3 harte Wahrheiten über Geld (die keiner hören will)

Lesezeit: ca. minuten

Wahrheiten über Geld

In diesem Blogpost stellen wir Dir drei harte Wahrheiten über Geld vor, die keiner hören will. Aber wenn Du diese nicht beachtest, wirst Du Deine Finanzen leider niemals im Griff haben.

Keine Lust zu lesen? Schau Dir unser Video zum Thema an:

Punkt Nummer 1: Nur Du selbst kannst Dich gut um Dein Geld kümmern

Das absolute Fundament, um seine Finanzen in den Griff zu bekommen, bildet die Eigenverantwortung. Das mag offensichtlich klingen, aber die wenigsten Leute handeln danach. Das kann man zum Beispiel auch sehr gut an diesen Zahlen hier sehen: 

Laut der Bundesbank liegt über 40% des Vermögens der Deutschen auf dem Bankkonto. Das Problem ist aber: Das hart verdiente Geld wird so einfach der Inflation überlassen und verliert so kontinuierlich an Wert. Man könnte auch sagen: Das Vermögen befindet sich so im freien Fall. Von Verantwortung kann da keine Rede sein, sondern eigentlich nur von Verdrängung.

Dann gibt es die Leute, die sich schon durchringen, etwas zu machen und zum Beispiel zu einem Finanzberater gehen. Doch auch hier wird ja wieder die Verantwortung an jemand anderen abgegeben, was meist dazu führt, dass einem viel zu teure Produkte verkauft werden. Von denen hat zwar der Finanz”berater” etwas, aber nicht man selbst.

Falls Dich näher interessiert, warum sich Versicherungen nicht zum Vermögensaufbau eignen, schau Dir unseren Blogpost an.

In Summe liegen über 70% des Vermögens der Deutschen auf der Bank und in Versicherungen. Und leider weist das klar darauf hin, dass die meisten Menschen nicht gut genug finanziell gebildet sind und in dem Bereich noch keine Verantwortung übernommen haben.

Doch nur, wenn wir selbst das Ruder in die Hand nehmen und es nicht äußeren Faktoren überlassen, was mit unseren Finanzen passiert, können wir zum Beispiel sicher den Ruhestand anpeilen. Warten wir hingegen darauf, dass sich andere um uns kümmern, sind wir verloren.

Das betrifft auch die finanzielle Weiterbildung an sich: Uns hat mal jemand geschrieben: „Normalerweise zahlt mein Arbeitgeber so etwas“. Die Person war der festen Überzeugung, dass ihre Firma für den Kurs aufkommen sollte.

Aber wozu führt solch eine Denkweise? „Eigentlich hätte das jemand anderes machen sollen, also kümmert sich halt keiner um meine Finanzen.“ Das klingt für mich nicht gerade nach Erfolgsaussichten.

Das Gute ist aber: Wir haben die Wahl. Wir können uns die ganze Zeit ausgiebig darüber aufregen, dass sich die Chefin um bestimmte Sachen nicht „kümmert“ und dass die Politiker die Rente nicht gescheit reformieren… oder wir können die Sache in die eigene Hand nehmen und für uns das Beste aus der aktuellen Situation machen.

Wir leben heutzutage in einem solchen Luxus, dass wir konstant unsere Lebensentscheidungen neu treffen können und auch unbedingt müssen. Denn entscheiden wir nicht aktiv, kommen wir aus dem Agieren ins Reagieren und geben das Ruder für unser Leben aus der Hand.

Wenn beispielsweise unsere gesetzliche Rente nicht reichen wird, müssen wir selbst privat vorsorgen. Wenn wir zu schlecht bezahlt werden, sollten wir uns in Gehaltsverhandlungen fortbilden oder einen anderen Job suchen.

Das ist alles sicherlich nicht immer einfach, aber die einzige Möglichkeit, sicher Frieden mit unseren Finanzen zu finden und irgendwann guten Gewissens auch in den Ruhestand gehen zu können.

Niemand von uns ist mit einem ordentlichen Wissensstand über Finanzen auf die Welt gekommen, aber es ist wenigstens für uns alle erlernbar.

J.D. Roth von Get Rich Slowly hat es am besten ausgedrückt:

„Eine der wichtigsten Lektionen, die Du lernen kannst, ist, dass sich niemand mehr um Dein Geld kümmert als Du selbst. Wenn Du dies erkennst, wenn Du die Verantwortung für Deine eigenen finanziellen Entscheidungen übernimmst (anstatt sie von anderen treffen zu lassen), kann das ein enormes Gefühl von Macht und Kontrolle in Dein Leben bringen.“

Punkt Nummer 2: Ausreden machen Dich nicht finanziell unabhängig

Heute Geld zu sparen, um später, wenn wir nicht mehr arbeiten, auch weiterhin genug zu haben, ist für so gut wie jeden anstrengend und ätzend – machen wir uns nichts vor. Was aber massiv hilft, ist, sich mal genau anzuschauen, wie unsere jeweilige persönliche Situation ist und wo wir vielleicht blinde Flecken haben.

Mal ein Beispiel: Vielleicht denkst Du, dass Du auf jeden Fall ein Auto brauchst und deswegen im Monat nicht genug zur Seite legen kannst. Ob das wirklich stimmt, kannst Du leicht rausfinden: Brauchst Du Dein Auto wirklich, weil Du sonst nicht oder nur extrem umständlich zur Arbeit kommst? Oder “brauchst” Du es, um es einfach bequemer im Leben zu haben?

Falls Du zu dem Ergebnis kommst, dass Du es wirklich brauchst – was ja total in Ordnung ist – kannst Du als nächstes mal schauen, was Du für ein Auto hast. Denn um den Zweck zu erfüllen – also Dich zum Beispiel zur Arbeit zu bringen – reicht ja ein kleines, gebrauchtes Modell, was sehr günstig ist. Ein fancy Neuwagen muss es auf jeden Fall nicht sein und ist eine riesige Kostenfalle – allein durch den großen Wertverlust in den ersten Jahren.

Viele Leute sind sich leider gar nicht bewusst, wie sehr sie ein zu teures Auto von der finanziellen Unabhängigkeit entfernt. In diesem Blogpost rechnen wir das Ganze mal vor.

Falls Du hier schon alles richtig machst – also total zweckmäßig vorgehst – aber immer noch nicht so viel zur Seite legen kannst, wie Du möchtest, stellt sich natürlich die Frage, wie es in den weiteren Lebensbereichen bei Dir aussieht. Hast Du andere Kostenfresser, wie eine zu große Wohnung oder sehr teure Hobbies?

Oder verdienst Du möglicherweise schlichtweg zu wenig Geld und solltest an dieser Schraube drehen? Welche Fähigkeiten könntest Du erlernen, um Dein Einkommen zu steigern?

Das sind jetzt alles nur Beispiele – mir geht es nur darum, dass Du Dich mit Deiner persönlichen Situation auseinandersetzt und die sozusagen wirklich ehrlich zu Dir selbst analysiert.

Denn wenn jemand sagt “Bei mir geht das nicht, ich kann nicht mehr zur Seite legen”, dann bedeutet es, dass die Person keinen Einfluss auf ihre Situation hat und in einer passiven Rolle ist, was ihre Lebensumstände betrifft.

Im Grunde geht aber fast alles, wenn wir ein Ziel verfolgen. Was wir nur oft nicht wollen, ist, den Preis dafür zu zahlen. Und das ist ehrlicherweise oft das, was Leute eigentlich meinen, wenn sie sagen “Bei mir geht das nicht”.

Um aus der Nummer rauszukommen, sollten wir uns aktiv für die eine oder die andere Seite entscheiden: “Ich mache das so, weil ich das möchte und mir xyz wichtig ist” oder “Ich bin nicht bereit, die Konsequenzen zu tragen, die durch solch eine Veränderung entstehen würden” ist beides total ok.

Wenn Dir zum Beispiel eine große Wohnung wichtiger ist, als später sicher in den Ruhestand gehen zu können, dann ist das in Ordnung! Es ist Deine Entscheidung! Aber es geht eben darum, dass Du das bewusst so entscheidest. Dann kannst Du übrigens Deinen Lifestyle auch viel mehr genießen.

Du solltest nur unbedingt aufpassen, ob es sich dabei wirklich um Deinen persönlichen Wunsch handelt oder ob Du in die “Man macht das so”-Falle getappt bist; Du also zum Beispiel in einer großen Wohnung wohnst, weil sich das für Dein Alter und Dein Einkommen “so gehört”, obwohl es Dir vielleicht persönlich gar nicht wichtig wäre.

Genau so ist es auch total ok, wenn Du sagst: “Ich weiß nicht, wie ich in meiner Situation mehr sparen kann”. Wenn wir zugeben, dass wir gerade nicht wissen, wie wir etwas hinkriegen sollen, können wir viel leichter eine Lösung finden, als wenn wir die ganze Zeit im Rechtfertigungs-Modus sind.

Also zusammengefasst: Entweder macht es Sinn, nach einer Lösung zu suchen, wenn uns etwas wichtig ist – die Frage sollte dann lauten: “Wie kann das für mich funktionieren?” oder sich (vielleicht auch nur aktuell) dagegen zu entscheiden. Die Aussage wäre dann: “Das ist mir aktuell nicht wichtig” bzw. “Der Preis ist mir zu hoch”.

Darum sollten wir für uns klären, ob beispielsweise finanzielle Unabhängigkeit ein Ziel ist, das wir wirklich erreichen wollen und wofür wir bereit sind, den Preis zu zahlen. Und dann auch entsprechend handeln.

Wenn wir nicht bereit sind, nach Lösungen zu suchen und immer nur schauen, warum das für uns nicht funktioniert, werden wir auch unsere Finanzen nicht in den Griff kriegen können. So viel ist klar.

Punkt Nummer 3: Geld schützt Dich nicht vor der harten inneren Arbeit

Wenn Dein Ziel ist, ein glückliches Leben zu führen, wovon wir jetzt einfach mal ausgehen, dann hat mehr Geld zu haben viel weniger mit der Lösung zu tun als wir im Allgemeinen glauben.

In seinem Buch “Nichts als die Wahrheit” schrieb Dieter Bohlen damals, dass er auch mit Millionen auf dem Konto immer noch Existenzängste hätte. Vielleicht ist auch das ein Grund, warum er weiterhin sein Gesicht für alles Mögliche hinhält, um immer noch mehr Geld zu verdienen.

Und mit der Angst ist er nicht alleine. Geld führt nicht einfach zu einem besseren Leben – insbesondere dann nicht, wenn das Fundament  nicht stimmt.

Das zeigen auch die neusten Studien zum Thema Geld und Glück: Mehr Geld macht sehr wohl glücklich und nicht wie zuvor gedacht, nur bis zu einer bestimmten Summe. Allerdings trifft das nur auf bereits glückliche Menschen zu. Bist Du unglücklich, wird Dir mehr Geld auch nicht helfen.

Darum ist es so unglaublich wichtig, dass wir erst einmal herausfinden, was ein glückliches Leben für uns bedeutet. Denn Geld ist ja nur ein Tauschmittel. Wir müssen wissen, was wir mit dem Geld anstellen wollen.

Das Erreichen einer gewissen Zahl auf dem Konto wird uns nie echte Erfüllung bringen, sondern das, was wir mit dem Geld umsetzen. Dazu zählen aus unserer Sicht zum Beispiel insbesondere Erlebnisse, die wir uns mit dem Geld ermöglichen können.

Wenn wir für uns herausfinden, was wir eigentlich wirklich wollen, dann schützt uns das zumindest vor dem Fehler, auf irgendwas hinzuarbeiten, was uns vielleicht gar nichts bringt. Wir müssen den Autopiloten abschalten und unseren eigenen Weg finden, anstelle es einfach so zu machen, wie zum Beispiel unsere Eltern.

Denn viel finanzieller Druck entsteht dadurch, weil wir mit anderen mithalten wollen oder einfach blind etwas nachmachen.

So, aber wie kommt man denn jetzt auf seinen eigenen Weg? Ich kann zumindest mal teilen, wie wir es gemacht haben:

Eddy und ich haben früher auch geglaubt, dass alles endlich gut werden würde, wenn wir nur mehr Geld hätten und finanziell frei wären. Dann könnten wir endlich machen, was wir wollen.

Neben Büchern über Geld und Business fingen wir aber 2009 im gleichen Zuge auch an, Bücher über Persönlichkeitsentwicklung zu lesen. Im Deutschen nennt man die oft Ratgeber-Bücher.

Wir haben damals das Buch Feel the fear and do it anyway* von Susan Jeffers in die Hände bekommen, was uns so geflasht hat, dass wir ein Buch nach dem anderen aus der Richtung verschlungen haben.

Wir waren quasi auf “Selbsterkenntnisjagd” und konnten nicht mehr aufhören, mehr über uns zu erfahren. Eddy und ich haben teilweise unterschiedliche Bücher gelesen und sie uns dann jeweils empfohlen oder uns einfach gegenseitig abgeholt.

Außerdem haben wir angefangen, Yoga-Retreats zu besuchen, zum Burning Man Festival zu fahren und am laufenden Bande Neues zu erleben. Wir haben mit Coaches und Therapeuten gesprochen und zuletzt beide das Hoffman-Seminar gemacht.

Die Erkenntnisse, die wir auf unserer Reise gewonnen haben, waren auch oft nicht einfach für uns, aber wir haben gemerkt, dass wir durch die Bearbeitung der Themen, die uns bislang zurückgehalten haben, immer glücklicher wurden und unser Leben viel mehr genießen konnten.

Wir haben immer besser verstanden, was uns triggert oder traurig macht. Und haben immer mehr gelernt, wie wir ticken, was wir brauchen und natürlich auch, wofür wir unser Geld ausgeben wollen.

Das führt dazu, dass unsere Ängste und der innere Druck im Allgemeinen abgenommen haben und natürlich auch der Stress mit Geld.

Heute haben wir Spaß bei der Arbeit, was nicht heißt, dass es auch mal anstrengende Phasen gibt. Aber wir glauben, dass wir etwas Sinnstiftendes tun und können gleichzeitig wunderbar unseren Lebensunterhalt damit verdienen.

Dass das Gesamtpaket heute so super für uns passt, ist das Ergebnis unserer “Reise nach innen”.

Zusammengefasst lautet also unser Tipp: Lerne Dich wirklich selbst kennen, arbeite Deine hinderlichen Prägungen aus der Kindheit auf und finde heraus, was Dir Freude bringt und was nicht. Und lerne immer besser, Deine innere Stimme von den äußeren zu unterscheiden.

Fazit

Wir wollten in diesem Blogpost mal den Fokus auf das legen, was beim Thema Finanzen so oft vernachlässigt wird. Denn überall geht es nur darum, möglichst viel Geld zu verdienen oder bestmöglich zu investieren. Und viel zu wenig geht es darum, was das Ganze eigentlich soll, also wo wir hin wollen.

Aber, und jetzt kommt ein großes aber: Nur die innere Arbeit zu machen und umgekehrt Geld zu ignorieren, ist auch eine schlechte Idee: Geld ist nunmal ein extrem wichtiger Teil unseres Lebens, denn es bestimmt darüber, ob wir ein Dach über dem Kopf und Essen auf dem Tisch haben und bestenfalls unser Leben nach unseren eigenen Regeln bestimmen können.

Geld macht also nicht zwangsläufig glücklich, aber ein Mangel an Geld macht zweifellos das Leben schwieriger.

Und Geld kann uns sehr wohl dabei helfen, glücklicher zu werden, wenn wir es denn richtig einsetzen. Beispielsweise können wir uns mit mehr Geld innere Ruhe verschaffen, wenn wir wissen, dass wir im Alter sicher genug Geld haben, um unseren Ruhestand zu finanzieren.

Dadurch können wir nämlich wieder viel mehr das Hier und Jetzt genießen und müssen nicht mehr ständig in sorgenvollen Gedanken in der Zukunft hängen, was ja extrem viel Lebensfreude kostet.

Die Aussage, dass Geld nichts mit unserem Lebensglück zu tun hat, ist also gleichermaßen falsch, klar!

Es gilt also, beides unter einen Hut zu bringen. Darum dreht sich bei unserer Arbeit so vieles nicht nur darum, wie man zum Beispiel richtig investiert, sondern auch einen Umgang mit der Unsicherheit zu finden oder Ängste abzubauen.

Conny, eine Teilnehmerin unseres Altersvorsorge-Kurses, schrieb uns zum Beispiel: “Ich habe verstanden, dass viele Ängste, die mit dem Thema zu tun haben, irrational sind und sich nur zwischen den eigenen Ohren abspielen sozusagen.”

Sowas in der Richtung hören wir immer wieder von unseren Teilnehmern. Schau Dir am besten Mal unsere Erfahrungen-Seite an, um zu sehen, wie es anderen Leuten geht, nachdem sie endlich das Thema Altersvorsorge regeln und abhaken konnten.

Verfasst von Dr. Anna Terschüren
Veröffentlichung: 01. Mai, 2024
LETZTE AKTUALISIERUNG: 01. Mai, 2024
Diese Artikel könnten Dir auch gefallen

Schließ Dich über 40.000 neugierigen Menschen an

Erhalte wöchentlich unsere neuesten Momentaufnahmen – mit spannenden Punkten zu ausgewählten Themen, über die wir in den letzten Tagen gestolpert sind – normalerweise über Geld, Produktivität, Psychologie. Trag Dich jetzt ein und sei dabei.

>