Es gibt Leute, die richtig viel Asche in ihrem Job machen. Sie kriegen jeden Monat eine ordentliche Summe für ihre Arbeit überwiesen.
Damals, als sie Berufseinsteiger waren, hat ihr Gehalt gerade so gereicht, um ihre Grundbedürfnisse zu befriedigen, also für Miete und Lebensmittel. Aber als sie die Karriereleiter weiter aufgestiegen sind, mussten sie sich darüber keine wirklichen Sorgen mehr machen.
Und nun muss sich eine Person in der Lebenslage immer wieder entscheiden: Wie viel Geld haut sie jetzt einfach für irgendwelchen flüchtigen Kram raus und wie viel steckt sie in Vermögenswerte?
Mit der zweiten Variante, also den Vermögenswerten (auch unter dem Begriff „Assets“ bekannt), baut man echten Wohlstand auf. Das ist das, was „die Reichen“ wirklich reich macht.
Keine Lust zu lesen? Schau Dir unser Video zum Thema an:
So, was sind diese Vermögenswerte nun? Was gibt es für Beispiele? Schauen wir erstmal auf die andere Seite:
Was sind Verbindlichkeiten?
Verbindlichkeiten sind die Dinge, die “die Reichen” oftmals vor sich hertragen und die einem ins Auge springen: Teure Autos, protzige Eigenheime und Co. Diese Dinge kosten Geld und verlieren normalerweise ab Kaufdatum kontinuierlich an Wert. Außerdem müssen sie instandgehalten werden. Man muss sie also mit weiterem Geld “füttern”.
Ein klassisches Beispiel für Verbindlichkeiten sind natürlich Kredite jeglicher Art, also Immobiliendarlehen, Konsumschulden etc. Dass diese „Geld kosten“ bedarf keiner weiteren Aufführung.
Was sind Vermögenswerte?
Vermögenswerte hingegen steigen im Wert und sorgen für Einkommen. Das können zum Beispiel Aktien, Firmenbeteiligungen nicht-börsennotierter Unternehmen (also z.B. die eigene Firma) oder vermietete Immobilien sein. So kann man den Unterschied auf den Punkt bringen:
Wohlhabend ist derjenige mit Vermögenswerten, weil sie kein Geld fressen, sondern Geld verdienen. Vermögenswerte kann man von außen oft nicht sehen – im Gegensatz zu Verbindlichkeiten.
Das Verwirrende ist: Es gibt viele Menschen, die beides haben, also teure Verbindlichkeiten, die gut aussehen und gleichzeitig starke Vermögenswerte, die ihnen Geld bringen. Auffällig ist jedoch, dass für wohlhabende Menschen erst einmal die Vermögensbildung im Fokus steht. Sprich: Bevor das dicke Auto kam, war die eigene Firma bereits viel wert. Das kann man eben nur nicht immer von außen sehen.
Es lohnt sich also unbedingt, einmal das eigene Inventar durchzugehen und zu schauen:
- Was habe ich für echte Vermögenswerte?
- Was habe ich für Verbindlichkeiten?
- Wovon dachte ich, dass es ein Vermögenswert ist, dabei ist es eine Verbindlichkeit?
Ohne Vermögenswert kein Wohlstand
Im Grunde ist der Kern echten Wohlstands, maximale Freiheit zu haben, weil das eigene Geld noch verfügbar ist und nicht in irgendwelchen Konsumgütern steckt. Oder anders formuliert:
Wohlstand ist noch nicht ausgegebenes Vermögen.
Während sich Reichtum also eher in Statussymbolen abbildet, zeigt sich Wohlstand in Vermögenswerten, die einem dazu verhelfen, über das Wichtigste zu bestimmen, was es gibt:
Die Zeit.
Bin ich wohlhabend, kann ich mir überlegen, ob ich heute 12 Stunden lang arbeite oder lieber ne Runde spazieren gehe. Reichtum hingegen kann mich sogar zum Ackern zwingen, denn ich muss ja weiterhin viel Geld verdienen, um meine ganzen Anschaffungen zu unterhalten.
Weitere Beispiele für Vermögenswerte
Ein Vermögensgegenstand, den wohl jeder gut kennt, ist ein vollkommen abbezahltes Haus. Das Haus kannst Du vermieten oder Du kannst es im Idealfall zu einem höheren Preis wieder verkaufen.
Ein etwas ungewöhnlicheres Beispiel ist ein kleiner Etsy-Shop (früher Dawanda). Der macht vielleicht 20.000 Euro im Jahr, dann kann man ihn vielleicht für 30.000 Euro verkaufen. Wenn er besonders gut gepflegt ist und gute Wachstumszahlen aufweist, sogar für 100.000 Euro.
Ein Freund von uns hatte mal einen Blog für digitale Nomaden, den er mittlerweile verkauft hat. Was als kleines Hobby angefangen hat wurde zu einem echten Vermögenswert.
Vermögenswerte | Verbindlichkeiten |
Aktien | Kredite aller Art |
eigenes Unternehmen | Auto |
ETFs | Eigenheim (nicht abbezahlt) |
vermietete Immobilie |
Generell ist das eigene Unternehmen für viele Menschen der größte Vermögenswert ihres Lebens. Aber auch für die Angestellten da draußen gibt es Lösungen, Vermögen aufzubauen:
Vermögensaufbau ohne eigenes Unternehmen
Um ordentliche Renditen einzufahren, gleichzeitig aber keine schlechten Risiken einzugehen, kann man als Privatanleger wunderbar in weltweit gestreute Aktien-ETFs investieren. Dann kannst Du Dir da jedes Jahr rund 4% nach Kosten, Steuern und Inflation(!) rausziehen – und zwar ohne dass Dein Vermögen kleiner wird.
Nötiger Wert für finanzielle Freiheit
Hast Du zum Beispiel 500.000 Euro gespart, kannst Du Dir jedes Jahr 20.000 Euro auszahlen. So erreichst Du irgendwann einen Punkt, an dem Du quasi in Rente gehen kannst und nicht mehr arbeiten musst. Du bist komplett finanziell frei und kannst ab dann sagen: „Leute, ab sofort muss ich nicht mehr für Geld arbeiten, ich mach jetzt, was ich will.“
Die meisten, die das schaffen, arbeiten trotzdem weiter, weil ihre Tätigkeit sinnstiftend ist. Falls nicht starten sie recht befreit neue Projekte. Denn wer will den ganzen Tag nichts tun? Vielleicht erholt man sich erst einmal ein paar Monate lang, aber irgendwann wird der Wunsch doch wieder groß, einen Beitrag zu leisten.
In Amerika ist daraus eine ganze Bewegung geworden, die langsam nach Deutschland schwappt. Sie nennt sich FIRE (financially independent, retire early) und die Leute gehen reihenweise in ihren 30ern oder frühen 40er in Rente.
So fängst Du an
Wir verstehen total, dass sich die oben erwähnten 500.000 Euro erstmal nach viel Geld anhören (falls das für Dich nicht der Fall ist, herzlichen Glückwunsch 🙂 ). Vielleicht hast Du aber auch schon etwas geerbt oder anderweitig ein nettes Startkapital auf die Seite gebracht? Wenn Du das jetzt ordentlich anlegst, hast Du früher oder später richtig viel davon.
Aber auch, wenn das erstmal total absurd klingt, sei Dir sicher: Der Mensch überschätzt grundsätzlich massiv, was er in einem Jahr erreichen kann und unterschätzt hingegen, was er in fünf Jahren erreichen kann.
Du wärst bei weitem nicht die erste Person, die es von 0 auf 100 geschafft hat – sogar in wenigen Jahren. Also starte mit dem Sparen besser gestern als morgen – auch, wenn es erstmal kleine Beträge sind.
Übrigens, es gibt eine Sorte von Leuten, die es nie zur finanziellen Freiheit schafft: Die, die nie anfangen und keine Vermögenswerte, sondern Kram kaufen 😉
Auch, wenn Du es nie zur finanziellen Freiheit schaffst, hast Du mit guten Vermögenswerten eine starke Unterstützung und stehst im Leben wesentlich besser da als die meisten – das ist doch was, oder?!
Was kannst Du erreichen?
Keine Sorge, Du musst jetzt nicht große Rechenaufgaben wälzen. Geh lieber spielerisch an das Thema heran und nimm Dir mal unseren Finanzielle-Freiheit-Rechner vor. Gib einmal verschiedene Variablen ein – insbesondere, was die Beträge und die Sparzeit betrifft.
Was fällt Dir auf? Was passiert, wenn Du Deine Sparrate von 100 Euro auf 200 Euro erhöhst? Oder gar auf 500 Euro?
Und was fällt Dir auf, wenn Du das Geld für 5, 10 oder 25 Jahre anlegst?
Sparrate erhöhen
Solltest Du mehr investieren wollen, aber im Moment keine Möglichkeit sehen, Deine Ausgaben zu reduzieren, schau Dir mal unsere Spartipps ohne Verzicht an.
Am Ende des Tages ist ein Bewusstsein dafür elemenar, wieviel Geld Du wirklich brauchst, um glückklich zu sein. Oftmals ist es wesentlich weniger als man auf den ersten Blick glauben würde 🙂