Mit 3 Tipps finanziell besser aufgestellt als 93% aller Deutschen

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unterschätzte finanztipps

Mit den folgenden drei Tipps bist Du finanziell besser aufgestellt als 93% aller Deutschen.

Keine Lust zu lesen? Schau Dir unser Video zum Thema an:

Los geht’s mit Nummer Eins:

1. Die Inflation konstant beachten, nicht nur zu Hochzeiten (unsichtbare Enteignung)

Die meisten Menschen beschäftigen sich erst mit dem Thema Inflation, wenn sie vermehrt in den Medien auftaucht, weil sie gerade besonders hoch ist – wie zuletzt in 2021.

Bis zum Anstieg vor kurzem war die Inflation über viele Jahre recht niedrig. Darum haben wir sie nicht auf dem Schirm und sind erstmal geschockt, was natürlich ein gefundenes Fressen für die Medien ist.

So kann man auch viel besser Schlagzeilen produzieren als mit der Nachricht „Die Inflation liegt langfristig bei 2% im Schnitt.“ Da klickt ja keiner.

Doch auch diese „niedrigen“ 2% führen zu einer unsichtbaren, schleichenden Enteignung über die Jahrzehnte, wenn Geld einfach nur auf der Bank liegt, was auf 40% (!) des Vermögens der deutschen Haushalte zutrifft.

Wenn Du zum Beispiel 20.000 Euro auf dem Konto hast, liegen da in 10 Jahren immer noch 20.000 Euro. Das Problem ist aber, dass sie durch die Inflation dann nur noch 16.000 Euro wert sind.

Ja, die Inflation ist mal hoch, mal ist sie niedrig, entscheidend ist aber: Sie ist immer da.

Ok, aber was machen wir nun am besten, um nicht unser Erspartes von der Inflation auffressen zu lassen?

Viele glauben, dass sie mit den aktuell „hohen“ Sparzinsen ihr Geld schützen können. Das ist aber ein riesiger Trugschluss. Warum, das erfährst Du in diesem Blogpost hier.

Das beste Mittel für uns Normalos sind nicht Bankguthaben, sondern Aktien. Die haben als Anlageklasse global betrachtet in den letzten 120 Jahren weit über der Inflation rentiertet.

Da jedoch einzelne Aktien auszuwählen super riskant und meistens nicht von Erfolg gekrönt ist, wie viele Studien zeigen, sollten wir uns nicht als Börsenexperten versuchen und über Trends spekulieren, sondern einfach in den gesamten Aktienmarkt investieren. So können wir Risiken massiv reduzieren.

Das Mittel der Wahl hierfür sind sogenannte ETFs. Das sind riesige Töpfe, in denen zum Beispiel Tausende von Aktien landen.

So gut wie alle verbrauchernahen Institute und wir eben auch sehen Aktien-ETFs als die beste Geldanlage für die allermeisten Leute an. Wir selbst haben unser Geld auch in nichts anderem investiert. Damit können wir easy unsere Rentenlücke schließen und auch darüber hinaus unser Geld gut vermehren – trotz Inflation.

Damit wir bei der Anlage in ETFs aber keine Fehler machen, müssen wir den total unterschätzen Finanztipp Nummer Zwei auf dem Schirm haben:

2. Die Geschichte kennen, anstelle sich von Emotionen leiten zu lassen

Es ist sehr leicht, in Panik zu geraten und Geld lieber auf dem Girokonto zu lassen, wenn die nächste Krise an den Finanzmärkten angekündigt wird.

Die Sorge kommt ja auch nicht von ungefähr. Denn immer wieder gibt es ordentliche Crashs und Zusammenbrüche in der Wirtschaft.

Wir müssen auch gar nicht weit zurückschauen, um zu sehen, dass es immer wieder Krisen gab, bei denen viele Leute prophezeit haben, dass jetzt alles kollabiert.

Zuletzt war da die Finanzkrise in 2008, die die Angst vor einem totalen wirtschaftlichen Zusammenbruch geschürt hat. Aber nach ein paar Jahren war der Kapitalmarkt wieder auf dem alten Stand.

Vergleichen wir das mit der Weltwirtschaftskrise in den 1930ern, wirkt übrigens die letzte Finanzkrise wie ein Fliegenschiss. Damals erlebte die Wirtschaft eine tiefe und langanhaltende Depression. Die Arbeitslosigkeit stieg dramatisch an, die Produktion sank, und viele Menschen glaubten, dass die Wirtschaft nie wieder zu ihrem früheren Zustand zurückkehren würde.

Dass auch damals die Welt nicht dauerhaft zusammengebrochen ist, wissen wir ja jetzt.

Die Sache ist die: Wir blicken mittlerweile auf über 120 Jahre Börsengeschichte zurück. Da hatten wir zwei Weltkriege, diverse Staatsbankrotte und Währungsreformen sowie krasse Pandemien, also meist deutlich schlimmere Situationen als in den letzten Jahren.

Aber – und das ist der entscheidende Punkt – langfristig ging es an der Börse immer wieder bergauf. Die Wirtschaft erholt sich also immer wieder.

Warum sollte es also künftig anders sein? An sich ist doch so gut wie nichts, was wir gerade am Kapitalmarkt erleben, wirklich neu. Darum gibt es auch keinen ersichtlichen Grund für „neue“ Strategien oder ganz andere Annahmen.

Von allen Dingen, die ich in den letzten 15 Jahren gelesen habe, hat die Kenntnis über die Geschichte und insbesondere die Marktgeschichte den größten Einfluss auf mein finanzielles Verhalten gehabt.

Ich bin jetzt viel entspannter, wenn es mal an der Börse kriselt und kann viel leichter einordnen, welche Informationen wirklich relevant sind und welche nur dazu da sind, um Klicks zu bekommen.

Kennen wir die geschichtlichen Zusammenhänge, ist es viel einfacher, ruhig zu bleiben, wenn es mal turbulent wird.

Wer die Geschichte hingegen nicht kennt, hat einen Tunnelblick, sieht also nur, was gerade in den Nachrichten propagiert wird, und ist psychologischen Fallen hilflos ausgesetzt.

Ein Teilnehmer aus unserem ETF-Kurs hat sich zum Beispiel davor gesorgt, in Staatsanleihen anzulegen, weil es bei den Staaten doch immer mehr kriseln würde. Diese „Erkenntnis“ hatte er wohl aus der aktuellen Berichterstattung gewonnen.

Schaut man jedoch in die Geschichte, so wird schnell deutlich, dass es früher wesentlich mehr gekriselt hat.

Das kann man übrigens auch an dem insgesamt langfristig sinkenden Zinsniveau für Staatsanleihen in den Industrieländern erkennen: Es gibt langfristig weniger Zinsen, weil Anleger immer weniger Risiko tragen, weil es immer unwahrscheinlicher wird, dass z.B. ein Land wie Deutschland bankrott geht.

Also, wenn wir nur auf die aktuelle Lage schauen, unterliegen wir knallhart der Aktualitätsverzerrung oder auch Recency Bias genannt. Ohne etwas in den Kontext zu setzen, verlieren wir jeglichen realistischen Blick und bekommen Panik.

Diese Sorgen und Ängste, die dadurch entstehen, haben einen negativen Einfluss auf unsere Finanzen: Sie führen dazu, dass wir genau die falschen Handlungen ausführen.

Denn was ist die Folge für uns Normalos durch die ganzen tagesaktuellen Krisen-, Rezessions-, Inflations- & Co Nachrichten?

Wir bekommen Angst um unser Geld, packen es unters Kopfkissen und warten lieber erstmal ab, bis sich die Lage erholt hat, bevor wir unser Geld anlegen.

Oder wir hinterfragen unsere komplette Finanz-Strategie und verkaufen vielleicht aus Panik oder Unwissen unsere Anlagen. Wir denken dann: „Ich nehme lieber das, was noch übrig ist, bevor mein Geld ganz weg ist.“

Wenn wir aber eine Krise einfach aussitzen oder sogar den Mut haben, weiter zu investieren, können wir enorm von der langfristigen Entwicklung profitieren.

Doch das Ganze kann auch in die andere Richtung gehen und völlig falsche Erwartungshaltungen schüren. Aus einem kurzen, gut laufenden Zeitraum wie dem letzten darauf zu schließen, dass es gerade so hoch weitergeht, ist genauso gefährlich.

Darum ist es so wichtig, auf lange Renditereihen zu schauen, damit wir realistische Einschätzungen treffen können.

Und um komplexe Zusammenhänge zu verstehen, reicht es natürlich nicht aus, kurze, aufgeladene Artikel zu lesen, die viel zu dramatisch sind, weil sich eine nüchterne, faktenbasierte Berichterstattung nicht so gut verkauft wie der nächste Weltuntergang oder das neueste Allzeithoch.

Um angstfrei zu investieren, brauchen wir also ein Grundverständnis über die Historie. Aber auch über Risiken. Und darum geht es beim nächsten unterschätzten Tipp.

3. Risiko richtig verstehen, anstelle es komplett vermeiden zu wollen

Renditen sind die Belohnung für das Tragen eines Risikos. Wenn wir zum Beispiel versuchen, gar kein Risiko einzugehen, können wir auch keine großen Renditen erwarten. Denn leider gibt es keine Rendite ohne Risiko.

Eine Anlage, die super sicher ist, weil zum Beispiel das Geld auf dem Bankkonto rumliegt, kann uns daher auch keine Belohnung in Form von hohen realen Zinsen bringen. Das hatten wir ja schon.

Und das gilt übrigens auch für vermeintlich „sichere“ Versicherungsprodukte. Mit Garantieprodukten werden wir am Ende garantiert wenig haben.

Daraus ergibt sich wiederum, dass wir ein ganz anderes Risiko eingehen, wenn wir eigentlich Risiken vermeiden wollen: Nämlich niemals finanziell unabhängig zu werden, was wir aber per Definition werden müssen, wenn wir irgendwann mal in Rente gehen wollen.

Die Problematik sehen wir auch immer wieder bei unseren Zuschauern und Lesern. Dann wird zum Beispiel ewig darüber gegrübelt, ob jetzt in den nächsten Jahren die komplette Weltwirtschaft für immer zusammenbricht, was natürlich ein ziemliches Problem wäre. Denn damit ETFs auf Dauer funktionieren, muss es natürlich weiterhin eine Wertschöpfung geben.

Die Konsequenz ist dann, dass manche Leute nie mit ihrer Geldanlage starten, weil sie sich nie sicher genug fühlen. Demzufolge werden sie aber definitiv nicht genug Geld im Alter haben! Die Angst vor dem theoretischen Risiko des “Weltuntergangs” führt quasi zu einem realen!

Auf diese Art bleibt finanzielle Unabhängigkeit unerreichbar, klar.

Übrigens, zum Thema: „Was passiert, wenn die Aktienmärkte nicht mehr weiter steigen und ETFs somit auch nicht mehr?“ haben wir einen kompletten Blogpost gemacht, den kannst Du Dir hier anschauen.

Echte Sicherheit kommt nicht von dem Versuch, alle möglichen Risiken zu eliminieren oder sich gegen jegliches erdenkliche Worst-Case-Szenario abzusichern, dessen Eintrittswahrscheinlichkeit auch noch super gering ist. Wie zum Beispiel der dauerhafte Zusammenbruch der Weltwirtschaft, das hatten wir bei Tipp Zwei ja schon.

Der Schlüssel liegt nicht darin, Risiken per se zu vermeiden, sondern erstmal gute von schlechten Risiken zu unterscheiden:

Bei schlechten Risiken ist es so, dass es total unklar ist, wie das Ganze ausgehen wird. So wie im Kasino. Die sollten wir natürlich vermeiden, weil sie ziemlich sinnlos sind, denn es gibt zwar keine Rendite ohne Risiko, aber es gibt Risiko ohne Rendite 🙂

Im Fachjargon sagt man dazu auch, dass wir keine systematische Belohnung erwarten können. Darum nennen sich schlechte Risiken auch unsystematische Risiken.

Das sind zum Beispiel Wetten auf die Entwicklung einzelner Aktien bzw. Branchen, Regionen, Immobilien, Kryptowährungen und so weiter.

Bei guten Risiken hingegen ist systematisch eine Kompensation zu erwarten. Und genau das erleben wir, wenn wir in ganz breit gestreute Indexfonds wie Aktien-ETFs anlegen: Wir tragen zwar ein Risiko – das drückt sich in erster Linie in Kursschwankungen aus – aber es ist sinnvoll, das zu tun, weil wissenschaftlich gesehen systematisch davon ausgegangen werden kann, dass wir langfristig eine ordentliche Rendite als Belohnung erhalten werden.

Wenn wir eben breit streuen und nicht auf einzelne Werte setzen. Das ist der entscheidende Punkt.

Also, haben wir einmal Risiken richtig eingeordnet und natürlich unsere existenzgefährdenden Risiken bestmöglich abgesichert, sollten wir unbedingt gute Risiken eingehen. Nur so können wir auch gute Renditen erwarten.

Wenn wir das einmal richtig begriffen haben, können wir uns auch wirklich sicher fühlen. Ohne ein grundlegendes Verständnis hingegen haben wir keine Chance auf Seelenfrieden, weil wir gute und schlechte Risiken nicht unterscheiden können und sich einfach alles unsicher anfühlt.

Fazit

So, zusammengefasst solltest Du erstens Dein Geld anlegen und nicht auf dem Girokonto verkümmern lassen, aber zweitens das Ganze langfristig mit einer wissenschaftlich fundierten Strategie angehen und nicht einfach kopflos dem Aktionismus verfallen oder neusten Trends hinterherjagen, was natürlich drittens voraussetzt, dass Du Risiken richtig verstehst.

Wenn Du sofort mehr Sicherheit und Kontrolle über Deine Finanzen gewinnen willst, damit Du endlich inneren Frieden mit dem Thema finden kannst, schau Dir unbedingt unser kostenloses Webinar an. Darin teilen wir mit Dir, was wir gerne schon früher über Geldanlage gewusst hätten.

Verfasst von Dr. Anna Terschüren
Veröffentlichung: 30. Juli, 2024
LETZTE AKTUALISIERUNG: 30. Juli, 2024
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