6-Konten-Modell: Lies das, bevor Du es umsetzt

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6-konten-modell

Schnell das Wichtigste

  • Es gibt verschiedene Ausgabentypen, die Du voneinander unterscheiden solltest. So kannst Du vermeiden, zu viel Geld für die falschen Zwecke auszugeben. 
  • Wenn Du ein finanziell sorgloses Leben führen möchtest, brauchst Du einen guten Überblick über Deine Finanzen und Deine Ausgaben. 
  • Das 6-Konten-Modell kann dir dabei helfen, die Kontrolle über Deine Finanzen zu erlangen und zu behalten. 
  • Bei diesem Konten-Modell nach T. Harv Eker gibt es für jeden Ausgabentyp ein eigenes Konto: Lebenskosten, ungeplante Kosten, Spaßkosten, Bildungskosten, Vermögensaufbau und Spenden. 
  • Das Modell verspricht, dass Du Deine Ausgaben überblicken, Dir finanzielle Klarheit verschaffen und Dir nach und nach kontrolliert ein Vermögen aufbauen kannst.
  • Gleichzeitig kommen Deine Hobbys, Deine Weiterbildung und natürlich auch das soziale Engagement nicht zu kurz. 

Weißt Du manchmal am Ende des Monats nicht, wofür Du Dein ganzes Geld auf den Kopf gehauen hast?

Dann geht es Dir wie vielen anderen Menschen auch: Deine Finanzen sind chaotisch, durcheinander, unaufgeräumt und Du selbst hast schon längst den Durchblick verloren. Es ist an der Zeit, daran etwas zu ändern!

Wenn Du Deine Finanzen gut im Griff hast, kannst Du eine Menge Geld sparen und hast noch genug übrig, um was in Deine Bildung und Altersvorsorge zu stecken und der Welt obendrein noch etwas Gutes zu tun. 

Dabei kann Dir das Modell von T. Harv Eker helfen. Hier erfährst Du, wie es funktioniert und was es Dir wirklich bringt. 

Wann das 6-Konten-Modell nach T. Harv Eker für Dich das Richtige sein könnte

Schauen wir mal auf verschiedene Szenarien:

Du gibst monatlich Geld für Deinen alltäglichen Bedarf, Bildung, Investitionen oder Spenden aus, aber weißt gar nicht, wann, wo und wie?

Das Problem haben viele. Wenn es Dir auch so geht, brauchst Du ein System, mit dem Du Deine finanzielle Lage immer im Blick hast. Denn nur dann kannst Du vernünftig wirtschaften.

 Das 6-Konten-Modell verspricht viel: Dass Du Kontrolle über Deine Finanzen behalten und Dein Geld sinnvoll auf verschiedene Lebensbereiche aufteilen kannst. Und am Ende soll sogar noch etwas übrig bleiben.

Du möchtest grundsätzlich mehr Geld für die wichtigen Dinge im Leben übrighaben, ohne dauernd unnötig Geld aus dem Fenster rauszuwerfen und mehr finanzielle Kontrolle erhalten? 

Auch das soll mit dem 6-Konten-Modell nach T. Harv Eker möglich sein. Indem Du Dein Nettoeinkommen auf verschiedene Konten für verschiedene Ausgabentypen verteilst, weißt Du immer, wo Du wie viel ausgeben kannst und an welchen Stellen Du aufpassen sollest. 

Du möchtest mehr Vermögen aufbauen, etwas für Dein Alter tun und früher in Rente gehen? 

Dann ist es Zeit für einen langfristigen Vermögensaufbau, der perfekt zu Dir passt. Das 6-Konten-Modell kann es Dir ermöglichen, nicht nur in der Gegenwart zu leben, sondern auch an später zu denken. 

Du möchtest, dass bewusster Konsum und etwas Gutes tun im positiven Einklang zueinanderstehen?

Kein Problem! Das 6-Konten-Modell verspricht, dass Du all Deine Ausgaben im Blick hast. Deswegen bleibt Geld übrig, mit dem Du soziale Projekte und Vereine mit Spenden unterstützen kannst. Das kann sich auch positiv auf Deine eigene Lebensqualität auswirken.

Warum? Weil Du automatisch achtsamer mit Deinem Geld umgehst. 

Das 6-Konten-Modell im Überblick

6-konten-modell - Übersicht

Die Themen Finanzen, Sparen und Altersvorsorge haben eines gemeinsam: Wir verschieben sie gern auf ein unbestimmtes Später und vergessen dann am liebsten ganz schnell wieder, dass wir nicht nur im Hier und Jetzt leben, sondern auch für die Zukunft vorsorgen sollten. Kommt Dir das bekannt vor?

Mit dem 6-Konten-Modell kannst Du beides unter einen Hut kriegen. Du eröffnest neben Deinem normalen Girokonto noch fünf weitere Konten.

Auf den insgesamt sechs Konten verteilst Du dann Dein Einkommen prozentual. So hast Du nicht nur Deine aktuelle finanzielle Lage immer im Blick, sondern kannst auch Deine langfristigen monetären Ziele ganz einfach erreichen.

Wie genau? Das erfährst Du jetzt.

Konto Nr. 1 - Das Alltagskonto (50-55%)

6-konten-modell - Alltagskonto

Das erste und wohl wichtigste Konto ist Dein Alltagskonto oder „Lebenskonto“.

Auf dieses Konto gehen all Dein Gehalt und Deine Einkünfte ein. Wichtig ist aber, dass Du maximal 55 Prozent Deiner Nettoeinkünfte für den alltäglichen Bedarf ausgibst.

Aber was zählt eigentlich alles zum alltäglichen Bedarf?

Hier ein kurzer Überblick für Dich: 

  • Miete
  • Strom
  • Internet, Telefon, TV
  • Krankenversicherung
  • Kleidung
  • Kosten fürs Auto oder öffentliche Verkehrsmittel
  • Essen
  • usw.

Kosten abgleichen nicht vergessen

Um noch mehr Geld zu sparen, solltest Du ca. alle drei Monate einen Kostenabgleich durchführen.

Warum? Um Dein volles Sparpotenzial auszuschöpfen!

Du kannst zum Beispiel viele Sachen statt bei Rewe & Co. bei Lebensmitteldiscountern kaufen, ohne auf Qualität zu verzichten.

Oder wie wäre es mit dem Wechsel zu einem günstigeren Stromanbieter und günstigeren Versicherungen oder Handyverträgen? 

So oder so: Versuche, Deine Ausgaben bestmöglich zu optimieren. Schließlich musst du nicht 55 Prozent Deines Nettoeinkommens für den alltäglichen Bedarf ausgeben.

Je mehr Du hier sparst, desto mehr Geld hast Du für die wirklich schönen Dinge im Leben übrig. 

Konto Nr. 2 - Das Rücklagenkonto (10%)

6-konten-modell - Rücklagenkonto

Die Waschmaschine geht kaputt, eine Stromnachzahlung flattert ins Haus oder Du brauchst eine neue Küche. Solche unvorhergesehenen Kosten können ganz schön reinhauen. Hier gilt es, vorzusorgen und Rücklagen zu bilden.

Und genau dafür hast Du beim 6-Konten-Modell Dein zweites Konto, das Rücklagenkonto.

Auf dieses überweist Du jeden Monat 10 Prozent Deines Nettoeinkommens. Damit lassen sich Deine Sparziele schnell erreichen.

Unvorhergesehene Ausgaben können Dich nicht mehr schocken

Wenn Du Dein Rücklagenkonto immer brav befüllst, können Dich unvorhergesehene Kosten nicht mehr aus der Bahn werfen. Natürlich ist es immer noch ärgerlich, wenn teure Geräte plötzlich kaputtgehen und ersetzt werden müssen.

Aber immerhin kannst Du solche ungeplanten Lebenskosten problemlos stemmen, wenn Du Rücklagen hast.

Und dem Sparkonto sei Dank musst Du für solche Fälle auf Deinen anderen Konten kein Geld zurücklegen. 

Konto Nr. 3 - Dein Spaßkonto 

6-konten-modell - Spasskonto

Kommen wir zu den schönen Dingen im Leben. Der Spaß darf schließlich nicht zu kurz kommen.

Auch auf Dein Spaßkonto überweist du jeden Monat 5-10 Prozent Deines Nettoeinkommens.

Das kannst Du dann für alles auf den Kopf hauen, wozu Du Lust und woran Du Freude hast. 

Ganz egal, ob Du eine neue Spielekonsole kaufen oder dem Freizeitpark einen Besuch abstatten möchtest. 

Party, Urlaub, Konzerte – Dein Spaßkonto soll es ermöglichen

Hand aufs Herz: Hast Du einen Überblick, wie viel Geld Du jeden Monat ausgibst, um mit Deinen Freunden etwas trinken oder ins Kino zu gehen?

Keine Sorge, das haben die Wenigsten.

Trotzdem kann es nicht schaden, die Oberhand über Deine Finanzen zu gewinnen.

Mit einem extra Konto für Deine Freizeitaktivitäten schaffst Du das ohne großen Aufwand und kannst Deinen Urlaub, Konzerte und Partys ohne Stress planen. 

Konto Nr. 4 - Dein Bildungskonto

6-konten-modell - Bildungskonto

Man lernt nie aus. Natürlich sind ein Schulabschluss und eine Berufsausbildung beziehungsweise ein abgeschlossenes Studium viel Wert. Doch das reicht heutzutage nicht aus.

In unserem Informationszeitalter muss Dein Wissen immer up to date sein und Du solltest Dich weiterbilden, wenn Du ein selbstbestimmtes und glückliches Leben führen möchtest.

Schließlich kannst Du die vielen Möglichkeiten, die die Welt bietet, nur dann nutzen, wenn Du auch Dein Potenzial voll ausschöpfst. Klingt logisch, oder?

Bildung gibt es nicht umsonst

Damit Du Dir alle Möglichkeiten offenhalten und Dich immer weiterentwickeln kannst, gibt es beim 6-Konten-Modell ein Bildungskonto.

Auch für dieses Konto sind 10 Prozent Deiner Nettoeinkünfte vorgesehen. Mit diesem Geld kannst Du an Weiterbildungen teilnehmen und so einen Stillstand vermeiden.

Denn Stillstand ist Rückschritt. Und wer will das schon? 

Konto Nr. 5 - Dein Vermögenskonto

6-konten-modell - Vermögenskonto

Es ist verlockend, im Hier und Jetzt zu leben, nicht an später zu denken und sein Geld so rauszuhauen, wie es reinkommt. Klug ist es aber nicht.

Du solltest auch daran denken, für später zu sparen. So kannst Du finanzielle Sicherheit bekommen und eventuell früher in Rente gehen.

Außerdem schaffst Du es, Deinen Lebensstandard auch im Alter gleich zu halten. Das erreichst Du mit einem Vermögenskonto.

Auch für dieses Konto – wer hätte es gedacht? – sind monatlich 10-15 Prozent Deiner Nettoeinkünfte vorgesehen. 

Für die Altersvorsorge braucht es einen langen Atem

Wenn Du mehr als 10 Prozent Deines Einkommens für die Altersvorsorge abzwacken kannst, umso besser! Je höher Du die Quote schraubst, umso schneller kannst Du Deine Sparziele erreichen.

Du willst wissen, wie Du am besten fürs Alter vorsorgen kannst?

Wir sehen die Altersvorsorge mit ETFs als unabdingbar. Auf unserem Blog zeigen wir Dir, wie Du – ohne ein Börsencrack zu sein – langfristig ein Vermögen aufbauen kannst.

Falls Du Dir die Grundlagen zu ETFs mal draufschaffen willst, komm einfach in unser kostenloses Altersvorsorge-Webinar oder lade Dir unseren  Altersvorsorge-Fahrplan (inkl. Hörbuch) herunter.

Konto Nr. 6 - Das Spendenkonto

6-konten-modell - Spendenkonto

Hast Du mitgezählt? Dann wird Dir aufgefallen sein, dass noch ein Konto fehlt, um das 6-Konten-Modell komplett zu machen.

Bei diesem Konto handelt es sich um ein Spendenkonto. Mit dem Geld, das auf diesem Konto landet, kannst Du soziale Projekte unterstützen, an Vereine spenden etc.

So leistest Du einen Beitrag dazu, die Welt ein Stück besser zu machen. 

Soziales Engagement tut auch der eigenen Seele gut 

Für Dein Spendenkonto sind nur 5 Prozent Deines Nettoeinkommens vorgesehen. Das ist eine überschaubare Summe, die Du wahrscheinlich gut verschmerzen kannst, oder?

Außerdem solltest Du nicht vergessen, dass soziales Engagement auch positive Auswirkungen auf Dich selbst hat.

Wer regelmäßig etwas Gutes für andere tut und der Welt etwas zurückgibt, geht mit mehr Leichtigkeit durchs Leben und lernt, bewusst zu genießen und dankbar zu sein.

Hinweis: Die Prozente sind natürlich variabel

Die Quoten für die einzelnen Konten sind nicht in Stein gemeißelt. Wenn Du zwar denkst, das 6-Konten-Modell könnte das Richtige für Dich sein, Du mit der Geldverteilung aber nicht einverstanden bist, passe die Quoten einfach an Deine Bedürfnisse an.

Wir von LazyInvestors empfehlen zum Beispiel, weniger Geld für die Lebenserhaltung auszugeben und dafür von Anfang an mehr in die Altersvorsorge zu stecken.

Wichtig ist, dass Du die Quoten findest, die im Einklang mit Deiner Lebensausrichtung, Deinem Verhalten und Deinen Zielen stehen. 

Praktische Tipps für die Umsetzung des Modells

Wenn Du Dich für das 6-Konten-Modell entschieden hast, geht es nun an die Umsetzung. Ganz am Anfang sollte hier die Auflistung all Deiner Konten stehen.

Dafür kannst Du eine Schufa-Auskunft anfordern. Das geht einmal im Jahr kostenlos und Du findest in der Auskunft auch alle Konten, von denen Du vielleicht gar nicht mehr wusstest, dass Du sie hast. 

Prüfe die Konditionen Deiner Konten

An zweiter Stelle steht die Wettbewerbsprüfung Deiner Konten: Welche Konten sind noch zeitgemäß und haben gute Konditionen?

Ein kleiner Tipp am Rande: Mit Konten bei Filialbanken fährst Du nicht gut. Sobald Du Deine Konten gecheckt hast, solltest Du alle unnötigen kündigen. Damit verbesserst Du auch Deine Bonität.

Ordne Deine Konten zu 

Nun kommen wir zum Herzstück des 6-Konten-Modells, den verschiedenen Konten. Hier musst Du als erstes gucken, welche Konten für welche Zwecke geeignet sind.

Dein Alltagskonto sollte zum Beispiel kostenlose Überweisungen, Abhebungen und eine gebührenfreie Kontoführung anbieten. 

Für Dein Sparkonto reicht ein Sub-Konto eines Deiner anderen Konten aus. Die nachhaltige Tomorrow-Bank* bietet beispielsweise Pockets als Unterkonten an. Bei Deinem Vermögenskonto sollte es sich um ein Depot handeln, über das sich zu guten Konditionen anlegen lässt. 

In der Ruhe liegt die Kraft 

Es ist verständlich, dass Du jetzt voller Tatendrang bist und Dein 6-Konten-Modell lieber heute als morgen ins Leben rufen möchtest. Doch aller Anfang ist schwer und eine gute Planung braucht seine Zeit. Setz Dich also nicht unter Druck und erwarte nicht zu viel von Dir. 

Nimm Dir etwas Zeit für eine Übergangsphase, in der Du Dich Step-by-Step auf das 6-Konten-Modell umstellst. Wenn Du gleich alles auf einmal machen möchtest, bist Du vielleicht schnell frustriert und wirfst die Flinte ins Korn.

Also: immer mit der Ruhe! 

Unser Senf zum 6-Konten-Modell

So, jetzt verstehst Du das Prinzip des 6-Konten-Modells.

Wir selbst sind keine wirklichen Fans von diesem Modell, da wir von einem Spaßkonto nicht so viel halten. 

Aus unserer Sicht sollte man lieber seine Achtsamkeit steigern und nicht Geld unbedacht auf den Kopf hauen, sondern lieber schauen, was einen wirklich glücklich macht. 

Außerdem finden wir das mit soo vielen verschiedenen Konten nicht ideal, wir würden da verrückt werden und es würde uns viel Brainpower kosten das alles zu in Stand zu halten.

Unser Motto lautet da auf jeden Fall: Weniger ist mehr!

Nichtsdestotrotz: Wenn Du glaubst, dieses Modell könnte Dir in Richtung finanzieller Fitness (übergangsweise) helfen, probiere es aus und schau wie Du klarkommst. 

Probieren geht natürlich über Studieren!

6 Konten sind Dir auch zu kompliziert? 

Es gibt auch noch andere Kontenmodelle, mit denen Du Deine Kohle immer im Blick hast.

Schau Dir doch mal das 2-Konten-Modell oder 3-Konten-Modell an. Vielleicht sagt Dir das eher zu und lässt sich besser mit Deiner Lebensausrichtung vereinbaren.

Häufige Fragen & Antworten

Welche Bank ist für das 6-Konten-Modell geeignet?

Damit Du langfristig dabei bleibst, sollte der Aufwand für Dein 6-Konten-Modell so klein wie möglich sein. Am besten schaffst Du das, wenn Du eine Bank wählst, die mehrere Unterkonten anbietet. Je weniger Du zwischen verschiedenen Banken hin und her switchen musst, desto besser. 

Gibt es dafür eine geeignete App? 

Du kannst für dein 6-Konten-Modell jede beliebige Haushaltsbuch-App oder auch einfach eine Excel-Tabelle verwenden. So behältst Du immer den Überblick. 

Wer hat das 6-Konten-Modell erfunden? 

Das Modell wurde von dem erfolgreichen kanadischen Unternehmer und Autor T. Harv Eker erfunden. Sein Ziel ist es, mittel- und langfristige finanzielle Ziele ganz einfach zu erreichen. 

Verfasst von Martin Eckardt
Veröffentlichung: 23. März, 2021
LETZTE AKTUALISIERUNG: 11. Dezember, 2023
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