Hier kommen vier Kostenfallen, die Du unbedingt vermeiden solltest. Denn sonst kann es sein, dass Du zum Beispiel mit nur einer Unterschrift so viel Geld versenkst, als würdest Du einen Porsche gegen einen Baum fahren.
Wenn Du aber diese Fehler vermeidest, sparst Du Dir nicht nur Zehntausende an Euros, sondern sogar viele Stunden Deiner wertvollen Zeit!
Keine Lust zu lesen? Schau Dir unser Video oder hör Dir unsere Podcastfolge zum Thema an:
Kostenfalle Nummer 1: Geldanlage über Deine Bank
Viele Menschen in Deutschland gehen zu ihrer Bank, um sich beim Thema Geldanlage eine Expertenmeinung zu holen. Schließlich beschäftigt sich der gut ausgebildete Bankangestellte ja jeden Tag mit dem Thema – anders als die meisten von uns.
Und es ist ja total logisch, dass wir uns bei einem Experten sicher fühlen. Alles ist einfach und schnell erledigt. Ein kurzes Treffen mit einem Berater reicht und die Geldanlage ist auf den Weg gebracht. Ab dann müssen wir uns um nichts mehr kümmern.
Wo liegt also das Problem?
Wendest Du Dich mit Deinem Wunsch nach einer ordentlichen Geldanlage an Deine Bank, wird Dir mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit ein sogenannter aktiv gemanagter Investmentfonds verkauft. Am beliebtesten hierzulande sind die Deka-Fonds der Sparkassen, die Union Investment-Fonds der Volksbanken und die DWS-Fonds der Deutschen Bank, die in großer Anzahl vertrieben werden.
Bei solchen Fonds soll dann die geschickte Aktienauswahl des Fondsmanagers dafür sorgen, dass Du ordentliche Gewinne machst. Das regelt ja dann ein Profi für Dich.
Vermutlich hat Dich Dein Berater aber nicht auf die folgenden beiden “Eigenschaften” seiner Fonds hingewiesen:
Zum einen kosten sie richtig viel Geld. Das Fondsmanagement wird nämlich fürstlich entlohnt und die Bank zwackt sich ebenfalls ihre Anteile für die Vermittlung ab.
Das wäre ja auch alles nicht so schlimm, wenn der Fonds die Kosten durch besonders hohe Gewinne wieder reinholen würde. Das Gegenteil ist aber normalerweise der Fall:
Zahlreiche Studien der letzten 60 Jahre haben belegt, dass es langfristig nahezu unmöglich ist, den Markt zu schlagen, also die Gewinneraktien auszuwählen, die sich besser als der Durchschnitt entwickeln werden. Und zwar auch nicht für „Profis“ wie Fondsmanager.
Jetzt fragst Du Dich vielleicht, wie es sein kann, dass es solche Fonds trotzdem überall zu kaufen gibt?
Das ist recht einfach erklärt: Damit lässt sich richtig viel Geld verdienen. Also auf Seiten der Bank.
So viel machen 1-2% Kosten aus
Denn alleine die laufenden Kosten, die Du – natürlich neben einmaligen Kosten – an die Bank zahlst, machen schon mindestens ein bis zwei Prozent Deines Anlagebetrags aus – jedes Jahr!
Jetzt denkst Du vielleicht: “Ein bis zwei Prozent, das ist ja nicht viel.” Deshalb mal ein kleines Beispiel.
Stell Dir vor, Du investierst 50.000 Euro. Nach 30 Jahren und einem durchschnittlichen Gewinn von 8% hätte Dein Investment einen Wert von knapp 500.000 Euro. Klingt ja erstmal nicht schlecht.
Aber jetzt kommt der Haken: Wenn Du Kosten in Höhe von zwei Prozent annimmst, bleibt Dir am Ende nur ein Betrag von knapp 277.000 Euro. Das bedeutet, dass fast die Hälfte Deines Vermögens durch Kosten aufgefressen wurde!
Und selbst, wenn Du Kosten von nur 1% hast, beträgt Dein Endvermögen schlanke 373.000 Euro. Also gehen immer noch fast 130.000 Euro an die Bank.
Die meisten Leute nehmen das einfach so hin. Jeden Monat fließt die Sparrate in den Fonds und dann läuft es nach dem Motto “Augen zu und durch”. Aber würdest Du Deinem Berater heute 130.000 Euro in die Hand drücken?
Kosten sind der heimliche Killer Deiner Gewinne. Sie sind wie eine unsichtbare Hand, die ständig einen Teil Deines Vermögens abzweigt. Und je länger Du Dein Geld anlegst, desto größer wird ihr Einfluss. Daher ist es entscheidend, dass Du die Kosten Deiner Finanzprodukte im Blick behältst und sie so niedrig wie möglich hältst.
Aktiv vs. passiv
Und genau das ist mit ein Grund, warum globale ETFs heute für uns Anleger so interessant sind.
Globale ETFs sind im Grunde Aktien-Töpfe mit den größten Firmen der Welt drin. Die Gewinne, die wir damit machen können, spiegeln – so ganz vereinfacht ausgedrückt – die Entwicklung der Weltwirtschaft wider. Nicht mehr und nicht weniger.
Aktiv gemanagte Fonds versuchen hingegen, die Firmen herauszupicken, die überdurchschnittlich gut sein werden, um noch mehr Gewinn zu machen. Aber wie wir ja schon gesehen haben, gelingt das kaum wem langfristig.
Grob kann man die Datenlage so zusammenfassen: Für Zeiträume bis zu einem Jahr entwickeln sich rund 50% der aktiven Fonds schlechter als ein vergleichbarer ETF. Bei Zeiträumen von über zehn Jahren steigt der Anteil der aktiven Verlierer-Fonds auf etwa 95%. Ab 20 Jahren landen wir bei fast 100%!
Leider ist das überhaupt nicht bekannt, denn die Banken werben immer mit kurzfristigen Daten ihrer Fonds, wo in kleinen Zeiträumen überdurchschnittliche Gewinne gemacht wurden. Dass ihre Fonds auf Dauer diese Überperformance so gut wie nie beibehalten können – gerade unter Berücksichtigung der Kosten – wird natürlich nicht erzählt.
Klar, auch ETFs sind nicht kostenlos. Weil sie aber einfach nur die großen Unternehmen nach einer Rangliste beinhalten und sich niemand aktiv etwas herauspickt, sind sie viel günstiger. Die Kosten liegen bei etwa 0,1-0,2 Prozent pro Jahr, und das spart im Laufe der Zeit richtig viel Geld:
Wenn wir die 50.000 Euro zu Kosten von 0,15 Prozent pro Jahr anlegen, werden daraus unter den sonst gleichen Annahmen wie eben über 480.000 Euro. Das heißt, wir haben insgesamt nur 20.000 Euro an Kosten abgedrückt, anstelle von sechsstelligen Summen.
Und sehr, sehr wahrscheinlich auch noch höhere Gewinne eingefahren.
Wenn Du wissen willst, wie Du mit ETFs Schritt für Schritt Deine Altersvorsorge bzw. Geldanlage regelst, schau Dir hier mal unseren kostenlosen Video-Workshop an.
Deine Bank hat aber, neben aktiven Fonds, noch eine weitere Kostenfalle für Dich im Angebot:
Kostenfalle Nummer 2: Kontoführungsgebühren
Viele Leute sind bei den Sparkassen oder Volksbanken, weil ihre Eltern da schon seit ihrer Kindheit sind oder weil sie ihren Berater persönlich kennen.
Das gibt zwar ein Gefühl von Vertrautheit, aber das kommt zu einem hohen Preis: Denn finanziell haben solche eingesessenen Banken eigentlich nur Nachteile. Und ob der Service wirklich besser ist, wagen wir – nicht zuletzt aus eigener Erfahrung – auch mal zu bezweifeln.
Wir persönlich und viele unserer Freunde und Kurs-Teilnehmer haben auf jeden Fall sehr gute Erfahrungen mit Online-Banken gemacht:
Dort kommt man komplett um Kontoführungsgebühren herum, während wir zum Beispiel bei der Hamburger Sparkasse monatlich 9,95 Euro abdrücken müssten, also fast 120 Euro im Jahr. Das entspricht übrigens laut Stiftung Warentest so ziemlich den Durchschnittskosten für ein kostenpflichtiges Girokonto.
Würdest Du die 9,95 Euro monatlich in ETFs investieren, anstelle sie der Bank zu spenden, käme da nach 30 Jahren ein Betrag von fast 7.000 Euro raus – und zwar nach Abzug aller Kosten, Steuern und Inflation! Im Vergleich zu einer Summe von über 3.000 Euro Kosten in dem Zeitraum. Du verlierst also über 10.000 Euro in 30 Jahren, wenn Du nicht die Bank wechselst. Das mal nur am Rande…
Auch der Service ist mit einer 24-Stunden-Hotline bei den Direktbanken super gut und uns zumindest auch viel lieber, als in irgendeine Filiale dackeln zu müssen.
Also, Kontoführungsgebühren, Jahresgebühren für Kreditkarten und so weiter solltest Du als Privatkunde auf keinen Fall zahlen! Außerdem kannst Du auch Gebühren für das Bezahlen und Abheben im Ausland bzw. in Fremdwährungen komplett vermeiden.
Es gibt dabei nur ein paar Kleinigkeiten zu beachten. Wenn Dich interessiert, bei welchen Banken und unter welchen Bedingungen kostenlose Kontoführung möglich ist, lad Dir hier unsere Empfehlungen herunter. Darin zeigen wir Dir auch, wie Du bei Strom- und Gas, Brokern und Co. Hunderte von Euros sparst.
Eine weitere Kostenfalle, in die Leute gerade hierzulande gerne tappen, ist…
Kostenfalle Nummer 3: Unnötige Versicherungen
Ein paar wenige Versicherungen sind unbedingt empfehlenswert – ohne Frage. Das betrifft eigentlich immer die Sachverhalte, wo uns ein Schaden komplett ruinieren würde, wenn wir nicht versichert wären.
Zum Beispiel eine schwere Erkrankung oder ein Unfall, wo Du aus Versehen eine andere Person verletzt, die dann nicht mehr arbeiten kann.
Absolutes Muss sind also eine private Haftpflichtversicherung und eine Krankenversicherung – für letztere gibt es ja sogar eine Versicherungspflicht in Deutschland. Das sind also absolute no brainer, weil Schäden sonst echt in die Millionenhöhe gehen können.
Eine weitere Versicherung, die Du auf jeden Fall haben solltest, wenn Du im Ausland Urlaub machst, ist eine Auslandskrankenversicherung. Sonst kann es auch schnell richtig teuer werden, wenn Deine normale Krankenversicherung nicht zahlt.
Eine Berufsunfähigkeitsversicherung wird von vielen Experten auch als sinnvoll angesehen. Hier wird es aus unserer Sicht schon etwas unklarer und man muss im Einzelfall überprüfen, ob sie für einen wichtig ist oder wie man sich alternativ absichern kann, z.B. über entsprechende Investments.
Also, jemand, der genug investiert hat und finanziell unabhängig ist, ist ja nicht mehr auf seine Arbeitskraft angewiesen und braucht natürlich keine Berufsunfähigkeitsversicherung mehr, logisch.
Jetzt mal abgesehen von speziellen Versicherungen für Immobilien-, Auto-, Boots- oder Pferdebesitzern und so weiter, die einen ebenfalls vor dem Ruin schützen, sind die allermeisten restlichen Versicherungen tendenziell unnötig und ziemliche Kostenfallen, vor denen wir uns schützen sollten.
Am meisten Geld versenken die Leute übrigens in schlechten Versicherungen für die Altersvorsorge. Falls Dich das näher interessiert, schau Dir in diesen Blogpost mal den zweiten Punkt an.
Und falls Du Dich generell erkundigen willst, welche Versicherungen Sinn machen und welche reine Kostenfallen sind, schau Dich hier bei Finanztip um.
Oft ist es besser, Geld zu investieren und Rücklagen zu bilden, um Schäden selbst zu bezahlen, statt es in eine Versicherung zu stecken.
Generell sollte man sogar auch seine sinnvollen Versicherungen in regelmäßigen Abständen dahingehend überprüfen, ob ein Wechsel sinnvoll ist. Meist bekommt man nämlich mehr Leistung für weniger Geld – zum Beispiel bei der Haftpflicht.
Definitiv solltest Du Deine Versicherungen nochmal checken, wenn sich Deine Lebensumstände ändern – Du zum Beispiel mit Deinem Partner zusammenziehst oder heiratest. Dann wird Vieles auch günstiger.
So, der nächste Punkt ist ziemlich ungewöhnlich und wirkt auf den ersten Blick widersprüchlich, ist aber genau deswegen eine besonders tückische Kostenfalle:
Kostenfalle Nummer 4: Alles selbst machen
Geld hat ja erstmal das Potenzial, uns Freude zu bereiten und unser Leben zu bereichern, aber wir können uns damit auch belasten und unser Leben verkomplizieren.
Letztendlich hängt es davon ab, wie wir es verwenden.
Oft tendieren wir dazu, Geld für Dinge auszugeben, von denen wir erst glauben, dass sie uns glücklich machen: ein toller Oldtimer, ein größeres Haus, die neuesten technischen Gadgets.
Doch dann stellen wir fest, dass diese Dinge nicht nur zusätzliche Kosten verursachen, sondern auch noch viel mehr Zeit und Aufwand in Anspruch nehmen, um sie zu warten und zu pflegen, als gedacht.
Dann besitzen die Dinge uns, anstatt dass wir sie besitzen, weil wir zum Beispiel ständig das Auto reparieren oder den Rasen im viel zu großen Garten mähen müssen oder was auch immer.
Statt Geld für Dinge auszugeben, die unser Leben komplizierter machen, können wir Geld aber auch als Werkzeug verwenden, um unser Leben einfacher und besser zu gestalten.
Wir können es zum Beispiel dazu verwenden, uns mehr Zeit zu kaufen.
Stell Dir vor, Du nutzt Dein Geld, um Aufgaben zu delegieren, die Du nicht gerne machst oder die Dir einfach zu viel Zeit rauben.
Ein klassisches Beispiel dafür wäre das Putzen Deiner Wohnung. Statt selbst Zeit und Energie nach Deinem harten Arbeitstag oder am Wochenende dafür aufzuwenden, könntest Du eine Reinigungshilfe beauftragen, die das Ganze auch noch wesentlich effizienter macht als Du. So kannst Du Deine kostbare Freizeit lieber nutzen, um Dich zu erholen und hast den Kopf frei für neue Ideen.
Ähnlich kannst Du es mit dem Essen handhaben. Eddy und ich lassen uns zum Beispiel ungefähr 70% unserer Essen liefern oder wir gehen ins Restaurant. Weil wir wissen, dass wir in der Zeit und mit der Energieersparnis viel mehr Geld erwirtschaften können, als uns das kostet.
Wir müssen uns zudem keine Gedanken darum machen, was wir einkaufen oder kochen und wann wir das machen. Das ist eine extreme Vereinfachung des Alltags.
Natürlich kannst Du Dinge auch weiterhin machen, wenn sie Dir viel Freude bereiten. Manche putzen oder kochen ja gern und finden das zum Beispiel erholsam. Durch das Auslagern kannst Du Dich aber auf Deine Kernkompetenzen konzentrieren und anderen Experten die Dinge überlassen, die sie besser können als Du.
Das könnte zum Beispiel auch eine Steuerberaterin sein, die Dir Deine Steuersachen abnimmt, sodass Du Dich nicht in jede Kleinigkeit neu einarbeiten musst.
Das gibt Dir den Freiraum, Dich um den Ausbau Deiner Karriere zu kümmern, die Dir zukünftig mehr Geld bringen wird. Du kannst zu Events gehen, Dich fortbilden oder Dich auf Deine Gehaltsverhandlung vorbereiten.
Geld auszugeben kann also durchaus dazu führen, dass wir am Ende mehr Geld haben.
Ja, viele gute finanzielle Entscheidungen sind leider einfach nicht sehr intuitiv. Deshalb haben wir hier noch drei kaum bekannte Tipps für Dich, mit denen Du finanziell besser aufgestellt bist als die allermeisten Leute.