Dir nicht zu viel Stress.
Nimm Dir unbedingt Zeit für eine Übergangsphase, um Dich in Ruhe an alles zu gewöhnen.
Eine App (zum Beispiel Finanzguru) und Konten mit Unterkonten können Dir helfen, den Organisationsaufwand möglichst klein zu halten und immer den Durchblick zu haben.
Noch ein kleiner Tipp zum Schluss: Optimierungsbedarf gibt es immer!
Überprüfe am besten alle 6 Monate Deinen Konsum und suche hier und da nach günstigeren Alternativen. Das gesparte Geld steckst Du dann am besten in Deine Altersvorsorge.